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Im Wohnzimmer bei: In Flames

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Das Capitol in Offenbach ist eigentlich ein ungewöhnlicher Ort für ein In Flames Konzert, aber der Auftritt der „In Our Rooms“ betitelten Reihe ist auch eher eine Show der ungewöhnlichen Art. Die Schweden stellen in einigen kleinen Venues ihr neues Album vor und gehen dabei auf Tuchfühlung mit den Fans. Auch Arenaverwöhnte Schweden benötigen anscheinend den Spirit eines kuscheligen Club-Gigs.

Ebenso exklusiv war auch die ausgewählte Fan-Schar, die Tickets der vier Deutschlandkonzerte waren frühzeitig vergriffen und so war die Halle bereits zu Beginn voll. Als der Bühnenvorhang fällt, kommen aber erst einmal ein Sofa, ein Bierkühlschrank, und eine Staffelei zum Vorschein. Neben dem Ensemble, das hier zu Beginn das Intro auf Geige, Bass und Cello einspielt, sorgt auch ein Maler für das richtige, künstlerische Flair. Ohne Pyros oder gigantischer Lichtanlage legen dann In Flames in bekannter Manier los und sorgen direkt für eine kleine Moshit – so sehr es der beschränkte Platz eben zulässt. Eine Runde ‘All For Me’ und ‘Moonshield’ und der Schweiß läuft in Strömen.

Währenddessen lüftet sich das Geheimnis des Malers (dessen Bilder man nach dem Konzert kaufen kann) und Anders Fridén führt mit schwedischem Humor durch den Abend. Nebenbei holt man zwei Fans auf die Bühne, die sich das ganze restliche Konzert vom Sofa aus anschauen können (inklusive einer Bierflatrate – sehr zuvorkommende Gastgeber!). Der nächste Break kommt dann mit drei Unplugged-Einlagen bzw. werden ein paar Songs von dem oben genannte Ensemble neu vertont.

Dies klingt interessant, da man In Flames noch nie in dieser reduzierten Form gehört hat. Klassik und Melodic Death Metal scheinen die Idee eines sehr dunklen schwedischen Winters zu sein –  das Material kommt dennoch super an. Einziges Manko hierbei sind aber die doch recht langen Ansagen von Anders und die Durststrecke bis zum nächsten „normalen“ Material. Man spürt den Zwiespalt des Publikums. Zum Glück arten die Gespräche nicht Manowar-esk aus, sondern bleiben im schwedischen Stil: trocken und lustig.

Der dritte Teil des Sets holt hier aber schnell wieder auf und lässt die Köpfe in gewohnter Manier kreisen. ‘Come Clarity’ , ‘Cloud Connected’ und ‘The End’ sorgen für einen runden Abschluss von diesem sehr ungewöhnlichen und verrückten Abend.

Setlist In Flames:

  1. Alias
  2. Before I Fall
  3. All for Me
  4. Moonshield
  5. The Jester’s Dance
  6. Only for the Weak
  7. Like Sand
  8. In My Room
  9. Hurt (Nine Inch Nails cover)
  10. Through Oblivion
  11. Dawn of a New Day
  12. Come Clarity
  13. The Truth
  14. Paralyzed
  15. Cloud Connected
  16. The Quiet Place
  17. The End
  18. Wallflower
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METAL HAMMER präsentiert: Erik Cohen

Erik Cohen, einer der wohl eigenständigsten deutschsprachigen Rock-Musiker der letzten Jahre, fügt mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit zusammen, was ihm über seine musikalische Sozialisation in Fleisch und Blut überging. Er schreibt mit spürbarer Freude an zupackenden Melodiebögen und leidenschaftlicher Ausdauer Rocksongs, die in ihren Ansätzen unterschiedlich sein mögen, aber im Albumkontext dennoch ein absolut stimmiges Gesamtbild ergeben, das sich überdies nur schwer kopieren lässt. Um Sound-Schubladen hat sich der sympathische Kieler noch nie sonderlich gekümmert und so bleiben in seiner künstlerischen Welt die Genre-Grenzen kontinuierlich offen und fließend. Classic Rock, Hard Rock, Heavy Metal, Alternative Rock, Punk und Pop müssen sich am Ende einfach…
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