Ganz am Rande des Crossover Metal, wo klassische Strukturen metallischer Hörgewohnheiten kaum mehr eine Rolle spielen, ist weitab des Sichtfelds alteingesessener Pommesgabelfreunde ein Sub-Genre herangereift, das primär junge Musik-Fans fasziniert: Trap Metal. Auch Mimi Barks nutzt die schleppenden Loops der elektronischen Musikrichtung, mischt sie zeitgleich mit Rap-Passagen und brutalen Elementen wie Screams oder Breakdowns. Damit ist die deutsche Musikerin zeitgleich fernab des Metal aufgehoben, ihm doch aber auch verwandt – man denke an die Sound-Schnipsel von Industrial-Acts wie Ministry oder das Echo in der Szene, das Scarlxrd, Ghostemane oder zuletzt Irlands ESC-Act Bambi Thug zuvor auslösten. Natürlich sind die Noise-Anleihen, Störgeräusche und Glitches eher nichts für Metallica-Fans. Doch grundsätzlich bietet THIS IS DOOM TRAP einiges an blecherner Varianz. Schon der Opener ‘FSU’ zeigt, dass Mimi Barks sowohl in wüstem Geschrei als auch Klargesang zu brillieren weiß, ein späteres Highlight sind die deutschen Zeilen in ‘Montana’ – den Song gibt es auf dem Album einmal mit einem Feature von Ho99o9s Yeti Bones sowie als Bonus-Solo-Track – sowie das zugängliche ‘Disgusted’. Ein Album, das zeigt, dass auch artverwandten Musikern im Metal durchaus ein Ohr geschenkt werden sollte – nicht grundlos wird Mimi Barks 2025 in Wacken auftreten.
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