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The Ghost Inside feuern Bassist nach rassistischer Bemerkung

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[Update vom 09.06.2020] Nach seinem Rauswurf bei The Ghost Inside wegen der rassistischen Beleidigung eines Busfahrers (Original-Meldung siehe unten) hat sich Bassist Jim Riley nun in einem Video-Interview zu Wort gemeldet. Darin berichtet er wie das Telefonat mit Bracewar-Drummer Rashod Jackson, der ihn zu Rede gestellt hat, seine Sichtweise fundamental verändert hat.

Nicht rückgängig zu machen

„Ich habe mich entschuldigt“, erzählt Riley. „Er sagte mir, das sei nicht gut genug. Und das hat mich wirklich erschüttert. Ich weiß, die Leute werden sagen, das sei Bockmist, aber dieser Vorfall hat meine Geisteshaltung verändert. Seitdem habe ich die Art, wie ich über Dinge in Bezug auf Rasse denke, fundamental verändert.“ Weiterhin müsse er tun, was er kann, um die Sache wieder gut zu machen. „Manche Leute werden mir vergeben und manche Leute werden mir nie vergeben. Und das muss ich annehmen. Ich muss alle Konsequenzen davon annehmen. Der Schaden, den ich dem Ruf der Band zugefügt habe, kann nicht rückgängig gemacht werden.“ 

Dann kam die Sprache noch darauf, dass Rashod Jackson in der Vergangenheit in den sozialen Medien wiederholt eine homophobe Beleidigung verwendet haben soll. „Wenn ich nach der Möglichkeit zu wachsen fragen darf, dann muss Rashod die gleiche Möglichkeit gegeben werden. […] Und zu sagen, Rashod könne keine Meinung über meinen Ausfall haben wegen dessen, was er in der Vergangenheit gesagt hat, ist absolut unzulässig. So funktioniert das nicht. Er ist ein schwarzer Mann, er spricht sich gegen Ungerechtigkeit in der schwarzen Gemeinschaft aus. Und das ist sein Recht.“

https://www.instagram.com/tv/CBJlm4FJutB/

https://www.instagram.com/tv/CBJm5bSpQRU/


[Original-Meldung vom 08.06.2020] Die Black Lives Matter-Bewegung schlägt nun auch Wellen im Metal-Bereich. So haben The Ghost Inside ihren Bassisten Jim Riley wegen rassistischer Bemerkungen vor die Tür gesetzt. Pikant an der Sache ist zwar, dass der Musiker diesen Ausfall bereits vor fünf Jahren hatte und die anderen Bandmitglieder ihn damals selbst nicht miterlebt haben. Doch in aktuellen Posts auf Twitter bestätigt Riley die Anschuldigungen.

„The Ghost Inside wurde aus einer Szene des Vordenkens, Verstehens und Fortschritts geboren“, schreibt die Gruppe aus Los Angeles bei Instagram. „Unsere Musik und Botschaft handelten immer von Hoffnung und davon, das Licht am Ende des Tunnels zu finden. Rassismus und Bigotterie jeglicher Art ersticken diese Reise des Lichts. Es schließt und sperrt Türen zu, die aufgebrochen werden müssen. Wir haben uns entschieden, uns von unserem Bassisten Jim Riley zu trennen. Während wir die ausgesprochenen Worte nicht unmittelbar aus seinem Mund gehört haben, haben wir Gemurmel von dem Vorfall gehört.

Klare Kante

Zu der Zeit dachten wir, es wäre nur ein Gerücht, aber es verletzte eine Gemeinschaft. Eine Gemeinschaft, die wir zusammenbringen sollten. Wir hätten damals schon den Mund aufmachen und tiefer graben sollen, aber wir taten es nicht. Wir gestehen ein, dass wir geschwiegen haben. Doch wir bilden uns selbst und wachsen und lernen als Individuen. Als Band wollen wir hier klarstellen, dass wir Rassismus total verdammen und die schwarze Gemeinschaft in ihrem Kampf gegen systematischen Rassismus unterstützen.“

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Jim Riley hat einen Busfahrer vor fünf Jahren rassistisch beleidigt. Ans Tageslicht hat dies Bracewar-Schlagzeuger Rashod Jackson gebracht, den Riley daraufhin anrief. In einer Reihe von Tweets (siehe unten) rekapituliert der nun ehemalige The Ghost Inside-Drummer seine Unterredung mit Rashod Jackson und entschuldigt sich für seine Entgleisung.

https://www.instagram.com/p/CBGuWFBnSfh/

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The Ghost Inside: Der Weg zum Ziel

Das komplette Interview mit The Ghost Inside findet ihr in der METAL HAMMER-Maiausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo! Lange war die Zukunft der Metalcore-Formation nach dem Unfall ungewiss. Im Sommer 2019 kehrte die Band endlich zurück: Für eine einzige Nacht traten sie in ihrer Heimatstadt Los Angeles vor Tausenden von Fans auf und beendeten damit ihre vierjährige Pause. Nur kurze Zeit später, im Jahr 2020, veröffentlichten sie ihr Band-betiteltes Album – ihr erstes Release seit dem Unglück, das sich mit dem Unfalltag und der unmittelbaren Zeit…
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