Liefert die Geschichte dieser Band, die unter Ägide von Tony Iommi 1973 ein Debüt aufnahm, das vor 1999 aber nie offiziell das Licht der Welt erblicken sollte, mit all ihren (hier nicht detailliert schilderbaren) schicksalhaften Wendungen und der Mischung aus Anvil-Misserfolgssaga und ‘Searching For Sugar Man’ den perfekten Stoff für eine Proto-Metal-Dokumentation, fällt die Veröffentlichung des aktuellen Folgealbums schon jetzt in die Kategorie „abgedreht“: Als letztes überlebendes Gründungsmitglied hat Schlagzeuger Frank Hall kompetente Ersatzmitstreiter (darunter John Branch, Sohn von Originalsänger Bill) um sich geschart und Necromandus reanimiert.
Das Resultat dieses Retortenexperiments ist quicklebendiger Retro Rock mit authentischem Siebziger-Sound- und Song-Gefühl. Hatte der zwischen Doom, versponnenem Folk, Jazz und Prog pendelnde Erstling Orexis of Death schon den Vergleich mit einer Symbiose aus Black Sabbath und Yes bemüht, geben sich die neuen NECROMANDUS etwas kompakter, aber weiterhin der progressiv-dynamischen Tradition verpflichtet. Mit dem Sabbath-würdigen Opener ‘Don’t Look Down Frank’ sowie ‘Limpert Man’ und ‘I’ve Been Evil’ hat man zwar vorsichtshalber auch altes Archivmaterial entstaubt, doch tolle kontemporäre Kompositionen wie ‘Scream’ oder ‘Warriors’ stehen dem kaum nach. Ein durchaus versöhnlicher Epilog.