Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24

Tour-Tagebuch: Heaven Shall Burn mit Trivium in Australien

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Sonntag 10.05.2009

So langsam steigt nun doch aus dem Gewühl des Promostresses für unsere am Ende des Monats erscheinende DVD die Vorfreude auf unseren ersten Australien-Trip empor. Wird ja auch langsam mal Zeit, schließlich geht es schon morgen Nacht los Richtung Singapur und dann weiter nach Brisbane.

Heute haben wir uns noch mal im Proberaum getroffen um am Sonntag-Vormittag die Nachbarschaft mit guter Musik zu beschallen und die Setlist für die anstehenden Shows durchzubolzen. Ganz schön schwer, alle unsere Lieblingssong in ein kompaktes Set zu packen – naja, muss unser Marcus eben mal einen Monolog weniger halten, die Australier werden es verkraften – rocken statt labern wird die Devise sein.

Unsere Instrumente haben wir auch alle sicher verstaut, aber so viel Zeug werden wir gar nicht mitschleppen, die örtlichen Veranstalter sind gut bestückt und karren die Technik ran die wir brauchen, das erspart auch eine Menge Ärger mit Spannungsumwandlern etc.  – immer wieder eine Überraschung was für komische Löcher einem in fremden Ländern aus der Steckdose anschauen…

Der Australische Tourmanager hat auch die ersten Vorverkaufszahlen geschickt und einige der Konzerthallen sind schon kurz vor ausverkauft. Das sind natürlich sehr gute Nachrichten und steigert unsere Freude nur noch mehr. Es wird auch cool sein, die Jungs von Trivium endlich mal wieder zu treffen, die haben wir seit einigen Jahren nicht mehr gesehen. Ist ja ne Menge passiert seit dem – viel zu erzählen also!

Wir merken auch erstmal, wie viele Freunde und Bekannte in Australien leben oder gerade zufällig da unterwegs sind, wir haben fast so viele Namen für die Gästelisten, wie bei einer Tour in Deutschland. Es scheint als sei Australien fest in deutscher Hand.

Im Laufe dieser Woche habe ich mich auch schon bei einigen Telefoninterviews zur Tour an die Australische Variante des Englischen gewöhnen können, da muss man erstmal etwas verstehen, aber na ja, ich als thüringer Mundartpatriot will mich da mal nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

Auf jeden Fall freuen wir uns riesig darauf, endlich in OZ in die Saiten hauen zu können, wir halten euch auf dem Laufenden!

Bis später!
 

12.05.2009

Hallo, Hallo, Maik hier am Schreiben.

So, wir sind sicher in Brisbane gelandet und haben noch ein paar Stündchen Schlaf nachgeholt. Die beiden Flüge von Frankfurt nach Singapur und von Singapur nach Brisbane waren eigentlich sehr entspannt, keine fetten Leute oder irgendwelche Laberbacken als Sitznachbarn, gute Filme an Bord, also was will man mehr.

Ich erinnere mich noch an einen Horrortrip nach Japan: da saß ein besoffener Knoblauch getränkter Japaner neben mir und das Inflight Entertainment bestand aus „Stadt der Engel“, „Die Brücken am Fluss“, „E-mail für Dich“, „Der Pferdeflüsterer“ und auf dem „Classics“ Kanal war „Pretty Woman“ der Hauptfilm. Meine Fresse das war Folter… Auf dem Rückflug kam übrigens „The Ring“ und „The Grudge“ – ich frage mich, wen die die Filme zusammenstellen lassen!

Aber es soll ja hier nicht um alte Tour-Kammellen gehen. Schließlich sind wir ja wieder on the road und es gibt genug aktuell Berichtenswertes. Zuerst einmal muss man ja aus dem schönen Thüringen nach Frankfurt auf den Flughafen gelangen, am besten mit einem Mietwagen natürlich, das spart Parkgebühren. Die Mietwagenfirma hat uns auch den Überpimplederausstattungsdisco-Kleinbus zur Verfügung gestellt – nur leider hatte die Karre ein Problem an der Motorsteuerung und wir sind mit 120 bergab und nichtmal 80 bergauf die Autobahn langgekrochen. Ein erhebendes Gefühl als aufstrebende und ambitionierte Band, sich Duelle mit polnischen Fleischtransportern fahren zu müssen. Nicht gerade Leben auf der Überholspur.

