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Kanonenfieber DIE URKATASTROPHE

Death/Black Metal, Century Media/Sony (12 Songs / VÖ: 20.9.)

5/ 7
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Das Einmannprojekt des Bamberger Musikers Noise hatte bereits 2021 mit der ersten Scheibe MENSCHENMÜHLE für großes Aufsehen gesorgt, dank seiner eigenwilligen Mischung aus Death- und Black Metal-Elementen, die thematisch den Ersten Weltkrieg sehr authentisch und fast dokumentarisch in deutscher Sprache aufbereitet. DIE URKATASTROPHE setzt diese Marschrichtung unbeirrt fort, kann aber nun mit deutlich fetterem Sound aufwarten, da die Aufnahmen diesmal im renommierten Kohlekeller Studio (Powerwolf, Aborted et cetera) stattfanden. Die Songs gehen meist überraschend schnell ins Ohr und besitzen oft sehr eingängige, simple Refrains. ‘Der Maulwurf’ lädt mit Dreivierteltakt und klarem Gesang gar zum Mitschunkeln ein …

Aber keine Sorge, den Härtegrad der meisten Songs kann man nicht bemängeln, und gelegentliche Abwechslung schadet nicht. Apropos, erneut sind ebenfalls Metalcore-Einflüsse präsent, beim epischen ‘Waffenbrüder’ spielt sogar Maik Weichert von Heaven Shall Burn Gitarre. Sehr starke Scheibe, die den guten Vorgänger locker übertrifft.


Kanonenfieber schufen sich 2021 mit MENSCHENMÜHLE immens große Fußstapfen. Trotz gleichen Themas vermag das zweite Album nun, diese auszufüllen und neue Elemente wie Orchestrierungen in den Weltkriegsschrecken zu flechten. Wo das Debüt in der zweiten Hälfte stellenweise vom Novum lebt, ist DIE URKATASTROPHE gestraffter, sind die Melodien differenzierter. Lyrisch macht Kopf Noise außerdem klarer denn je: Dies ist keine Musik für Kriegstreiber. Großes Kino! Annika Eichstädt (5,5 Punkte)

Dank ihrer irren Shows sind Kanonenfieber der Hype der Stunde. DIE URKATASTROPHE zeigt, dass sie diesem auch musikalisch gerecht werden. Mit großer Macht geht jedoch große Verantwortung einher: Pickelhauben auf der Bühne sind eine Sache, doch die Band muss aufpassen, wer aus welchen Gründen vor selbiger steht. Ich wünsche mir, nein, ich erwarte eine stete, für jedermann klare Distanzierung von Kriegsverherrlichung, Faschismus und Nazis. Und drücke an dieser Stelle mein ungutes Gefühl ob Pickelhauben im Publikum aus. Katrin Riedl (5,5 Punkte)

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