Erzählerischer Power Metal mit einer gewissen Neigung zu Kitsch und Übertreibung gefällig? Dann empfiehlt sich der Griff zur dritten Platte der Finnen Thaurorod: COAST OF GOLD wartet mit stimmigen Kompositionen, zuckersüßer Eingängigkeit, ordentlich Dampf und dem sanft umschmeichelnden Gesang Andi Kravljacas auf und könnte Fans von Sonata Arctica, Dragonforce, Stratovarius oder gar Sabaton (man höre den Beginn von ‘Into The Flood’) zusagen.
Bereits das stildefinierende ‘Power’ animiert mit Geschwindigkeit, später publikumslockenden „Hey!“s und Chor-Intermezzo zum Mitmachen – ein gelungener Einstieg, der neben den verspielten Stücken ‘The Commonwealth Lives’ und ‘24601’ sowie dem packenden ‘My Sun Will Rise’ zu den Höhepunkten dieses Werks gehört. Überhaupt gehört zu den Schlüsselqualifikationen des Sextetts, den Hörern heroische Gefühle der Erhöhung und Unbeschwertheit zu bescheren, die lediglich der Beginn des latent gruseligen ‘Cannibal Island’, das Ende von ‘Illuminati’ sowie das getragene ‘Halla’ atmosphärisch durchbrechen.
Zum Glück gelingt es Thaurorod, schmissige Gitarrenakzente und viele drückende, mitreißende Passagen einzubinden und damit die Härte sicherzustellen, die angesichts arg dominanter Keyboards und einem mit Zuckerwatte garnierten Klang nötig ist. Wer mit diesen Stilelementen leben kann, darf dem Ausflug zur COAST OF GOLD entgegenfiebern.