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Metal-Clubs: Das Hellraiser in Leipzig ist das Tor zu einem Höllen-Abend

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Seit vielen Jahren sorgen Katrin Schönfuß und Wito Apitzsch dafür, dass sich jeder Metalhead im Hellraiser zu Hause fühlt. Wito stand für ein paar Fragen Rede und Antwort.

Wito, was hat dich damals dazu bewogen, das Hellraiser zu gründen, und was hast du auf dem Weg alles auf dich nehmen müssen, um den Club heute als das zu haben, was er jetzt ist?

Der Club wurde im November 1992 als Hellraiser – Heavy Metal e.V. in Leipzig-Engelsdorf gegründet. Die Idee zum Namen hatte ich damals vom Motörhead-Song ­‘Hellraiser’. Der Standort war nur wenige Geh­minuten vom jetzigen Haus entfernt, in einen kleinen Kellerclub, mit Platz für circa 80 Gäste. Ich wohnte schräg gegenüber, hatte am Anfang kein Auto, und der damalige Bürger­meister war cool! Er kam gelegentlich vorbei und trank einen mit. Mit solch einer Rückendeckung konnten wir bei vielen Schwierig­keiten oftmals ,,überleben“. Dort verbrachten wir stets die Wochenenden bei Konservenmusik, Darts und Headbangen. Ungefähr im Sommer 1993 veranstalteten wir unser erstes Konzert, mit der Punk-Band Eskalation und der Death Metal-Band Cerebrocide. Von da an hatten wir jeden Monat mindestens ein Underground-Konzert. Wir hatten am Anfang gar keinen Plan. Das war das totale Chaos! Aber da wir es nicht besser kannten, störte es uns auch nicht.

Im Sommer 1995 veranstalteten wir unser erstes Zwei-Tages-Open Air mit Hypocrisy, Vader und Manos. Damit hatten wir Blut geleckt, größer zu werden. Im Sommer 1996 erfolgte daher unser Umzug in eine ehe­malige Discothek. Das war der gehobene Underground. Die Zusammenarbeit mit internationalen Agenturen begann, und die ersten namhaften Künstler wie Cannibal Corpse, Mayhem, Vader und so weiter spielten bei uns. Ende 1998 war auch dort Schluss, und wir zogen an den jetzigen Standort um.

Es gab in den vielen Jahren sehr viele Konzerte im ­Hellraiser. Welcher war für euch der skurrilste, lustigste oder speziellste Moment, an den ihr euch im Zusammenhang mit einer Band erinnern könnt?

Lustig war eine Story bei Eisregen. Sie traten damals mit Stripperinnen auf. Jene holten Fans auf die Bühne und ließen sich Schlagsahne vom Hinterteil und den Brüsten ablecken. Einer kollabierte danach fast und wir dachten schon, er kratzt gleich ab. Dann kam heraus, dass er eine Milchallergie hat, aber bei diesem Angebot einfach nicht verzichten konnte.

Das Hellraiser ist bekannt als einer DER Metal-Clubs, aber: Was unterscheidet euch von anderen Institutionen, und wie steht ihr in Beziehung mit euren Besuchern und den Fans?

Seht euch die Bilder an, vielleicht ist es genau das. Wir sind immer noch selbst Fans, lebten oftmals von der Hand in den Mund und mussten vieles auch aus Mangel an Mitteln improvisieren. Wir haben mit harter Auf­opferung und Arbeit sehr viel erreicht. Darauf können wir stolz sein. Wir lieben unsere Besucher! Sie sind ein Teil des Hauses. Ohne die Fans wäre das alles nichts! Weder die Bands, noch das Haus. Wir versuchen natürlich, die Seele des Hauses zu zeigen. Ich glaube schon, dass wir einen Nerv treffen und sich die Leute mit dem Hellraiser identifizieren. Der Club versteht sich für Fans der harten Musik. Auch wenn wir immer mal über den Tellerrand schauen, sind wir unseren Wurzeln sehr verbunden!

Im METAL HAMMER Club-Guide stellen wir euch jeden Monat eine von euch gewählte Metal-Location vor.

Infos zum Hellraiser in Leipzig

Eröffnungsdatum: 1999

Kapazität: 1000 Besucher

Adresse: Werkstättenstraße 4, 04319 Leipzig/Engelsdorf

Website: www.hellraiser-leipzig.de

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