Auch wenn man über diesen Namen noch nicht gestolpert ist, könnte man die Musiker von Gauntlet Rule aus der ein oder anderen Formation bereits kennen: so etwa Gitarrist Rogga Johansson von Massacre oder Sänger Teddy Möller von Loch Vostok. An die genannten Bands kommt THE PLAGUE COURT leider nicht ganz ran. Dafür wirkt das Ganze zu aufgesetzt, und der Gesang ein wenig zu theatralisch. Es entsteht der leichte Eindruck, als wollten die Jungs, die teils aus der progressiven, teils aus der Death Metal-Ecke stammen, jetzt auch klassischen Heavy bis hin zu Power Metal fabrizieren, weshalb Klischees nicht ganz vermieden werden können (so auch beim Coverartwork). Dabei ist Möller ein guter Sänger. Doch der Power-Vibe der Achtziger, den die Stücke vermitteln wollen, passt mit der sehr tiefen Stimmfarbe einfach nicht ganz überein. Allerdings wollen wir nicht nur meckern, denn auf der anderen Seite weist die Platte durchaus einige Stärken auf!
🛒 THE PLAGUE COURT bei AmazonDass etwa die Musiker entsprechend ihres besagten Hintergrunds Skills haben, lässt sich nicht leugnen –man hört es bereits an den schönen Schlagzeug-Fills im Opener ‘The Caneham House’ oder der Bandbreite, mit der sich die Songs (teils deutlich) unterscheiden. Auch sorgt die Truppe mit Blaze Bayley (Ex-Iron Maiden) und Lorraine Gill (Taist Of Iron) für spannende Gastauftritte auf ihrem Album. Melodien wie im Refrain von ‘Dying For My Dreams’ sind eingängig und bleiben im Gedächtnis. Man kann sich THE PLAGUE COURT also durchaus zu Gemüte führen, muss man aber nicht.
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