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Im Pit bei: Cryptopsy + Cattle Decapitation + Decripit Birth u.a.

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Bands haben es dieser Tage nicht einfach. Sie müssen sich bei Konzerten nicht nur gegen starke Konkurrenz und ein zunehmend wählerisches Publikum durchsetzen, sondern bei schönem Wetter auch gegen die Abendsonne ankämpfen, um Fans in den dunklen Club zu locken. Wir haben Cryptopsy, Cattle Decapitation und Decripit Birth im K17 dabei beobachtet.

Gegen Gerstensaft im Sonnenstuhl können The Last Shot of War und Eyeconoclast nicht viel ausrichten. Zumindest letztere, aus Italien stammende Besetzung sorgt dabei für ein Gefühl, dass man hier in der Tat etwas verpasst haben könnte. Mit viel Tempo und deutlicher Aggression sind sie guter Opener. Es mangelt ein Wenig am Wiedererkennungswert und Auftreten.

Decripit Birth kennen diese Sorgen nicht. Bill Robinsons Bühnenpräsenz hinterlässt einen Eindruck, den man so schnell nicht mehr vergisst. Um seine Person und seine Lebensweise ranken sich etliche Geschichten – zuviel, um sie zu erörtern oder wiederzugeben. Doch Fakt ist, dass man bei einem waldschratigen Auftreten wie seinem, nicht im Ansatz auf so ein sympathisches Wesen schließen würde, das gegen Rassismus und Unterdrückung wettert.

Die Band wird entsprechend euphorisch empfangen und ‚Polarity‘ und ‚Dimishing Between the Worlds‘ im Cirlce Pit gewürdigt.

Cattle Decapitation sind heute der heimliche Headliner. Ganze sechs Jahren mussten Fans warten bis die Schmetterkünstler endlich wieder Berlin besuchen. Und dann hätte der Auftritt beinahe nicht mal stattgefunden. Drummer Dave McGraw ließ sich nur Stunden vor dem Gig in einer Ambulanzklinik einen Abszess am Oberkörper entfernen, um sich danach 40 Minuten in Highspeed durch das Album MONOLITH OF INHUMANITY zu prügeln.

Das ist Einsatz. Das trieft. Das ist ein Stück weit eklig, obwohl es bestens zur Performance passt. Infernaleren Grindcore findet man derzeit schwer, und das wilde Gekeife von Sänger Travis Ryan übertrift in Sound und Druck fast noch die Platte.

Cryptopsy können daran nur mit noch mehr Gewalt anschließen. Sänger Matt McGachy reckt mit fragwürdig wahnsinniger Mimik die Hände zum Himmel. Das Publikum tut es ihm gleich, als erwarteten sie eine Offenbarung.

‚Two Pound Torch‘, ‚Cold Hand‚ Warm Blood’, ‚Phobophile‘  Hier regiert eben doch eher das Alte Testament. Und das ist grausam, und finster, und irre schnell.  Und natürlich können die Kanadier überzeugen. Wie könnte es auch anders sein. 

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