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Rage Against The Machine + Anti-Flag Konzert Bericht

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Sie leben!

Und wie!

Nachdem Rage Against The Machine schon bei Rock am Ring und Rock im Park allen anderen die Show gestohlen haben, machen sie auch in der Zitadelle Spandau in Berlin das, wofür man sie schon in den 90er Jahren vergöttert hat: die Masse in den Wahnsinn treiben und so ganz nebenbei Missstände der Welt anprangern.

Doch vorher sollten die 10.000 Rage-Fans (ausverkauft!) auf eine harte Probe gestellt werden. Anti-Flag als Vorband – eine eigentlich perfekte Kombination. Die Realität allerdings sieht anders aus: In knapp einer Stunde stellen die amerikanischen Politpunks unter Beweis, dass sie zwar jede Menge geniale Songs schreiben, auf so einer großen Bühne aber schlicht und ergreifend nicht wirken.

Nach obligatorischem Bush-Diss und „habt euch alle lieb“-Message ist der eher enttäuschende Aufwärm-Spaß zur allgemeinen Erleichterung vorbei.

Und dann – das lange Warten.

Eine ganze Stunde vergeht, bis plötzlich Sirenen erklingen und die Erde zu beben beginnt. Mit ‘Testify’ überrollen Zack de la Rocha, Tom Morello, Tim Commerford und Brad Wilk ihr schon beim Einstiegs-Song ekstatisches Publikum und schmettern weitere Hits wie ‘Bombtrack’, ‘Bulls On Parade’ oder ‘Guerilla Radio’ aus dem Ärmel. Als hätte es die siebenjährige Trennung nicht gegeben, als wären sie nie weg gewesen – so frisch, intensiv und rundum perfekt rocken Rage Against The Machine das Publikum, das aus dem Hüpfen, Pogen und Grölen nicht mehr herauskommt.

Stichwort Hüpfen: Da der Zitadellenhof mit Rindenmulch gepflastert ist, auf den den ganzen Tag lang die pralle Sonne geschienen hat, entstehen bei jedem Kollektiv-Jumpen unerträgliche Staubschwaden, die sich in den Lungen, Nasen und Achseln festsetzen und mit Körperschweiß zu bizarrem Make-up verschmelzen. Doch das ist nahezu jedem egal, hier geht’s nur darum, eins der großartigsten Events des Lebens zu feiern.

Zack predigt wie in alten Tagen (auch er mag Herrn Bush nicht sonderlich), irgendwann erklingt sogar die Internationale und nach einer Zugabe, die mit ‘Killing In The Name’ endet, sind alle glücklich.

Dieses Finale kann nichts übertreffen – auch nicht die zweite Zugabe, die sich Rage Against The Machine tatsächlich hätten sparen können. Ebenso wie T-Shirts für 30 Euro – das kommt nicht so gut an bei der Klientel. Sei’s drum: Rage Aagainst The Machine haben in der Zitadelle Spandau mal wieder Geschichte geschrieben.

Bilder von beiden Bands findet ihr oben in der Bildergalerie!

Benjamin Foitzik

Weitere Live-Berichte:
+ Rock am Ring
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+ Bad Religion in Bochum

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