Platten wie NUMBER 4 sind eigentlich der Albtraum eines jeden Rezensenten: Für lobende Worte sind sie zu lahm, für einen schönen Verriss dann auch wieder zu gut. Konzentrieren wir uns also auf die Fakten: Tracy Gang Pussy wurden 2002 gegründet, um Frankreich die erste, wirklich räudige Punk Band des Landes zu bescheren. Nun legen sie ihr mittlerweile viertes Album vor, dessen Titel in etwa ähnlich kreativ wie die Musik ausfällt.
Angeblich gelten Tracy Gang Pussy in ihrer Heimat als große Womanizer, angesichts der Harmlosigkeit von NUMBER 4 fällt es allerdings schwer, dies zu glauben. Die Pariser spielen den kalifornischen Ska Punk – unterlegt von ein paar Backyard Babies Einflüssen – so brav nach, dass sie glatt als Musterschüler des Rotzrock durchgehen. Am Schulhof genießen die bösen Jungs allerdings den besseren Ruf, da Streber nun mal langweilig sind, selbst wenn sie sich keine gravierenden Fehler erlauben. Denn wie gesagt: Nichts an diesem Album klingt wirklich schlecht, umgekehrt kann man keinem einzigen der zwölf Songs eine besondere Note attestieren.
Das Beste an NUMBER 4 bleibt somit der mitgelieferte Bierdeckel – wenigstens ist der Band offensichtlich klar, dass man ihre Musik schöntrinken muss. Prost!
Wolfgang Kuhn
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