Metal Hammer
Als eine weitere blasphemische, todesmetallische Extrem-Band aus dem größten Land Südamerikas – Brasilien – wird das Trio mit dem nicht wirklich leicht zu behaltenden Namen Ophiolatry („Ophiolatrie“ ist die kultische Verehrung von Schlangen) vorstellig. Ophiolatrys Label, Forces Of Satan – initiiert vom (mittlerweile) geschassten Gorgoroth-Gründungsmitglied Infernus – nimmt nur Bands unter Vertrag, die eine klare […]
Eine schwierige Geburt! Bereits seit Herbst 2005 (!) basteln die deutschen Folk Melodie Power-Metaller Orden Ogan an ihrem neuesten Album VALE. Zweieinhalb Jahre Entstehungszeit – mit solchen Werten glänzten früher nur Def Leppard. Allerdings haben die fünf Musiker die lange Zeit nicht etwa untätig vertrödelt, sondern offenbar so lange an dieser Scheibe gefeilt, bis jedes […]
Eine Veröffentlichung mit vier Songs und einer Spielzeit von 34 Minuten in der heutigen Zeit als Album zu bezeichnen, ist – wenn nicht unverschämt – so wenigstens strittig. Aber abgesehen von diesem ersten offensichtlichen Manko, soll natürlich die Musik ausschlaggebend sein, um als Note eine „Drei“ zu zücken. Mancher mag sagen, THE MINSTREL’S CURSE sei […]
Da war der Hector ein wenig voreilig: „Norther ist nicht mein Ding!“, meinte er. Gib ihm ein Wochenende Ruhe und zwei, drei Durchläufe von N – dann klappt’s auch mit dem Hector. Norther bieten inzwischen eine ähnliche Entwicklung wie Soilwork auf. Obwohl sie eine andere Ausgangsposition hatten, landen sie nun doch in ähnlichen Gefilden: Stakkato-Gitarren, […]
Die Fakten zu diesem Album lesen sich beeindruckend: Gastauftritte von Hansi Kürsch von Blind Guardian, Tom Englund von Evergrey und Mike Baker sowie Gary Wehrkamp von Shadow Gallery. Produziert in Istanbul von Erim Arkman und Alp Turac, die 2003 mit Sertab Erener den Eurovision Song Contest gewannen. Verschiedene Instrumente wurden in Ankara aufgenommen, der Mix […]
Schon im Jahr 2002 veröffentlichten die aus Münster stammenden Mourning Caress ihr erstes Album IMBALANCE. Danach passierte erst mal nicht viel. Das ist angesichts des rotzig-krachenden INNER EXILE erstaunlich, denn diese Scheibe hat es in sich. Sieht man mal vom erschreckend mittelmäßigen Opener ‚…Of Fortune And Failure‘ ab, der mit einer eher öden Mischung aus […]
Das Debüt von Mygrain ist nicht mal ganz zwei Jahre alt, da kommt schon das Zweitwerk auf den Markt. Und SIGNS OF EXISTENCE stellt ORBIT DANCE ganz locker in den Schatten. Knackiges Songwriting im deathigen Industrial Metal, immer wieder poppige Keys, die aber nie zu dominant werden und dazu knallharte Riffs, die im Gegensatz zum […]
Glaubt man Augenzeugenberichten, dann waren gerade mal gut hundert Zuschauer zugegen, als Neal Morse am 14. Juni 2006 im Berliner Columbia Club sein neuestes Bühnenwerk ? LIVE (gesprochen: QUESTION MARK LIVE) aufzeichnete. Den tadellosen musikalischen Leistungen des Amerikaners und seiner niederländischen Begleit-Band – von seinen berühmten Kumpels Portnoy, Trewavas & Co. war verständlicherweise nichts zu […]
Da hat aber die Arbeit am Nuclear-Blast-Allstars-Album INTO THE LIGHT, die zum Großteil unter der Führung von Sänger/Bassist Peavy Wagner und Gitarrist Victor Smolski über die Bühne ging, mächtig auf die musikalische Devise der Band abgefärbt. Bereits die Eröffnungsnummer ‚Carved In Stone‘ – ein dem PERFECT MAN-Gassenhauer ‚Don’t Fear The Winter‘ ebenbürtiger hymnischer Song mit […]
Trotz diverser Umbesetzungen – von der Urbesetzung aus den frühen Achtzigern ist nur noch Gitarrist Ingo Lohf übrig – und bisher bescheidener Erfolge starten Moshquito mit BEHIND THE MASK einen vierten Versuch, auf Albumlänge zu überzeugen. Leider gelingt es ihnen auch diesmal nicht ganz. Die Songs, die irgendwo zwischen frühen Metallica und Slayer angesiedelt sind, […]
