Metal Hammer
Devilyn kommen aus Polen und sind ein weiteres Beispiel für den sich ausbreitenden Retrotrend im satanistisch unterfütterten Todesmetall. Man vermische den klassischen Florida Death à la Morbid Angel mit dem schwarzgefärbten Mystizismus Skandinaviens, störe sich nicht an kleinen Holprigkeiten und fehlender Raffinesse (aus dieser Musik hört man die grundlegende Einfachheit zu offensichtlich heraus), und ab […]
AOR made USA… Wer vornehmlich zu Alben all dieser Tykettos, Tens, Axes, Dares oder Foreigners dieser Welt greift, ist auch mit Dakota vorzüglich bedient. Zwar schrammeln Stücke wie ‚Run With The Wind‘ oder ‚Struggle With The Heart‘ hart am Abrund zur belanglosen Kommerz-Schnulze vorbei – doch dafür reißen packende Melodic-Groover à la ‚Only Game In […]
Daß die Skandinavier großartige Melodielieferanten sind, wissen wir nicht erst seit Roxette. Interessanterweise funktioniert das Gespür für große Melodien auch in Verbindung mit harten Metal-Attitüden. Pop-Core nennen Hedge Hog durchaus folgerichtig ihre Mixtur, die sich vor allem durch schneidige Gitarrenriffs und überraschend harte Breaks auszeichnet. ANGELITE/CLOUDBUSTER ist bereits das vierte Album der Norweger und wurde […]
Bruno Kramm, der musikalische Macher bei Das Ich, hat entgegen allen Erwartungen seine metallischen Ausflüge als Produzent etwa von Atrocity nicht in dieses neue Album einfließen lassen. Was der Komplexität und Vielschichtigkeit wirklich gut getan hat, entfalten sich doch anstelle von monolithischen Bratgitarren subtile Klangspektren, die trotzdem von massiver Härte sind. Die Rolle des Antreibers […]
Klare Sache: Wenn Alexi Laiho nicht so krächzend brüllen würde, wäre SOMETHING WILD, das Debüt-Album der Finnen Children Of Bodom, ein Fall für die Prag- und Power Metal-Fraktion. Sobald das Tempo allerdings richtig im roten Bereich liegt, merkt man, daß diese Musik eigentlich nur eine Fortsetzung dessen ist, was Dimmu Borgir, vom Black Metal kommend, […]
Nachdem sich ja kürzlich schon drei gar nicht mehr so teeniehafte Rapperinnen äußerst einträglich über zuviel Hirnschmalz beklagt haben, schlagen nun drei punkige Jungs in dieselbe Kerbe. Guido (d, v), Hans (b, v) und Mitch (v, g) hauen auf ihrem Debütalbum kräftig rein und befassen sich mit Themen, die uns alle angehen: Liebe, Freundschaft und […]
Es ist schon lustig, wie manche Phänomene unabhängig voneinander in verschiedenen Ländern gleichzeitig auftreten. Da verdienen die drei Hanson-Brüder im puritanischen Amerika mit harmlosen softrockigen Liedchen Millionen, während im fernen Nordjutland die drei Hansens (zwei Brüder und ein gleichnamiger Kumpel) sich aufmachen, um mit ihrem deftigen Melodikpunk die europäischen Clubs zu stürmen… Selbige tauften sich […]
San Francisco ist nicht nur eine Hochburg des Thrash Metal (Stichwort: Bay Area Thrash), sondern zunehmend auch eine des Progressive Rock (Querverweis: Eldritch). Auf ihrem nunmehr zweiten Album frönen unsere fünf Helden erneut partiell leicht jazzig angehauchten Klängen früher Yes und Genesis, die von tobenden Keyboard-Stakkatos, hämmernden Gitarrenriffs und fulminanten Rhythmuswechseln geprägt werden. Auch wenn […]
