Nach drei Underground-Alben in rascher Folge tauchte das britische Einmann-Black-Metal-Projekt Abduction etwas überraschend 2022 mit BAD BLOOD bei einem recht renommierten Label auf. Nicht dass danach bahnbrechende Karrieresprünge zu notieren gewesen wären, aber die Gründe für diese Beförderung sind auch auf EXISTENTIALISMUS unüberhörbar: Was Phil Illsley hier im Alleingang anrührt, ist schwer beeindruckend. Abduction bewegt sich souverän durch die coolen Gefilde des Post-2000er-Black Metal, denkt Mgła, meinetwegen auch Uada oder (falls es das politische Gewissen zulässt) Okkulteres à la Behexen & Co.
Ähnlich wie die Landsleute Deitus legt es Illsley dabei nicht auf einen besonders homogenen Gesamteindruck an, sondern füllt jeden seiner eher länglichen Songs mit überbordenden Ideen und lodernden Spannungsbögen. Hier und da, etwa in der zweiten Hälfte des enorm nackenstrapazierenden ‘Vomiting At Baalbek’, täte eine Schere zum Zurechtstutzen gut – aber diese 45 Minuten sind insgesamt ein atemloser Ritt.
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