Na, lehnt sich da die Promoabteilung von Ross „The Boss“ Friedman nicht etwas zu weit aus dem Fenster? Seit dem Ausstieg ihres Klienten im Jahr 1988 haben Manowar das Niveau der ersten sechs Alben nie wieder erreicht, lässt man verkünden; wohlwissend, dass DeMaio & Co. erst 2002 mit WARRIORS OF THE WORLD (und Gitarrist Karl Logan) ihren größten Erfolg feierten. Aber klappern gehört bekanntlich zum Geschäft, und geklappert wird auf BORN OF FIRE mit lautem Getöse. Zumal man Friedman anerkennend zugestehen muss: Sein hochexplosives Songwriting hat noch immer eine Urgewalt, die bei Menschen im Vorruhestand (Friedman ist gerade 66 geworden) nur äußerst selten anzutreffen ist.
🛒 BORN OF FIRE bei AmazonDie Kraft seiner Gitarre überträgt sich reibungslos auf die Energie der zwölf Songs, die – ähnlich wie bei Overkill – als Mischung aus traditionellem Power Metal, leichten Punk-Einflüssen, thrashigen Querverweisen und King Diamond-mäßigen, gellenden Schreien des großartigen Frontmanns Marc Lopes daherkommt. Müßiggang kennt BORN OF FIRE nicht, hier wird aus vollen Rohren gefeuert, ohne dass das clever strukturierte Songwriting vom Weg abkommt. Und eines muss man am Ende dann doch konstatieren: BORN OF FIRE würde spätere Manowar-Harmlosigkeiten wie GODS OF WAR (2007) oder THE LORD OF STEEL (2012) mühelos in den Orkus der Bedeutungslosigkeit blasen.