Wenn Mittsommer vorbeigeht und die Kühe von den Weiden ziehen, birgt Schweden unnachgiebige Winter und die Schweiz gefährliche Felshänge. Wo viele bei diesen Ländern an Urlaub denken, hat sich das schwedisch-schweizerische Trio Norna offenbar die rauen Seiten seiner Heimatregionen als Inspiration herangezogen – zumindest klingt ihre Musik so. Das Zweitwerk NORNA spezifiziert den Sound des zwei Jahre zuvor erschienenen Debüts STAR IS WAY, WAY IS EYE. Der ehemalige Breach-Fronter Tomas Liljedahl und seine beiden Mitstreiter, die ansonsten bei den Post-Instrumentalisten Ølten agieren, haben mit den neuen Songs große emotionale Schwere eingefangen. Zwischen Post, Sludge und Doom Metal, mit zerstörerischer Gemächlichkeit und verzweifelten Schreien malen sie eine Welt, die trüber kaum sein könnte.
🛒 NORNA bei AmazonStörgeräusche runden die dumpfe Atmosphäre ab. Amenra nahe, wenn auch weniger verspielt und ohne deren Ruhe-Passagen mit Klargesang, treiben Norna auch Hörende an die Grenzen der Bitterkeit. NORNA ist unnachgiebiges Leid, das lediglich in den Längen stellenweise etwas zu repetitiv dahindümpelt, ansonsten jedoch auf die beste Art innere Dunkelheit vermittelt.
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