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Grabnebelfürsten Pro-Depressiva

Black Metal, Ketzer/Souldfood 6 Songs

5.0/ 7
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Grabnebelfürsten waren schon immer die Sonderlinge in einer an merkwürdigen Typen nicht gerade armen Szene. Irgendwo zwischen Nocte Obductas suizidaler Poesie, Nagelfars Wucht und Eisregens schwarzem Humor zimmert die Band seit den späten Neunzigern an ihrer ganz eigenen Version avantgardistischen Black Metals, schuf mit drei Alben nicht immer nachvollziehbare, aber stets eigenständige Beiträge zur kunterbunten deutschen Schwarzmetalllandschaft.

Acht Jahre nach SCHWARZ GEGEN WEISS erscheint mit PRO-DEPRESSIVA (wieso ist noch niemand vorher auf diesen Titel gekommen?) das längst überfällige vierte Werk – und markiert sogleich den letzten Vorhang für die Bergisch-Gladbacher. Das ist insofern schade, als dass den Grabnebelfürsten hiermit nicht nur ihr Opus Magnus gelungen ist. Ebenso wird offenbar, dass man – rückblickend betrachtet – einen durchaus wertvollen Beitrag zur heimischen Szene geleistet hat. Kafkaesk, zynisch, bitterböse und verloren wirken die Texte, von seltsamer Anmut ist die Musik. Da rasen die Gitarren mit den Drums um die Wette, um immer wieder von wuchernder Melancholie abgelöst zu werden.

Trauer, Wut, Verbitterung und Häme vereinen sich zu einem gewöhnungsbedürftigen, aber packenden Possenspiel, das oftmals eher an ein Drama denn ein Black Metal-Album erinnert. Pianos, einsame Synthies, wabernde Flächen, Nietzsche-Samples und der wie immer merkwürdige, aber irgendwie passende Gesang kontrastieren das wütende Rasen stets gekonnt. Dennoch rumort es natürlich gehörig im Karton, und schön regelmäßig kippen die ausladenden Kompositionen in geifernden Hass. PRO-DEPRESSIVA könnte das SRONTGORRTH von Grabnebelfürsten werden.


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