Torsten Hirsch alias „Der Unhold“ ist in letzter Zeit ordentlich ausgelastet: Neben seiner Beschäftigung als Sänger von Nocte Obducta und Bassist von Theotoxin sowie ein paar anderen, teils über den metallischen Tellerrand hinausblickenden Projekten betreibt er mit Agrypnie weiterhin seine ureigene Formation. Zum zwanzigjährigen Bestehen erscheint mit ERG das nunmehr siebte Studiowerk. Auch dieses bewegt sich im Gros im deutsch intonierten, mit hellen Gitarren akzentuierten Post Black Metal und beinhaltet kraftvolle Kompositionen mit hörbarer Genre-Zugehörigkeit (das typischste Black Metal-Stück ist das schrammelige ‘Stunde des Wolfes’), aber eigener Identität und vielen kreativen Details: Dazu zählen die Sound-Betten in ‘Aus rauchlosem Feuer’, ‘Blut I’, ‘Entität’ und ‘Geister’, die Chöre in ‘Meer ohne Wasser’, das Intro von ‘Sturm’ sowie das von Nocte-Kollege Marcel Breuer betextete, mit dunklen Gesängen und Flüstern versehene ‘Unter Sand’.
Zudem versammelt der Protagonist erneut diverse Gastsänger: Gleich zu Beginn tritt Phil Jonas (Secrets Of The Moon, Crone) auf, während Hupogrammos (Dordeduh) in ‘Sturm’ und P.G. (Groza) im zweiten Teil von ‘Blut’ zu hören sind. ERG klingt trotz Riff-Sturm zugänglich, birgt aber jede Menge Tiefgang – ein deutlicher Schritt nach vorne für Agrypnie und der Beweis, dass die Band durchaus mit Genre-Helden wie Harakiri For The Sky und Co. mithalten kann.
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