Sonntag 9.8.2015
Der Sonntag steht beim M’era Luna immer im Zeichen des Aufbruchs, so tummelten sich bereits Ströme an Menschen auf dem Weg zum Auto. Darunter leiden bei dem hochsommerlichen Temperaturen sicherlich auch die Bands. Los geht es mit Dope Stars Inc, die Synthrock-Band aus Italien macht in der prallen Mittagssonne eine gute Figur und sorgen für ein leichten Schwof im Publikum, das bei knallender Sonne scheinbar immer knapper bekleidet ist. Solider Auftritt, denn man sich nebenbei mal anschauen kann.
Tanzwut dagegen organisierten die Massen und ließen die Mengen freudig tanzen. Ein Meer aus Armen sorgte hier für die richtige Untermalung des gleichnamigen Songs. Ihr wolltet Spaß?!? Den könnt ihr haben…schallt aus den Boxen und das Publikum feierte hemmungslos ab.
Altmeister Joachim Witt sorgte hier wieder für andächtige Momente als er die Bühne betrat und mit seiner unverwechselbaren Stimme für Begeisterung sorgte. Die recht ruhige und andächtige Musik konnte überzeugen. Apoptygma Berzerk sorgten neben dem tanzbaren Einlagen auch für taube Ohren, der Bass war hier dermaßen übertrieben laut, dass sogar die Boxen kurz aussetzten. Als das Problem etwas besser wurde, ließen die „Berzerker“ das Publikum tanzen und mit `Shine One´ in andere Sphären gleiten.
Mono Inc. Sorgten nun für ein volles Infield. Die Band passt ideal auf das Festival und reißt die Massen mit, Massenklatschen, Hüpfen und einfach nur tanzen. Das Publikum rastet zu `Symphony of Pain´ und `After The War´ einfach aus. Einfach schön.
Was man bei Einstürzende Neubauten nicht wirklich sagen kann. Ist das Kunst oder kann das weg? Die Band hat sicherlich ihre Berechtigung auf dem Festival, aber auf diesem Slot? Eventuell lag es manchmal auch an den extrem komischen Sound, vielleicht sollte dies auch so sein. In den Hangar konnte man wegen Nachtmahr auch nicht flüchten, denn die muss man wirklich mögen.
Immerhin konnte man die Pause dort nutzen um die abwechslungsreichen Essensstände zu erkunden die auf dem M’era Luna mit Foodtruckkonzepten doch von dem Einheitsbrei abweichen, von Vegan bis frisch hergestellte Nudeln war alles dabei.
Und auch dieser Tag neigte sich dem Ende entgegen, aber vorher spielten noch Nightwish eine gigantische Abrissparty auf dem M’era Luna! Das erste Konzert seit 2013 in Deutschland – sehnsüchtig erwartet, aber niemand wusste so richtig was nun kommen sollte. Was folgte war ein Sturm aus Pyros und bis in die Haarspitze motivierte Finnen, die so ziemlich alles abfackelten was möglich war.
Die stimmgewaltige Floor Jansen sorgte ab dem ersten Ton für Erstaunen und die Fans wurden an die Wand geblasen. Dazu erkennt man die neue Einheit die diese Band bildet. Mit ‘She Is My Sin’ und ‘Stargazers’ schlägt sie gekonnt die Brücke zu Tarja-Turunen-Zeiten (wer war das nochmal?) und kann diese sogar noch übertrumpfen. Die Kombination des sinnlich-aggressiven Gesangs sorgte hier für ein bleibendes Erlebnis, das dann viel zu schnell mit ‘Last Ride Of The Day’ den finalen Abschluss fand.