Als wir dann endlich am Airport ankamen, mussten wir erstmal feststellen, dass alle Parkhäuser 2.10m Durchfahrtshöhe haben, unser Superbus aber mit 2,30m angegeben war. Wie dumm können Autovermietungen eigentlich sein?! Okay wir hatten jetzt nicht viele Möglichkeiten: die Karre anbrennen, drumrumtanzen und draufpissen oder bei der Hotline anrufen und fragen, was wir machen sollen. Leider hatten wir keine Streichhölzer dabei…

Aber der Rest des Tages lief sehr entspannt, freundliche Menschen und ruhige, angenehme Flüge.

Der nächste Höhepunkt waren allerdings schon die Einreisekontrollen hier in Australien – mit unseren Entertainment Visa lief es bei der Immigration ganz easy, allerdings hat uns der Zoll volles Programm auseinander genommen. Was ich schon erstaunlich fand, war dass zwei Drogenhunde ganz friedlich an meiner Tasche vorbei schnüffeln, aber ein dritter Hund auf einmal total Alarm macht. Auf die Frage, ob ich den etwas zu verbergen hätte antworte ich wahrheitsgemäß: „Naja, nur wenn der Hund auf Tofuwürste trainiert ist…“ Irgendwie kann ich mir dumme Witze in Gegenwart von Beamten nicht abgewöhnen, das wird mich noch mal irgendwo in der Welt in den Knast bringen, ich weiß es…

Aber das war ja noch gar nix. Unseren Alex haben sie gleich erstmal mitgenommen und bis auf die Unterhose ausziehen lassen. Aber das war noch nicht genug, die haben auch sein Notebook auseinander genommen, incl. Festplattenscan – quasi eine virtuelle Anusbeschauung. Das ist schon heftig so was und man fühlt sich echt scheiße, seine Bürgerrechte so in die Tonne zu treten. Klar, es geht darum, Kinderpornos aufzuspüren, und was will man auch machen, wenn man einreisen will? Wovon der deutsche Innenpolitiker noch träumt, haben die hier schon in voller Pracht! Einen wichtigen Grund vorschieben, um alles vorbeugend zu überwachen. Aber unserem Alex macht das natürlich nix aus, der hat mit so was nichts zu tun. Er hat aber eine gut sortierte und ganz legale „Erwachsenenfilmchen“ Sammlung auf dem Rechner – darüber hat er mit den beiden Beamten noch etwas gefachsimpelt und die waren wohl auch sehr beeindruckt, haha.

Ja und jetzt machen wir uns gleich auf den Weg zum Club, der schon mit 1.800 Leuten ausverkauft ist. Wir freuen uns riesig auf die Show, mal sehen was geht, bis zum nächsten Mal!
 

14.05.2009 Sidney

Ich sitze grad auf dem Dach unseres Hotels während Eric und Alex ihre ersten australischen Schwimmversuche im Pool hier oben machen. Naja, bei 1,20 m Wassertiefe kann auch nicht viel passieren – Haie oder Giftquallen sind ebenfalls nicht zu erwarten. Die Show gestern in Brisbane war der absolute Hammer. Für gewöhnlich sind ja erste Shows auf Touren immer eine eher durchwachsene Sache, aber diesmal war alles richtig fett und wir sind mit einem breiten Grinsen von der Bühne gestiegen. Schon bevor unser Intro lief, haben viele der knapp 2.000 Kids ordentlich gefeiert und uns immer wieder mit megalauten Sprechchören angefeuert – unser Tourmanager schaute auch etwas überrascht drein, aber freute sich natürlich auch. Die Show war sehr cool und vom ersten Ton an geben die Leute in Brisbane alles.

Vor uns haben Black Tide den Abend eröffnet und es ist wirklich kaum zu glauben was dieser bunte Haufen von 16-20 Jährigen Kids da auf die Bühne zaubert – absolut begnadete Musiker (der Drummer z.B. spielt Keyboard und Schlagzeug gleichzeitig!) und eine richtig unterhaltsame Liveband, die die Meute vom ersten Akkord an im Griff hat. Ich hatte Black Tide vorher noch nie gesehen, aber umso überraschter war ich. Sehr unterhaltsame Band.

Trivium haben dann den Laden endgültig demontiert, ihr Soundmann stellt einen mörderfetten Sound in die Halle und man sieht, wie eingespielt Trivium sind – eben eine richtige Profiband und nicht so ein Kegelverein wie HSB haha. Aber was wir technisch und spielerisch nicht haben, machen wir mit deutschen Tugenden wie Aggressivität und Kampf wieder weg – sagte zumindest einer der Amis… haha. Ein schöneres Kompliment kann man gar nicht bekommen. Genau darum geht es bei uns, der hats kapiert!!!

