Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24

Saitenhieb: Bitte lächeln (?)

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Liebe Rocker!

Ihr, die da am bunt bedruckten Zeitschriftenmedium sitzt und euch durch die Story-Seiten blättert: Habt ihr manchmal auch das Gefühl, dass euch die meisten Band-Mitglieder mit derselben Miene entgegenblicken?

Mit jedem neuen Album kommt auch ein neues Promobild daher. „Neu“ heißt in den meisten Fällen aber leider keineswegs „anders“. Entweder zeichnet sich in den Gesichtern der einzelnen Mitmusiker ein möglichst aggressiver Ausdruck ab, um ganz klar aufzuzeigen, dass es sich hier um wütende Anti-Einschlafmucke handelt. Häufiger gibt es jedoch nahezu keinerlei mimischen Ausdruck, vielmehr einen „Eigentlich würde ich gerade viel lieber etwas anderes tun“-Blick.

Wenn man Glück hat, schaut wenigstens die Frontfigur noch ein wenig bedeutungsschwanger drein. Wie die Arbeiten dazu vonstattengehen, imaginiert man sich dann etwa so: Mal eben ein Foto in der Mittagspause gemacht, bei der sich Band XY vor eine Mauer oder in einen Wald stellt – Knips – fertig!

Klar, Band-Fotos sind immer nur nebensächlich. Wer großartige Musik macht, braucht meinetwegen auch gar kein Band-Bild. Aber wenn man sich doch schon darum bemüht, seinen Fans einen visuellen Eindruck zu geben, wieso dann nicht einen, der dem Image der Band beziehungsweise der Platte gerecht wird?

Schaut man sich in anderen Genres um, stellt man schnell fest, dass sich Künstler zum Teil jede Menge Gedanken um ihre visuelle Präsenz machen. Damit möchte ich nicht sagen, dass Cannibal Corpse zum nächsten Album bitte am besten in irgendeinem Beyoncé-ähnlichen Strassstein-Fummel posieren sollten.

Aber ein Bild mit Verbindung zur Musik – wieso nicht? Bei Alice Cooper oder Marilyn Manson wurde vor allem in früheren Fotos der Horror nicht nur in den Kompositionen, sondern auch als Momentaufnahme zum Album verewigt. Andere Bands hingegen baden sich immerhin ein bisschen in Albernheiten, indem sie Mut zur spaßigen Grimasse zeigen oder nutzen – wie Tool – ihre gemeinsamen Grillstunden eben gleich zur Promoablichtung. Durchdachtere Aufnahmen bieten sicher nicht nur dem Betrachter Abwechslung; also: Mehr Mut zur Kreativität!

Eure Celia

Ihr erreicht die Autorin unter redaktion@metal-hammer.de

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Saitenhieb: Ich hasse „Female Fronted“

Liebe Metalheads, man sollte ja meinen, dass man sich als Gesellschaft weiterentwickelt: über Missstände aufklärt, Ungerechtigkeiten aufdeckt, den Status quo verändert. Vor allem dafür sind Subkulturen wie unsere da! Anzuprangern, um einen Unterschied herbeizuführen und die Welt (zumindest in unserem kleinen Kosmos) etwas besser zu machen. Aber nicht immer ist jeder Versuch, einen Wandel herbeizuführen, sinnvoll. So wird mir, wenn es um die sogenannte Genre-Bezeichnung „Female Fronted“ geht, einfach nur schlecht. Wir alle kennen sie: die Playlists, die Themenabende, die Best Ofs. Irgendwann muss sich jemand (vermutlich ein Mann) gedacht haben, es wäre eine gute Idee, Bands mit Frontfrau eine…
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