Boa in der ‚Cry & Kisses Corner‘: Der profilkantige Edel-Indie hat die Trennung von Pia ohne künstlerische Reibungsverluste überstanden. Trotz des Fehlens seines langjährigen weiblichen Widerparts ist das erotische Element dieses kalorienarmen Designer-Pops zum Glück nicht verloren gegangen. Gibt Boa Gas, d.h. rockt der Mann mit Vorwärtsdrang, macht er eine uneingeschränkt gute Figur. Dann nämlich […]
Ein Monumentalwerk mit Seltenheitswert: Lediglich drei Tracks (‚Inferno‘, ‚Purgatorio‘ und ‚Paradiso‘) bringen es auf eine Gesamtspielzeit von 71:41 Minuten… Damit handelt es sich bei THE DEVINE JESTER um eine dreigeteilte Rockoper, wie sie Genesis zu seligen Peter Gabriel-Zeiten wohl kaum besser hinbekommen hätten. Und tatsächlich wird die ‚Göttliche Komödie‘ von einer faszinierenden Mischung aus Theatralik, […]
„Schwach begonnen und unheimlich stark nachgelassen…“? Nicht wirklich. Dafür erfüllen sich die hochgesteckten Erwartungen, die die flotte Eröffnungshymne ‚Welcome To The Show‘ weckt, selten so souverän wie mit dem lockerflockigen Rock’n’Roller ‚Mickey Mantle‘. Zwar brilliert das Ami-Quartett besonders in gitarristischer Hinsicht mit manchmal U2 oder den Dire Straits ebenbürtigen Klängen – markante Ohrwurm-Melodien bleiben allerdings […]
Judas Priest-Fans – aufgepaßt! VICTIM OF CHANGES stellt ein exquisites Stück Rock-Geschichte dar: Nicht nur daß Bandgründer und Original-Sänger AI Atkins (u.a. zusammen mit Ex-Drummer Dave Holland) noch einmal die ursprünglichen Version(en) der späteren ROCKA ROLLA-Tracks ‚Never Satisfied‘, ‚Winter‘ und ‚Caviar And Meth‘ bzw. die der legendären SAD WINGS OF DESTINY-Nummer ‚Victim Of Changes‘ ausgrub […]
Aus I Feel Blue wird „mir geht’s schlecht, das kommt nie gut, mach’s keinem recht…wenn ich wollte könnt‘ ich, doch ich will nicht…werd‘ einfach Deutschtexter und dieser Song ein Hit“: Aroma Golds kokett-provokantes Bekenntnis zur Muttersprache. Die Hildesheimer Combo rockt beschwingt, spielt mit Verzerrern und Synthesizern und nennt das schmählich undeutsch ,High-End-Trash‘. Sie klingen nach […]
Die fabulose Thekenschlampe des Metal, Tom Angelripper, hat wieder zugeschlagen. Nach EIN SCHÖNER TAG (1996) nun also das zweite Album, das sich nur mit einem Thema beschäftigt: Saufen bis zum Umfallen! Alte Trinkweisen werden in traditioneller Sodom-Thrash-Manier wiederaufbereitet und in einem Zug runtergebrettert. Passenderweise hört sich Angelrippers Stimme an, als hätte er dem Wirt gerade […]
Grindcore war und ist eine der extremsten Zuspitzungen der Musik: rasend schnelle, radikal kurze Songs mit ebenso radikalen, politisch dem anarchistischen Spektrum zuzuordnenden Texten. Variationsmöglichkeiten gibt es in diesem Uneingeweihten meist ziemlich kakophon erscheinenden Klangereignis wenig, umso erstaunlicher ist es, wieviele verschiedene Vorgehensweisen die belgischen Szeneveteranen Agathocles auf ihrem neuen Werk HUMARROGANCE zusammengehämmert haben. Die […]
Abrogation gründeten sich bereits 1990 unter dem Namen Exit, doch nach einigen internen Querelen erscheint das Debütalbum der als Abrogation zum Fünfer angewachsenen Band erst jetzt. Obwohl der Welt auch nichts Entscheidendes fehlen würde, täte es das nicht: Die Gothic-Death Metal-Melange mit den Grunzlyrics wird selbst beim genaueren Hinhören nicht wesentlich spannender, und da hilft […]
