Was für eine heftige Geschichte diese Schweden hinter sich haben? Mal eben mit dem Band-betitelten Debüt Fahrt aufgenommen, dann liegt ein Gruppenmitglied mit dem Lemierre-Syndrom sowie einer Thrombose im Hals darnieder. Um wen es sich dabei handelt, verrät der Fünfer nicht. Nichtsdestotrotz hätte es richtig übel ausgehen können, doch Vak ist ein zweiter Anlauf gegönnt. So packen die Stockholmer all ihren Seelenballast in LOUD WIND – und das scheint eine Menge zu sein. Wir Hörer haben überdies das Glück, dass die Musiker extrem versiert und in Sachen Vorlieben ziemlich breit aufgestellt sind.
🛒 LOUD WIND bei AmazonSo entstehen angenehm unterschiedliche Songs: ‘Loud Wind’ kommt als Fusion aus Kvelertak und Kante daher, in ‘Melting Eyes’ treiben es Harmful und Mastodon miteinander, und ‘Birds Of Earth’ präsentiert sich als musikalisches Kind früher Radiohead und (schon wieder) milder Mastodon. So birgt das Zweitwerk der Skandinavier um Sänger und Bassist Jesper Skarin stets ein unterschwellig-brodelndes Sludge-Feeling, das sich jedoch selten voller Wut Bahn bricht, sondern vornehmlich etwas Introspektives, Nachdenklich-Zweifelndes an sich hat. Schöner, alternativer, zeitloser Sound, dem ein paar echte Songs mehr guttun würden.