Alle Achtung: Ich muss gestehen, dass ich Lars Ratz und seinen Mannen eine derart virtuose Scheibe nicht mehr zugetraut habe. Der Vorgänger NOTHING TO UNDO – CHAPTER SIX war nämlich ein letztlich recht eindimensional wirkendes Hau-drauf-Album. Bei INCUBUS – CHAPTER VII jedoch dürfte gleich die erste Nummer, ‚Resurrection‘, Freunde eingängiger Speed- und Power-Metal-Hymnen zufrieden stellen […]
Irgendwie scheint es der brasilianische Sänger/Multiinstrumentalist André Matos nie lange mit seinen Mitstreitern auszuhalten: Viper, Angra, Shamaan – spätestens nach zwei, drei Alben war Schicht im Schacht und eine (zumeist geräuschvolle) Trennung angesagt. Nun forciert der gute Mann seine Solokarriere und baut dabei auf Stilistiken, wie er sie – zumindest mit den beiden zuletzt genannten […]
Eine zeitlose Rock-Band wie das britische Quintett Magnum, das anno 2007 immerhin seinen 35. Geburtstag feierte, steht nach all den Jahren und vor Antritt ihrer Jubiläumstour – von der dieses knapp zweistündige Live-Doppelalbum zeugt – immer vor einem Dilemma: Einerseits haben die Mannen um Bob Catley zu viele Evergreens ä la ‚How Far Jerusalem‘, ‚Vigilante‘ […]
Circa zehn Jahre nach seinem letzten Solo-Album begibt sich der Toto-Gitarrist, Song-Schreiber und Sänger wieder ans Mikro und startet einen weiteren musikalischen Alleingang. Das Resultat ist vorhersehbar: erstklassige, eingängige Kompositionen mit klugen Kniffen aus der Funk-, Blues- und Pop-Trickkiste. Zwar gibt es gelegentlich auch „härtere“ Ausbrüche auf diesem Werk, jedoch dürften Metal-Jünger und Extremisten mit […]
Was sie machen, können sie gut. Aber trotzdem gibt es bei Made Of Hate einen Haken: Ihr Debüt klingt auf eine, nun ja, spezielle Weise sehr finnisch. Man könnte auch sagen: äußerst „Bodom-esque“. Wir sprechen hier von melodischem Thrash Metal mit Krächzgesang, furztrockenem Gitarren-Sound und vielen hochmelodischen Flitzefinger-Soli. Der einzige Unterschied: Bei Made Of Hate […]
Recht ungewöhnliches Zeug kommt hier aus dem Hause Lifeforce Records. Light Pupil Dilate aus Atlanta im US-Bundesstaat Georgia haben nicht nur einen schwer fassbaren Namen – nein, sie machen auch fast unmöglich zu kategorisierende Musik. Da treffen melodiöse Bass- und Gitarren-Läufe auf eine Stimme, die am ehesten alte Noise-Bands der AmRep-Garde (Heimet, X, Unsane) ins […]
Die Tiroler von Lost Dreams haben sich dem melodischen Death Metal verschrieben. Auf dem selbst produzierten Album END OF TIME wird der Begriff „Melodie“ jedoch stark strapaziert: Das Keyboard fährt die zuckersüßen Fühler aus und verwäscht auf diese Weise oft die gute Gitarren-Arbeit. Der Schmalzfaktor ist zu hoch. Von Death Metal kann man stellenweise nicht […]
Manchmal muss man erst einen Blick in die Vergangenheit riskieren, um im Leben weiter zu kommen. Auch für Khymera gilt ab sofort die Devise: zurück in die Zukunft, zurück zur Marschroute des umjubelten Debüts. Die Zeiten, in denen das ehemalige Studioprojekt noch auf derselben Wellenlänge wie Talisman oder Pink Cream 69 funkte, scheinen – auch […]
Die aktuelle Besetzung der Südstaatler von Killwhitneydead ist die Version 3.0 – von der Urbesetzung blieb nur Sänger und Chefdenker Matt Rudzinski übrig. Anfangs als reines Studioprojekt gedacht, entwickelte es sich dank MySpace schnell zum Selbstläufer. Die Besonderheit oder der Unterschied zu vielen anderen Studioprojekten liegt klar auf der Hand: Man muss bei Killwhitneydead einfach […]
Spröde, düster und ziemlich nah an Wave und Indie. Mehr braucht man zu JUNIUS eigentlich gar nicht zu sagen. Kann man aber, denn je länger man sich in die unwirtliche Welt von JUNIUS einarbeitet, desto toller wird das Werk, desto freundlicher heißt der sonore Sound den Hörer willkommen, desto tiefer dringt die dünn klagende Stimme […]
