
Die Seattle-Hardcore-Formation Turian wirft auf ihrem neuesten Werk BLOOD QUANTUM BLUES alle Hemmungen über Bord und mischt musikalisch ordentlich durch. Sängerin Vern Metztli-Moon, die seit fünf Jahren Teil der Band ist, faucht und schreit nach wie vor ins Mikrofon, als gäbe es kein Morgen, während ihre Band-Kameraden vor sich hin poltern. Turian spielen Noise Rock, und das ist nicht zu überhören. Trotzdem finden sich überraschend immer wieder abgespacete Synthesizer und beinahe melodische und progressive Passagen auf dem Album, etwa in ‘Chemical Bath’, dem Intermezzo ‘Mache’, dem darauffolgenden ‘Divine Child (No One’s Daughter)’ und ‘Burden Of Blood’. Thematisch bewegen sich Turian, ganz im Sinne des Hardcore-Genres, auf hochpolitischem Grund. Vokalistin Metztli-Moon stammt vom Yaqui-Stamm ab, einem indigenen Volk aus Mexiko, und hat viel zu den Auswirkungen des Kolonialismus und Faschismus in den USA zu sagen. Die Band bringt mit BLOOD QUANTUM BLUES erfolgreich frischen, progressiven Wind in das übliche Hardcore-Getöse, ohne dabei dem ursprünglichen Genre den Rücken zu kehren. So angenehm die Abwechslung in der Musik klingt, so rau sind Turian weiterhin. Auch ihr neues Werk ist nichts für schwache Nerven.
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