Einen ersten Spaziergang in Sydney habe ich auch hinter mir, natürlich erstmal zur Harbour Bridge und zum Opera House, durch den schönen Botanischen Garten der Stadt in dem unglaublich laute weiße Papageien den Touristen das Futter abjagen. Das Wetter ist sehr gut, ich habe echt zu tun mir in der Herbstsonne nicht nen Sonnenbrand zu holen. Das Opera House und der Hafen sehen wirklich hammergeil aus – erst wenn man davor steht, wird einem richtig bewusst, dass man wirklich gerade auf der anderen Seite der Welt ist. Ach ja noch etwas ganz verblüffendes habe ich entdeckt: Ich geh aus dem Hotel und will die Straße an einem Zebrastreifen überqueren und plötzlich halten die Autos an, sehr freundlich, aber sicher Zufall denke ich mir. Aber dann, im weiteren Verlauf meines Fußmarsches, passiert mir das noch dreimal – es ist kaum zu glauben, aber es scheint wirklich noch ein weiteres Land neben Deutschland zu geben, in dem Autofahrer an Zebrastreifen halten, Wahnsinn!!! Wenn ich dran denke, wie oft ich schon in Russland, Brasilien oder sonstwo von der Piste gebügelt worden bin, wird mir hier ganz warm ums Herz. Wird mir immer sympathischer dieser Kontinent!
 

15.05.2009

Soooooo, wir sind nach ca. anderthalb Stunden Flug in Melbourne angekommen und ich liege im Hotel Savoy auf meinem weichen Bett und habe grad ein Buch von Jean Ziegler über das Elend in der Welt gelesen („Imperium der Schande“) – da kommt man sich in so nem Luxusschuppen gleich noch unbehaglicher vor. Die Veranstalter hier buchen wirklich nur nobelste Herbergen und es ist immer wieder ein Spaß zu erleben, wie verstört die Damen und Herren in der Lobby sind, wenn ein Bus voller zugehackter Metaller das Haus stürmt.

Die Show in Sydney gestern war ein voller Erfolg, wieder um die 2.000 Leute, die vom ersten Akkord an gefeiert haben. Der Sänger von Black Tide ist mit einem grässlichen rosa Shirt auf die Bühne, aber dieses schräge Outfit störte die Leute nicht und Black Tide legten einen Super Gig hin.

Bei uns drehen die Leute noch mehr durch und lassen uns auf der Bühne ganz breit grinsen. Wir hatten ja noch gedacht, die fanatischen Reaktionen in Brisbane waren noch eine Eintagsfliege, aber es scheint so, als seien die Leute auf den Konzerten hier einfach viel viel fanatischer und feierwütiger als wir es erwartet hatten. So kann es auf jeden Fall weiter gehen hehe.

Trivium werden dann frenetisch abgefeiert, jeder Einzelne im Raum dreht durch und gibt sein Letztes. Ein, zwei Verspieler schleichen sich heute ein, was bei Trivium wirklich ungewöhnlich ist, aber sie nehmen es mit Humor und man merkt, wie viel Spaß die Jungs auf der Bühne haben. Überhaupt muss man konstatieren, dass Trivium nicht wie viele Amibands 45 Minuten gelangweilt ihre Dienstleistung betreiben, sondern anderthalb Stunden wirklich Vollgas geben und die Bühne immer komplett umkrempeln und hoch und runter rennen.

Nach der Show unterhielten wir uns noch mit ein paar Leuten, machten Fotos und gaben Autogramme – schon als wir am Club ankamen hatten sich links und rechts vom Eingang etliche Leute postiert und haben ein Begrüßungsspalier gebildet.

Nachdem wir im Hotel kurz geduscht hatten ging es noch mal auf die Piste, um etwas zu essen suchen. Das war auch erfolgreich und unser Partylöwe Alex hat sogar noch bis in den frühen Morgen hinein irgendeinen Club unsicher gemacht – „die haben sich um mich rum ständig geprügelt und waren alle tonnenvoll“ fast er seine Erlebnisse zusammen. Wir haben uns dann heute Morgen schon um Acht in der Hotellobby zur Abfahrt Richtung Flughafen getroffen, dementsprechend zerknautscht sah unser Herr Gitarrist dann auch aus.

Nachher treffen wir uns noch mit den Jungs von Bring Me The Horizon und deren Tourmanager Sheep, die sind auch grad in der Stadt. Sheep ist ein uralter Kumpel von uns, den wir schon seit Demozeiten kennen. Ich hab nie jemanden getroffen der wusste, wie er wirklich heißt. Ein liebenswert chaotischer Brite, der sich überall in der Welt auskennt und uns zu den vegetarischen Fresstempeln Melbournes führen wird. Ich bin gespannt!

