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Wendy Dio will Lemmy kurz vor seinem Tod gesehen haben

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Wendy Dio war kürzlich zu Gast im Rocktails With Ahmet Zappa Podcast und reflektierte über Freundschaften ihres 2010 verstorbenen Ehemanns Ronnie James Dio mit anderen Rock- und Metal-Größen. Besonders mit Judas Priest-Frontmann Rob Halford und Motörhead-Legende Lemmy Kilmister sei Dio eng verbunden gewesen, wie dessen Witwe und einstige Managerin zu Protokoll gibt.

So seien die drei Musiker „sich sehr ähnlich“ gewesen: „Sie wählten ihre Freunde sehr sorgfältig aus. Sie waren einfach wirklich coole Leute, die gerne Zeit miteinander verbrachten und sich liebten – sehr sogar.“ Einzig von Rob Halford kann man noch in der Gegenwart sprechen, und das tut Wendy: „Rob ist immer noch unglaublich. Er bleibt ständig mit mir in Kontakt. Er tut alles, was er kann, für unsere Wohltätigkeitsorganisation. Wenn er hier ist, treffen wir uns, und er ist einfach ein Schatz. Ich habe Rob tatsächlich einen von Ronnies Ringen geschenkt.“

Dezember 2015

Dann spricht Wendy Dio über das letzte Mal, als sie Lemmy sah. Dieser feierte am 24. Dezember 2015 seinen 70. Geburtstag. Zwei Tage später erfuhr er, dass er an einer aggressiven Form von Krebs erkrankt war. Widerum zwei Tage später, am 28. Dezember 2015, verstarb Lemmy Kilmister in seinem Haus in Los Angeles. „Ich habe Lemmy zwei Stunden vor seinem Tod gesehen“, verrät Wendy Dio im Interview nun fast zehn Jahre später. Ihr zufolge habe Lemmys Manager Todd Singerman sie angerufen und ihr erklärt, dass es seinem Klienten nicht gut gehe – und das schon seit einer ganzen Weile. Und so bat Singerman Wendy darum, mit Sandy Kapoor (den behandelnden Arzt von Lemmy und einst auch von Ronnie James Dio) vorbeizukommen.

„Also gingen wir hin“, erzählt sie weiter. „Und Lemmy redete ununterbrochen. Sein Geburtstag war im Dezember, und das war ein paar Tage später. Ich hatte ihm ein paar alte deutsche Bücher gekauft, die ihn sehr interessierten. Das waren Antiquitäten, die ich gefunden hatte – Kriegsbücher. Er bedankte sich bei mir dafür und wir saßen da und unterhielten uns eine Weile. Seine Freundin war auch da. Und dann sagte er: ,Ich bin ein bisschen müde. Ich werde mich hinlegen.‘ Er legte sich hin. Ich ging.“

Sie war gerade beim Einkaufen, als Singerman erneut anrief und ihr mitteilte, dass Lemmy gestorben sei. „Ich konnte es nicht glauben. Ich lief herum, im Kreis herum und merkte es nicht. Unglaublich! Ich hatte gerade erst zwei Stunden zuvor mit ihm gesprochen. Es war schrecklich.“ Als Moderator Ahmet Zappa anmerkt, dass Lemmy trotz seiner manchmal unnahbaren Wirkung ein sehr freundlicher Typ war, meint Wendy: „Er war sehr introvertiert. Genau wie Geezer Butler. Sie sind introvertierte, aber nette Menschen. Wenn man sie kennt, sind sie einfach süße, wundervolle Menschen.“

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Heidi Skrobanski schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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