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Ahab: Listening-Bericht zu THE DIVINITY OF OCEANS

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Rund drei Jahre ist das Album-Debüt der deutschen Funeral-Doomer Ahab jetzt alt. Mit THE CALL OF THE WRETCHED SEA (2006) konnten sich Ahab im international eng verschworenen Funeral Doom Underground einen guten Namen machen. Jetzt ist die Zeit für das nächste Album da, das an vielen Fronten Neues bringt, in allem Essenziellen aber den bisherigen Weg fortsetzt.

Was kryptisch klingt, ist einfach erklärt: alle sieben Songs des am 24. Juli 2009 erscheinenden Albums sind über zehn Minuten lang, zäh, und pendeln zwischen traurig, böse und verzweifelt. Der Gesang ist meist abgrundtief und so schleimig gegrunzt, als riefen die seit Jahrhunderten auf dem Meeresgrund verrottenden schiffbrüchigen Seemänner höchstselbst nach ihren Kameraden. So weit bleibt es gleich.

Geändert hat sich hingegen das Personal, das um die beiden Gründer Daniel Droste (Gesang, Gitarre) und Christian Hector (Gitarre, Texte) an Bord ist. Stephan Wandernoth bedient den Bass, Cornelius Althammer das Schlagzeug. Beide sind auch bei der progressiven Death Metal Band Dead Eyed Sleeper aktiv – was hervorragend zum massiv ausgebauten Death Metal Anteil im Ahab-Sound passt. Mehr als je zuvor schauen langsame Morbid Angel und Nile vorbei, wenn monolithische Riffs über die Doublebass gelegt werden.

Doch wo der Sumpf des Funeral Doom auf dem neuen Album THE DIVINITY OF OCEANS in Richtung Death Metal erweitert wird, warten auf der anderen Seite hörbar weiterentwickelter Klargesang, Einflüsse aus dem Post Rock (‘Redemption Lost’) und orientalische Tonleitern (‘O Father Sea’).

Das zumindest zeigt eine erste Hörprobe, die vor lauter Idylle kaum zu den düsteren 70 Minuten Doom passt. Ahab haben nämlich zur Weinprobe in die Besenwirtschaft „Zum Spundloch“ geladen. Die liegt natürlich nicht am Meer, sondern im sonnenbeschienenen Brackenheim-Botenheim bei Heilbronn. So unpassend das klingen mag und von den Ahab-Musikern augenzwinkernd bemäkelt wird, so passend ist es doch wieder auf inhaltlicher Ebene zum Konzept von THE DIVINITY OF OCEANS. Darin geht es nämlich um Schiffbrüchige, die auf offener See vor lauter Hunger zu Kannibalen werden und sich in ihren Fieberträumen genau danach sehnen: Land, Sonne, eine Wirtschaft, Ruhe.

Die komplette Tracklist von THE DIVINITY OF OCEANS:

– Yet Another Raft Of The Medusa (Pollard’s Wankelmut)
– The Divinity Of Oceans
– O Father Sea
– Redemption Lost
– Tombstone Carousal
– Gnawing Bones (Coffin’s Lot)
– Nickerson’s Theme

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