
Dass die niedersächsischen Exorzisten-Fans in ihrem gerade mal knapp vierjährigen Band-Bestehen schon ihr zweites Album veröffentlichen, zeugt von ihrer Motivation, Mucke zu machen. Doch es heißt ja Qualität vor Quantität – im Fall von DARK MOTHER RISES muss man sich darüber keine Sorgen machen. Bereits beim Opener ‘We Ride The Storm’ lässt Frontfrau Cat Rogers ordentlich die Stimmbänder flattern: Ihr charismatisches, bluesiges Timbre tritt in jedem Song der Band klar in den Vordergrund. Der musikalisch nicht weniger überzeugende Hintergrund besteht aus melodiösem Hard Rock, der hier und da mit ein bisschen Power Metal und moderneren, härteren Klängen aufgemotzt wird. Riff-technisch wird das Rad zwar an keiner Stelle wirklich neu erfunden, die zwei Gitarristen werfen aber viele gute Ideen ein.
🛒 DARK MOTHER RISES bei AmazonBesonders auffällig ist in diesem Sinne das Protzstück ‘The Heathen’. Das Lied ist in seiner kurzen Spieldauer von drei Minuten durch zwei verspielte Riffs und zwei technisch als auch melodisch überragende Soli gekennzeichnet. Das Gitarrenspiel ist zwar kein filigraner Perfektionismus, aber es bringt die Lieder immer zum Ziel. Zumindest fast immer. Die nahezu unerträglich kitschige Achtziger-Pop Rock-Nummer ‘Perfect Illusion’ kann auch durch die solide Saitenarbeit nicht mehr gerettet werden. Aber darüber darf hinweggesehen werden.
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