Dafür, dass sie auf Pagan-Spaß-Events wie dem Paganfest auch die Methörner schwingende Meute packen, sind die Finnen Moonsorrow bewundernswert unkommerziell geblieben. Sieben Songs vermeldet das Booklet, tatsächlich sind es vier zwischen elf und gut 16 Minuten lange, der Rest besteht aus „Zwischenspielen“.
Was, so bin ich seit dem grandiosen Viertwerk VERISÄKEET überzeugt, so ziemlich der Sweet Spot für diese Band ist: episches Material ohne pseudo-progressive Verrenkungen. Stattdessen saugen schon die ersten machtvollen und von schwelgenden Keyboards unterstützen Riffs von ‘Tähdetön’ einen unwiderruflich in eine Welt von Slo-Mo-Headbanging, peinlich heroischen Gesten und, ja, auch zwanghaftem Hörnerschwenken (imaginär, bei mir als Trinkhorn-losem Loser).
Ganz klar: Dieses so sperrig betitelte Album macht sie endgültig zu den ungekrönten Königen eines Genres, das solche Musik eigentlich nicht will. Anspruchsvoll, machtvoll, kompromisslos, unkommerziell eben – und vor allem kein Mitschunkelkram, sondern bewundernswert archaisches Muskelspiel.