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9.5.1995

Morbid Angel: 30 Jahre DOMINATION

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Das vierte Morbid Angel-Album ist bestimmt nicht das erste, das man weiterempfehlen würde. DOMINATION ist trotzdem ein schönes Stück Death Metal mit Ecken und Kanten, die wir uns anlässlich des 30. Geburtstag des Werks genauer ansehen.

Gezähmte Version von Morbid Angel

Einen großen Einfluss auf DOMINATION hat Erik Rutan genommen, der später als Gründungsmitglied und Frontmann von Hate Eternal bekannt werden sollte. Bei Morbid Angel fand man ihn noch an der Gitarre und – völlig überraschend – am Keyboard. Die für Morbid Angel bislang untypischen Keyboardpassagen verleihen ihrem Viertwerk eine athmosphärische Stimmung, die es zugänglicher als seine Vorgänger macht. Das ist jedoch genau das, was viele Fans kritisieren.

Die chaotische Brutalität der früheren Werke fehlt, was DOMINATION wie eine glattgeschliffene Version von COVENANT (1993) wirken lässt. Verstärkt wird dieser Effekt dadurch, dass sich die Band zum ersten Mal an die digitale Produktion ihrer Lieder gewagt hat. Unter der Flagge von Bill Kennedy, der auch Werke von Nine Inch Nails und Megadeth produziert hat, fabrizierten sie im Studio digitale Aufnahmen, die mit heutigen Standards verglichen nicht negativ auffallen. Zeitgenössisch waren die geschliffenen, eigentlich charismatischen Macken jedoch so auffällig, dass ein Naserümpfen unter alteingesessenen Morbid Angel-Fans umging.

Unterschätzte Lieder

Leider wird oft übersehen, welche Goldstücke sich auf DOMINATION befinden. Das Herzstück des Werks ist ‘Where The Slime Live’, ein atmosphärischer, düsterer Brecher mit grandiosen Riffs, der im Gedächtnis bleibt. Dieses Lied wurde sogar besonders geehrt und es wurde ein Musikvideo produziert.

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Das vollständige Musikvideo zu ‘Where The Slime Live’ seht ihr hier:

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Rassismusvorwürfe gegen Frontmann David Vincent

Hier ist David Vincent noch als Frontmann und Bassist zu erblicken. Zu jenem Zeitpunkt hat es jedoch bereits zwischen ihm und dem Rest der Band, besonders Gitarrist und Mastermind Trey Azagthoth, gekracht. Vincent geriet immer wieder in die Kritik, da er wiederholt in Interviews durch rassistische Aussagen auffiel. Vor diesem Hintergrund lässt sich ‘Where The Slime Live’ leider auch ausländerfeindlich auslegen. Da durch Vincents Aussagen langsam die gesamte Band als faschistisch galt, verließ er schließlich nach der DOMINATION-Tournee Morbid Angel und war von 2004 bis 2015 erneut Teil der Band.


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Nuria Hochkirchen schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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