Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24

Tunnelblick: Overkill

von
teilen
twittern
mailen
teilen

Overkill gehören ja mittlerweile zur Metal Szene, wie Pommes zu Rotweiß. Momentan sind sie auf Tour mit Motörhead – was könnte besser zu Overkill passen, die fast schon genauso Kult sind, wie Lemmy und seine Mannen. Die Verbindung zu Motörhead reicht ohnehin weiter, wie Bobby schon im letzten METAL HAMMER-Interview erzählte.

Freut euch also auf einen Ein- und Rückblick der besonderen Art in die Welt des Heavy Metal im Allgemeinen und von Overkill im besonderen!

Bobby, was hat dich zum Heavy Metal gebracht?

Metal ging gegen jede Norm, kam nicht aus dem Radio und war voller Rebellion. Mein Herz schlug schneller, wenn ich Heavy Metal hörte.

Als ich 14 war, habe ich Zeitungen ausgetragen um Geld zu verdienen. Es war mein erster Job. Und mein erstes Gehalt habe ich dafür ausgegeben, dem „Record Club“ beizutreten. Damals hast du 12 Vinyls für einen Penny bekommen. Und ich habe mir alles geholt, das irgendwie nach Metal aussah. Teilweise kannte ich die Bands nicht mal! Damals habe ich mir dann Black Sabbath, Alice Cooper und ähnliches zugelegt.

Wer verkörpert für dich den Metal am meisten und warum?

Da gibt es einige, aber die Frage braucht natürlich als Antwort jemanden, der das Genre mit kreiert und geprägt hat. Und das ist für mich ganz klar Lemmy von Motörhead.

Was ist das beste Metal-Album aller Zeiten?

Meine eigenen zählen nicht, oder [lacht]? Aber ich glaube, für mich ist das REIGN IN BLOOD von Slayer.

Was ist die wichtigste Metal Band ever für dich?

Ich weiß nicht, ob man Black Sabbath heute als Heavy Metal bezeichnen soll, aber wenn nicht, sind es Judas Priest. Sie waren immer eine reine Metal-Band, wenn man TURBO mal außen vor lässt. Das war dann wohl doch eher Tanz-Metal.

Was bedeutet Heavy Metal für dich generell: Lifestyle oder Musik?

Für mich natürlich der Lebensstil. Denn Metal ist in jedem Teil meines Lebens vertreten – ich kann gar nicht davon wegkommen, selbst wenn ich wollte. Was nicht der Fall ist!

Seit über 20 Jahren gebe ich Interviews, bereiten wir uns auf Touren oder ein Album vor: Metal ist immer da. Auch wenn es natürlich um Musik geht, ist es für mich der Lifestyle.

Was ist die Zukunft des Heavy Metal – was passiert als nächstes?

Ich habe nicht die geringste Ahnung. Als die jetzige Vergangenheit noch die Zukunft war, hatte ich schon keine Ahnung, dass kommen würde, was letztendlich kam. Jedes Jahr bin ich aber erstaunt, dass zum Beispiel Overkill immer noch leben, traditionelle Bands wieder wichtiger werden und so weiter.

Aber es macht sowieso mehr Spaß, einfach zu sehen, was die Würfel als nächstes zeigen.

Was war das verrückteste, das du als Metal-Musiker jemals gemacht hast?

Da gibt es eine verdammt lange Liste. Nach all den Jahren ist man versucht zu sagen: „Das war nicht ich!“ Dummerweise war ich es sehr wohl.

Ich bin in England zum Beispiel mal von einem Hotel-Balkon gesprungen und auf den Balkon darunter gelandet. Im dazugehörenden Zimmer war grad dummerweise ein Pärchen das schwer im Bett beschäftigt war. Also musste ich noch einen Balkon weiter und landete irgendwann unten auf der Straße.

Ein anderes Mal hatten wir Stress mit den Cops. Wir waren grad mit Helloween auf Tour und hatten dieses Hotel in der Nähe von Kensington. Wir mussten knapp eine Woche bleiben, weil Michael [Kiske], der damalige Helloween-Sänger eine Auszeit brauchte.

Nach der Woche war das Geld alle und wir kratzten zusammen, was wir noch hatten, um Vodka zu kaufen. Unser Zimmer war ganz oben im Hotel, und als wir betrunken genug waren, haben wir Pilot und Schütze gespielt. Dabei sieht einer als Pilot durch eine Klopapierrolle und gibt dem Schützen das nächste Ziel an. Der versucht das Opfer mit Wasser zu treffen – was manchmal natürlich auch klappt. Dann kam die Polizei.

Also rannte ich in mein Zimmer, die Cops klopften, ich zog alle Klamotten aus und rannte in die Dusche, machte meine Haare nass und schwang ein Handtuch um die Hüfte. So stand ich, angeblich frisch geduscht, vor den Cops und fragte, ob ich helfen könne. Sie verneinten, bedankten sich und gingen!

In welchem Land gehst du am liebsten auf Tour – und warum?

Als Amerikaner liebe ich es natürlich, zu Hause zu spielen – aber das ist zu offensichtlich, daher lasse ich das aus. Aber ich liebe auch West-Europa. Die Niederlande zum Beispiel, denn dort habe ich meine Familie gefunden, spreche Niederländisch und fühle mich zu Hause. Deutschland ist ähnlich angenehm.

Was war der größte Fehler, den du in deiner Karriere bisher begangen hast?

Auch davon gibt es natürlich genügend. Aber Fehler sind wichtig, um dich dahin zu bringen, wo du heute bist, denn der Lernfaktor ist höher. Aus Erfolgen kann man zwar auch was lernen, aber der Lernprozess ist lange nicht so groß.

Wir haben ein paar sehr schlechte Erfahrungen mit Plattenfirmen und Leuten gemacht, die sich um Overkill kümmern sollten. Der größte Fehler war vielleicht unser erster Plattenvertrag. Aber ohne den wären wir sicher nicht, wo und wer wir heute sind.

Als wir angefangen haben, uns selbst zu managen, haben wir verdammt viele Fehler gemacht. Das war Mitte bis Ende der Neunziger und hat uns ganz gut behindert.

Was war der Höhepunkt deiner Karriere bisher?

Ebenfalls der erste Vertrag, der eigentlich ein riesen Fehler war. Aber damals war es das größte. Als ich unterschrieb sagte ich: „Wow, jetzt sind wir im Rennen.“ Und das sind wir heute noch – viele Jahre später.

Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Ein Mal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden + damit euch auch sicher nichts entgeht.

teilen
twittern
mailen
teilen
Zukunft der Xbox: Muss sich Sony Sorgen machen?

In der jüngsten Episode des offiziellen Xbox-Podcasts vom 15. Februar 2024 haben hochrangige Vertreter von Microsoft über die Zukunft der hauseigenen Konsole geschnackt. Darunter Gaming-Chef Phil Spencer, Xbox-Präsidentin Sarah Bond  und der Leiter der Xbox Game Studios, Matt Booty. Spencer enthüllte, dass vier Spiele auf andere Konsolen portiert werden sollen, wobei jedoch keine konkreten Titel genannt wurden. Diese Spiele, so Spencer, seien bereits seit über einem Jahr auf dem Markt, von der Community stark unterstützt und markierten den Beginn ihrer jeweiligen Franchise. Es ist wichtig anzumerken, dass Titel wie ‘Starfield’ oder ‘Indiana Jones und der große Kreis’ vorerst exklusiv für…
Weiterlesen
Zur Startseite