Melbourne, 16.05.2009

Das Konzert gestern fand in einer sehr coolen alten Location statt, zwei mit Stuck verkleidete Emporen und ein halbrunder Konzertsaal, sicher nicht für eine Metalshow entworfen, aber trotzdem wie dafür geschaffen. Der Sound war wirklich allererste Sahne und die Sicht für die Konzertbesucher optimal. Dafür war unser Backstage Raum etwas kleiner geraten, aber es lässt sich auf jeden Fall aushalten, nichts weswegen man den Tour-Manager ne Wand einreißen lasen müsste oder so.

Ungefähr drei Blocks weiter spielen heute auch Bring MeTheHorizon, die übrigens im gleichen Hotel wohnen wie wir, folglich hänge ich den ganzen Abend mit Sheep ab. Sowohl „unsere“ heutige Show, als auch die BMTH Show sind so gut wie ausverkauft, Melbourne scheint also einen unerschöpflichen Vorrat an extremen Musikliebhabern zu haben. Überhaupt scheint hier ein partywütiges Völkchen zu wohnen, bereits am frühen Abend ziehen zahllose Leute durch die Straßen und sind am feiern, unglaublich viele Clubs, Discos und was weiß ich für Amüsierschuppen reihen sich aneinander. Australier lassen also nicht nur im Europaurlaub die Kuh fliegen, sie geben auch vor der eigenen Haustür Vollgas. Sheep passt da wunderbar rein – er hat gestern übrigens beim Roulette 1.000 Dollar gewonnen, dementsprechend lassen wir es uns vor der Show noch in einigen Veggi Restaurants gut gehen. Davon gibt es wirklich ein enormes Angebot hier.
Unsere Show war auch sehr gut, wenn auch diesmal die Leute uns nicht gleich vom ersten Akkord an aus der Hand gefressen haben. Aber schnell „Endzeit“, „Counterweight“ und „Profane Believers“ vor den Latz geknallt, dazu noch ne sympathisch holprige Ansage mit deutschen Akzent und der Saal ist auf unserer Seite! Wir selbst sind heute auch sehr zufrieden mit unserer spielerischen Leistung, so langsam sind wir eingespielt. Beim vierten Lied machen die Leute auch wieder einen riesen Circle Pit, ich habe in den Tagen davor nicht darauf geachtet, aber diesmal fällt mir auf, dass die Menge dabei in die gleiche Richtung rennt, wie das auf der Nordhalbkugel der Fall ist. Moment mal… habe ich nicht irgendwann mal gelesen, dass durch die Koreoliskraft Strudel in Abflüssen usw. auf der Südhalbkugel in die andere Richtung rotieren?! Ein physikalisches Paradoxon so ein Circle Pit!
Wir hatten heute schnell umgebaut und konnten deshalb einen Song mehr spielen, daher schieben wir noch spontan „The Only Truth“ mit rein, der bei den Kids super ankommt.
Nach der Show bin ich ziemlich fertig und hau mich im Hotel aufs Ohr, die anderen Jungs waren noch kurz in der Stadt unterwegs etwas zu Essen fassen. Morgen ist ja ein Day Off, was mir zwar für einen Samstag ziemlich komisch erscheint, doch ich glaube, der riesige Truck, der das ganze Equipment transportiert, schafft auch die Strecke von Melbourne zum nächsten Auftrittsort gar nicht an einem einzigen Tag – deshalb ergeben sich immer mal ein paar freie Tage. Uns soll es recht sein, ist schließlich ein wunderschönes Land, das es zu entdecken gilt! So haben wir jedenfalls Zeit, Melbourne mal ausgiebig zu erkunden. Ich werde versuchen, mir ein AFL Spiel anzusehen und mich dann in den Touristenstrom zu den übrigen Attraktionen einreihen. Für den Abend will Hauge, der für uns zuständige australische Century Media/EMI Mann, mit uns zu einem Glam-Rock Konzert – mal sehen was da geht, ich hab ewig kein Zeux mehr wie Winger oder Poison gehört!