Hefte raus, Klassenarbeit! Thema: „Geschichte des Metal- und Noisecore. Schwerpunkt: Bands der Neunziger, die es zu nichts gebracht haben, obwohl einzelne Mitglieder danach noch anständige Leben führen würden, exemplarisch belegt am Fall von The Huguenots.“ Also. Das war so: Als Kurt Ballou (Converge), Aaron Stuart (Piebald), Dan Colby (The Explosion) und Matt Oates (Angels Of […]
Ein klein wenig ernüchternd fällt er schon aus, der Start in die 2008er In Flames-Saison – allerdings auf dem von der Band gewohnten hohen Niveau. Sänger Anders Friden hatte ja schon angekündigt, dass Revolutionäres nicht zu erwarten sei vom neuen, für April anvisierten Album A SENSE OF PURPOSE. Das bestätigt diese Vorab-Single. ‚The Mirror’s Truth‘ […]
Große Namen verbergen sich hinter dem kolossal anmutenden Band-Namen: Jamey Jasta von Hatebreed und Kirk Windstein (Crowbar, Down) bündeln ihre Kräfte, um dicken Metal zu schmieden. Und das Ergebnis klingt – Oh, Wunder! – wie eine Mischung aus Hatebreed und Crowbar mit einem Schuss Down. „Hauptsache heavy“ scheint die Devise zu sein, denn Riffs und […]
Um den alten Sack, der ich bin, richtig raushängen zu lassen, will ich jetzt einmal erklären, was Kult ist: Kult ist, wenn ein in der vierten Generation auf Tape kopiertes Werk – dazu noch ein Demo – ehrfürchtig getradet wird und religiös die Tonköpfe diverser Ghettoblaster traktieren darf. Kult ist, wenn eine Band aus der […]
Stürmische Stanz-Grooves á la Queens Of The Stone Age sind das Markenzeichen dieses Schweizer Vierers, der mit ENTRE HOMMES seinen dritten Langtöner vorlegt. „We don’t give a fuck about corporate rock Fmusic“, schreiben sie im Info-dabei ist ihre Musik über weite Strecken keineswegs abstoßend. Zu hämmernden Rhythmen, bei denen nicht selten der Bass die Führungsrolle […]
Einige Bands muss man oder kann man schlicht nicht verstehen. So verhält es sich auch bei den amerikanischen Chaosbrüdern von Harlots. Auf BETRAYER finden sich viele gute Ansätze, zum Beispiel durchbricht immer wieder ein eingängiger Groove die wirren Taktwechsel. Das gefällt. Wenn sich dazu eine unbarmherzig kreischende Stimme gesellt, stellt es einem die Haare auf […]
Hate Eternal-Chefdenker Erik Rutan scheint nach einem ganz besonderen Titel zu streben: Die extremste Band zu führen. Nach CONQUERING THE THRONE (1999), dem alles vernichtenden KING OF ALL KINGS (2002), dem „etwas“ gemäßigteren I, MONARCH (2005) folgt nun Album Nummer Vier: FURY & FLAMES. Und die Devise im Hause Hate Eternal hat sich nicht geändert: […]
Das Rad erfinden Gwydion nicht neu. Das wird einem schon während des – für dieses Genre nahezu obligatorischen – Intros aus epischen Melodien und Schlachtengetümmel klar. Doch wenn eine Band die gewählte Stilistik – in diesem Falle Viking Metal mit je einem großzügigen Schuss Black Metal und Bombast – derart mitreißend und mit so viel […]
Denkt man an Irland, denkt man an Whiskey – oder bei etwas musikalischer orientierter Betrachtungsweise wenigstens an ‚Whiskey In The Jar‘: die Erkennungsmelodie der für die Hard Rock- und Metal-Geschichte wohl einflussreichsten Truppe der Inselrepublik, Thin Lizzy. Was das mit Glyder zu tun hat? Nun, Thin Lizzy dürften wohl ihr wichtigster Einfluss sein. Dieser Verdacht […]
Dass Deep Purple-Sänger Ian Gillan immer mal wieder auf Solo-Pfaden wandelt, dürfte bekannt sein. Dieses „Hobby“ hat sich der 63jährige Brite bis heute erhalten – wie auch sein Anfang 2006 erschienenes Jubiläumsalbum GILLAN’S INN zeigt. Und obwohl seine Stamm-Combo ungebrochen durch die Welt tingelt, findet der gute Mann sporadisch Zeit, auch als Solo-Künstler auf der […]
