Dass sich der ehemalige Dokken-Gitarrist George Lynch anstatt auf Supergroups lieber auf Super-Gesangsgitarrengespanne spezialisiert hat, belegt ein Blick in dessen Diskografie. Von allen Sängerzusammenarbeiten, sei es mit Brides Of Destruction-Frontmann London LeGrand 2008 beim kurzlebigen Projekt Souls Of We (2008) oder fortwährender mit Strypers Michael Sweet, ist diese Kollaboration mit Living Colour-Stimme Corey Glover die unvorhersehbarste sowie mit Abstand beste.
Beginnend mit dem Grunge-gemahnenden ‘Baptism’ findet die Band schnell im coolen Crossover-Terrain von hartem wie alternativem Rock und selbstverständlich auch Funk und Soul ihren zwingenden, organischen Groove. Glovers immer noch voll präsentes Ausnahmegesangstalent und Lynchs äußerst taktvolle, auf überbordende Gitarrenheroenpyrotechnik seines Schlags verzichtendes Saitenspiel stehen ebenbürtig nebeneinander und fusionieren mit der keinesfalls zu Nebendarstellern degradierten Rhythmusgruppe aus Bassist Pancho Tomaselli und Schlagzeuger Chris Moore zu einer beachtlichen musikalischen Einheit.
Die gewohnt clever sozialkritisch motivierte, gängige Rock-Phrasenplattitüden vermeidende Lyrik des Sängers tut ihr Übriges dazu, dass sich Anhänger der Experimentierfreudigkeit des Endachtziger-/Anfangneunziger-Alternative Rock von Ultraphonix extrem angesprochen fühlen sollten.