Adelaide, 17.05.2009

Bevor heute um acht Uhr morgens in der Hotel Lobby Versammeln zum Abmarsch angesagt ist, mache ich mich schon um halb Sieben auf den Weg und hole für die ganze Meute in einer veganen Bäckerei Donuts, Muffins und tonnenweise anderes ungesundes Zeux. Wahnsinn der Laden, man kommt sich als verzichtgewohnter Essbehinderter in der Veganbäckerei wie Augustus in Charlys Schokoladenfabrik vor!
Der immer noch latent vorhandene Jetlag macht das frühe Aufstehen auch recht einfach. Der Flug nach Adelaide hat nur 50 Minuten gedauert, sehr entspannt, das Wetter ist allerdings nicht gerade der Hammer, es ist schwül warm und nieselt. Sehr gewöhnungsbedürftig ist auch, dass zwischen Melbourne und Adelaide eine halbe Stunde Zeitverschiebung ist!
Nachdem wir unsere Apartments bezogen haben, die übrigens nur zwei Minuten Fußweg vom Club entfernt liegen, machen sich Benny, Matze und ich auf zu einem AFL Match. Ich war gestern schon in Melbourne bei einem AFL Game – Melbourne gegen die Western Bulldogs, das war der Hammer! Die anderen Beiden waren vorher noch nie beim Australian Football und ich habe sie mit meiner Begeisterung neugierig gemacht. Eine Bekannte unseres Tourmanagers ist mit einem der Spieler von Port Adelaide Power zusammen und hat für heute Karten besorgt. Als wir im Stadion ankommen, ist schon ordentlich der Bär am steppen. Ein riesiges Spielfeld – keine Ahnung wie groß – ich denke mal ein Oval oder Kreis mit ca. 150 m Durchmesser (glaube es wird immer in Cricketstadien gespielt) auf dem sich schätzungsweise 40 Mann ohne unnötig komplizierte oder hinderliche Spielregeln ganz einfach um ein rotes Lederei kloppen. Das Spiel ist atemberaubend schnell, mit unglaublichen Sprints und Zusammenstößen, die einem das Gesicht schon allein vom Zuschauen vor Schmerz verziehen lassen. Stellt euch American Football ohne die nervigen Unterbrechungen und ohne jeglichen Schutz wie Helm oder Polster vor, es wird einfach auf das gegnerische Tor zugerannt, der Ball wird geworfen, gekickt, getragen. Also, wir waren begeistert von dem Sport. Auch wenn unsere Sitznachbarn uns und unsere ständigen Fragen nach den einfachsten Regeln wie z.B. der Spielzeit nicht so ganz einzuordnen wussten, haha. Ach ja, Power hat dann ganz knapp quasi in den Schlusssekunden gewonnen.
Das Wetter hatte sich mittlerweile auch erheblich verbessert, also genau der richtige Zeitpunkt, um im dunklen Club zu verschwinden und sich auf die Show vorzubereiten. Der Laden heute ist mit über 1.000 Leuten voll an seiner Kapazitätsgrenze und Black Tide haben die Bude wieder mal ordentlich vorgeheizt. Schon bevor wir auf die Bühne gehen, gibt es HSB Sprechchöre. Das ist wirklich unglaublich, wir wussten zwar, dass wir hier unten auch ganz ordentlich CDs verkaufen, aber dass die „Dunkelziffer“ vom HSB Sympathisanten Down Under so groß ist, hätten wir nie gedacht, geile Sache. So können wir auch heute wieder eigentlich gar nichts falsch machen und gehen siegessicher auf die Bühne, und Adelaide enttäuscht uns nicht. Hier wird ordentlich gemosht und gedived, vorm letzten Song müssen wir aber noch die Security zusammenscheißen, weil sie mit einigen der Kids sehr rabiat umgeht. Es ist wirklich zum kotzen, wenn solche hirnlosen Anabolikawürfel Konzertgäste fast schon misshandeln, obwohl diese ja mit ihrem Eintrittsgeld den Job bezahlen, den diese Halbaffen ordentlich machen sollen – ein ewiges Leid… Aber das konnte weder uns, noch den Leuten den Spaß verderben. Nach dem Konzert hängen wir noch am Merchstand rum und unterhalten uns mit zahlreichen Leuten, was nicht immer so einfach ist, denn Adelaide hat bis jetzt mit Abstand den krassesten Dialekt zu bieten, aber man verständigt sich schon irgendwie.
Zur Aftershowparty haben heute die Black Tide Jungs in Ihr Apartment geladen, ich habe vorhin schon Trivium-Matt eine riesen Kiste mit allerlei Spirituosen zusammensammeln sehen… wird sicher ne lange Nacht für die Meisten hier und auf die Katergesichter morgen früh beim Lobby Call freue ich mich schon sehr!
 

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