Vom ersten Akkord an kann man Generation Steel nicht ihre alemannische Herkunft abstreiten: Die Riffs des zweiten Albums sind derart teutonisch, dass sie glatt die Römer wieder in Richtung Mittelmeer vertreiben könnten. Die aus dem hessischen Wetzlar heranrückenden Recken versuchen – zumindest, was die Instrumente angeht – alles, um so zu klingen wie ihre offensichtlichen Vorbilder Accept. Blitzschnell, dreckig und druckvoll preschen die Lieder vorwärts und setzen auf altbewährte Mittel wie Gangshouts oder langgezogene Schreie. Wobei wir beim nächsten Thema wären: der Gesang. Dieser kommt nicht ganz an das Original ran. Tatsächlich versuchen das Generation Steel auch gar nicht, denn Frontmann Rio Ullrich ist stimmlich mehr der Typ Mike Howe statt Udo.
🛒 LIONHEART bei AmazonDas gibt der Band definitiv eine eigene Identität und lässt Tracks wie ‘The Ripper’ (Kein Priest-Cover) oder ‘The Lost And The Damned’ schön knallen. Wünschenswert wäre allerdings, dass der Frontmann noch ein wenig an den hohen Tönen schraubt. Etwas mehr tonale Abwechslung würde den ansonsten sehr stimmigen Dampfwalzen-Metal aufwerten. Übrigens: Die Nähe zu Accept ist kein Zufall – als Produzent bei LIONHEART fungierte der ehemalige Grave Digger- und aktuelle Accept-Saitenfetzer Uwe Lulis.
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