
Die Vorzeichen, unter denen DETHRONED & DEVOURED entstanden ist, waren nicht besonders günstig. Im Zuge des Albums setzten sich Outergods nahezu vollständig neu zusammen; lediglich Gründungsmitglied und Gitarrist Nathan Michael verblieb als Konstante bei den Briten. Zumal mit A KINGDOM BUILT UPON THE WRECKAGE OF HEAVEN (2023) gerade mal das Debütalbum erschien, wirkt ein derart radikaler Personaltausch gewagt. Zumindest stilistisch bleiben Outergods aber ihrer gewohnten Extreme Metal-Spielart treu. DETHRONED & DEVOURED besticht durch eine wilde Mischung: ‘Mortal Gateways’ orientiert sich an einer schwarzmetallischen Version von Morbid Angel, ‘Sprawling Chaos’ mimt pfeilschnelle Raserei, ‘Phantasm’ beschwört – etwas zurückgenommen – eine düstere Atmosphäre, in ‘Sparagmos’ dominiert bestialisches Grindcore-Schlagzeuggewitter, und ‘A Mausoleum At The Edge Of Time’, das abschließende Neunminuten-Epos, lässt all dies zu einer Einheit verschmelzen.
Zwar federn Outergods die Rotation in ihrem Line-up damit gekonnt ab, klingen jedoch im Gesamtbild ebenso unspektakulär wie auf A KINGDOM BUILT UPON THE WRECKAGE OF HEAVEN. Der Einsatz von modern-melodischen Gitarrenklängen und harten Drums wirkt deutlich feinfühliger als auf dem Erstling, doch große Überraschungen oder unkonventionelle Wendungen bleiben auf DETHRONED & DEVOURED aus – womit Outergods in der Mittelklasse verbleiben. Ein zarter Aufbruch, der nie ganz den Schatten des eigenen Ursprungs verlässt.
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