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Motörhead-Review: SACRIFICE (1995)

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Aller guten Dinge sind drei: Motörhead schrumpften zum Ende der Aufnahmen von SACRIFICE (ursprünglich geplanter Titel: MOTÖRIOUS) wieder zum Trio und gönnten sich im Vorfeld ein bisschen mehr Songwriting-Muße. Vielleicht erzeugten die Dissonanzen zwischen dem scheidenden Gitarristen Würzel und dem Rest der Band die nötigen Aggressionen: „Mit jedem Tag wurde deutlicher, dass mit Würzel etwas nicht stimmt“, erinnert sich Lemmy an die Aufnahmen. „Während wir an den Songs arbeiteten, saß er nur da, mit seiner Gitarre auf dem Schoß.“ Im Vergleich zu den Alben der vorangegangenen Jahre wirkt das Material jedenfalls um einiges zorniger.

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Das eröffnende Titelstück baut mittels manischer Rhythmik unterschwellige Aggressionen auf, bevor es im Chorus zu einer typischen Motörhead-Granate explodiert. ‘Over Your Shoulder’ stampft höhnisch mit simplem, effektvollem Aufbau über den Hörer hinweg, während ‘Order’ wie ein betrunkener Godzilla um die Ecke biegt, der sich am Pogo versucht. Der Wechsel aus griffigen Grooves und schnittigen Hochgeschwindigkeitspassagen zeichnet die generelle SACRIFICE-DNS aus. ‘Make ’Em Blind’ ist das Experimentalstück dieser Scheibe („Wir improvisierten es zum größten Teil im Studio.“), eine Ballade sucht man derweil vergeblich. In schlechter Stimmung hegt man eben eher selten liebliche Gefühle.

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