Vor ziemlich genau zwei Jahren veröffentlichten Dampf ihr Debüt THE ARRIVAL, und, nun ja … Die Kritiken waren, milde formuliert, durchwachsen. Kollegin Riedl bezeichnete den Sound der Schweden als „sehr eingängig, aber auch extrem cheesy.“ Dieses Gefühl zieht sich auch durch NO ANGELS ALIVE. Zwar gelingt Martin „A-Tron“ Erikson und seiner Truppe das gewagte Vorhaben, Metal und Pop irgendwie unter ein Dach zu bringen, aber nach wie vor zeigt sich: Es ist nicht leicht, dies auch wirklich gut umzusetzen. In Ansätzen ist das schon besser gelungen als beim Erstling. ‘War With The World’ kann (auch wenn es der Titel nicht vermuten lässt) zum Beispiel gute Laune verbreiten und könnte live durchaus funktionieren. Auch ‘Away’ kann aufgrund der Schlichtheit (im Vergleich zu den übrigen Songs) und des etwas getragenen Taktes punkten.
Aber insgesamt ist alles irgendwie überladen und die Gehörgänge wissen nicht recht, worauf sie ihren Fokus legen sollen. Nun ist es keineswegs so, dass Dampf keine gute Musik machen und es gibt sicher genügend Menschen, die diese wirklich feiern. Doch an einigen Stellen wäre weniger mehr gewesen, sodass das Potenzial, welches definitiv in den (zum Teil recht erfahrenen) Band-Mitgliedern steckt, auch tatsächlich zu hören ist. Vielleicht wird die Intention mit dem nächsten Album etwas klarer. Denn es ist bestimmt nicht gewollt, die Ohren der Hörerschaft zu überfordern und alle Songs zu einem kunterbunten Wirrwarr geraten zu lassen.
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