Ulver FLOWERS OF EVIL

Dark Pop, House Of Mythology/SPKR (8 Songs / VÖ: 28.8.)

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Zurück in die Zukunft! Wenn es nach Ulver geht, wird 2020 zu 1983. Sie drehen den Thermostat auf Nostalgie, wie schon 2017 bei THE ASSASSINATION OF JULIUS CAESAR, und flirten mit dem Grauschleier des Pop. Durch schleppende Discobeats und Vintage-Elektronik transportieren sie zugleich eine Trauer, die hartnäckig ist wie Hausschwamm. Denn dass die Welt ein desolates Loch und die Menschheit ein hoffnungsloser Haufen ist, scheint Ulver-Mastermind Kristoffer Rygg (als junger Kerl immerhin Black Metal-Bilderstürmer!) immer mehr zu erschüttern. „People’s hearts are full of evil“, klagt er im Opener ‘One Last Dance’, einem Song mit dem öster­reichischen Indietronica-Musiker ­Fennesz. ‘Apocalypse 1993’ (über das Massaker von Waco, Texas) könnte genauso gut von a-ha, Talk Talk oder OMD stammen – oder Carpenter Brut, dem französischen Synthwave-Scherzkeks, mit dem Rygg 2018 gearbeitet hat.

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Das düstere ‘Hour Of The Wolf’ wiederum erinnert an Depeche Mode, als sie auf CONSTRUCTION TIME AGAIN das Sampeln lernten. Ich weiß nicht, ob ich noch ein drittes Album in diesem Duktus hören wollen würde, aber FLOWERS OF EVIL hat durchaus seinen Charme. Auch cool: dass das Mädel im ‘Russian Doll’-Video ein BERGTATT-Shirt und eine Coil-Weste trägt, zum verschwiemelten Synthpop aber Krump-Dancemoves hinlegt. Wen die Genese dieser berückenden Gleichzeitigkeit aller Stile und Ideen bei Ulver interessiert: Parallel erscheint mit ­‘Wolves Evolve: The Ulver Story’ ein offizielles Buch über die Entwicklung der Band.

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