Gitarren-Musik aus Japan – einmal anders. Mit dem, was weithin unter J-Rock verstanden wird, haben Girugämesh nämlich kaum etwas zu tun. Einzig der typisch klingende, melodische Gesang in Japanisch schlägt die Brücke zur angesagten Szene. Ansonsten regiert hier der New Metal mit all seinen Facetten: laut/leise-Kontrast zwischen Strophe und Refrain, geslappter Bass, tanzbare Grooves. Das […]
Es ist immer ein Ritt auf Messers Schneide, Rock-Musik mit deutschen Texten auszustatten. Nicht alle Bands haben dabei so viel Geschick bewiesen wie einst Interzone mit dem unvergessenen Heiner Pudelko. Dagegen blamierten sich Stars wie Udo Lindenberg oder Westernhagen auch schon mal bis auf die Knochen. Das passiert der vierköpfigen Formation GAS aus Norddeutschland nicht, […]
Jetzt wächst zusammen, was in den Ohren vieler Fans harter Musik sicher nicht zwingend zusammengehört: Genghis Tron verbinden auf ihrem zweiten Album BOARD UP THE HOUSE Grindcore mit elektronischer Musik – und zwar auf eine überraschend konstruktive Art und Weise. Im Gegensatz etwa zu den Briten Enter Shikari versuchen sie nicht, die Vehemenz ihrer harten […]
Der Name Facebreaker passt: Wie ein gewaltiger Brecher, der sich behände, aber mit Wucht durch das Eismeer kämpft, so dringen die malmenden Riffs der Skandinavier in die Gehörgänge. Stampfend, rhythmisch und unaufhaltsam breitet sich DEAD ROTTEN AND HUNGRY aus. Dabei hat die Gruppe noch einen Extra-Antrieb -die schwedische Herkunft: Den Esprit der bekannten Elchtod-Alben aus […]
Für Freunde der gepflegten Hard Rock-Packung gehen Fatal Smile diesen Monat als Überraschung durch: WORLD DOMINATION lässt qualitativ nicht nur den unspektakulären Vorgänger LEARN LOVE HATE (2005) hinter sich, sondern klingt auch nicht mehr nur wie der vergebliche Versuch eines Mötley Crüe-Fanclubs, die Achtziger ohne eigenes Herzblut wieder aufleben zu lassen. Natürlich steht die Glanzzeit […]
KILLING SEASON braucht eine Weile. Es fing mit einer gefühlten „Vier“ an: Standardstoff, keine Hits, wenig aufregend. Aber langsam stachen ein paar tolle Songs hervor: das eingängig nach vorne moshende ‚Sonic Beatdown‘ etwa oder der kapitale Punk Metal-Klopfer ‚Carnival Justice‘. Natürlich stimmen die Riffs, die Grooves, die Abwechslung. Vielleicht doch eher eine „Fünf“? Und noch […]
Es mag gut und gerne sein, dass sich die französischen Power-Proggies gerne mit Bands wie Queensryche, Rush und Symphony X messen wollen beziehungsweise ihr Sänger G£rard Fois solche Cracks wie Geoff Täte (Queensryche), Carl Albert (Vicious Rumors – R.I.P.I), Rob Haiford und Ronnie James Dio seine Vorbilder nennt. Nur: Hier bleibt der Wunsch der Vater […]
1993 schufen sie mit ihrem zweiten Album EARTH 2 gewissermaßen im Handstreich das Drone-Genre, was dazu führt, dass die Band aus dem US-Bundesstaat Washington heute auf Tourneen meist mit Anhängern des gepflegten Feedbacks wie Sunn 0))) unterwegs ist. Musikalisch haben sich Earth jedoch schon seit einer Weile von der reinen Lehre unbegleiteter rückkoppelnder E-Gitarren verabschiedet. […]
„Immer schön bescheiden bleiben“, scheint die Devise der Schweizer zu lauten. Laut eigenen Angaben wollen sie „ein bisschen frischen Wind“ in die Pagan Metal-Szene bringen. Eine gnadenlose Untertreibung, denn der vielköpfigen Musikantenschar gelingt auf ihrem dritten Album die Verschmelzung von Folk und melodischen Death Metal-Elementen streckenweise in Vollendung. Nummern wie ‚Primordial Breath‘, ‚Inis Mona‘ oder […]
Das Großartige am Stoner Rock ist, dass er zwar ziemlich klebrige Melodielinien besitzt, durch seine schepprige und basslastige Produktion aber niemals das Underground-Gefühl verliert. In dieser Hinsicht machen die Schweden Deville alles richtig. Das Quartett hat hundertprozentig jede Kyuss-Platte im Schrank stehen (wenngleich sie weniger spleenig sind), Black Sabbath-Poster sollten auch im Probenraum hängen (schließlich […]
