Der Albumtitel könnte ein wenig in die Irre leiten, denn wirkliche Pagan-Rhythmen bietet das Trio aus Nevada nicht an. Man könnte höchstens ein Auge zudrücken und die antichristlichen bis satanischen Texte als Ansatz für die mythologischen Themen des Pagan Metal abnicken. Wie auch immer: Bei Spiritworld gibt es stumpfes Geballer aus der Ecke zwischen Hardcore und Thrash Metal zu hören. PAGAN RHYTHMS punktet dabei vor allem durch die tiefen und überaus dreckigen Gitarren-Riffs, die stets auf die gute alte Slayer-Formel setzen: durchgehend gedämpfte Sechzehntel mit einzeln herausschießenden Akzenten (in ‘Night Terrors’ und ‘The Demon Storm’ kommen diese besonders gut zur Geltung).
🛒 PAGAN RHYTHMS bei AmazonIm Prinzip weicht keiner der Songs von dieser Formel ab, ebenso wie auch das Gebrüll (so beängstigend es auch klingt) wenig variiert. Die Steigerung zwischen brutal und brutal übernehmen vielmehr die plötzlichen Tempowechsel, die immer mal wieder auftauchen: Wenn die Band in ‘Unholy Passages’ völlig unerwartet auf die Bremse tritt, wird das schwere Gitarren-Riff tatsächlich tonnenschwer! Über diese Momente freut sich der Headbanger-Reflex – das Rad eines Wüsten-Trucks von Nevada erfindet die Truppe jedoch nicht neu.
***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***