Seit 1992 ist klar, daß zwei Herzen in der Brust des Schweden Michael Amott schlagen. War er bis dahin nur als fähiger Death Metal-Gitarrist bekannt (er spielte bei Carnage und Carcass, zuletzt half er bei Arch Enemy, der Band seines Bruders), so stellte sich mit den ersten Tönen, die unter dem Namen Spiritual Beggars erschallten, […]
Oscar: „Langweilig, depressiv und sich ständig bis zur Kotzgrenze wiederholend… Am besten ist das abrupte Ende zum Schluß!“ Joacim: „Zu düster und langweilig, als daß ich es mir längere Zeit anhören könnte. Dabei ist der Chorus gar nicht mal so schlecht geraten, denn fünf Minuten nach Ende des Stücks geisterte er mir noch im Kopf […]
Oscar: „Mein erster Eindruck war, daß der Sänger hartnäckig versucht, einen auf James Hetfield zu machen, und der Song sich vielleicht recht gut in das neue Songwriting-Schema von Metallica einordnen lassen würde. Doch wenn das tatsächlich Metallica sind – irgendwie witzig, wie rücksichtslos sie ihren Stil geändert haben…“ Joacim: „Sagt über Metallica was ihr wollt, […]
Oscar: „Jawoll ja! Speed Metal! Ich hab‘ das letzte Woche gehört – wie hieß die Band doch gleich? Ach ja, Exciter! Das ist heute das erste Stück, das aufhorchen läßt. Nicht, daß alles andere scheiße war, aber ich halte es da lieber mit dem Motto: ,Heavy Metal – or no metal at all!'“ Joachim: „Großartiger […]
Oscar: „Cooles Intro. Sind das Franzosen? Hier wiederholt sich zwar auch einiges, aber dank der Keyboard-Passagen und der markanten 80ies-Melodie ist das längst nicht so langweilig ausgefallen wie Bush.“ Joacim: „Netter Anfang. Allerdings gefällt mir die Stimme nicht – mehr ,richtiger‘ Gesang wäre hier passender gewesen. Außerdem ist die Melodie zwar gelungen, jedoch wird sie […]
Oscar: „Ist mir zu Hardcore- und Punk- mäßig. Mit dieser Rauhheit von Sound und Songwriting habe ich so meine Probleme…“ Joacim: „Ich warte immer noch auf den Einsatz des Gesangs über diesem einsamen Gitarrenriff… Der Song braucht dringend einen Chorus. In der Form bewegt mich sowas absolut nicht.“ John: „Griffiger Hardcore, ich mag dieses Zeugs. […]
Oscar: „Ich hasse diese wie durch ein Telefon gesungenen Vocal-Effekte! Als Gimmick ist das ja manchmal originell, aber den ganzen Song hindurch? Das ist zuviel des Guten!“ Joacim: „Nettes Stück mit einem ausgefeilten Chorus – da machen sich diese Prodigy-Vibes breit… Allerdings tue ich mir diese Art Musik normalerweise überhaupt nicht an, so daß es […]
Oscar: „Sowohl Sound als auch Produktion sind äußerst 70iesmäßig ausgefallen. Ich bin zwar kein großer Freund dieser Art Mucke, aber der Beat kommt saucool rüber.“ Joacim: „Fängt mit einem tollen Gitarrenriff und ebenso tollem Groove an. Da sind eine Menge 70ies- und NWOBHM-Elemente in den Sound integriert worden. Der Mittelteil mit seinen vielen Tempi-Wechseln ist […]
Oscar: „Hat etwas von den Beatles oder Alice Cooper der End-60er. Das Tamburin rückt die ganze Geschichte jedoch verdächtig in die Nähe eines Weihnachtsliedes.“ Joacim: „Ziemlich verrückt. Aber im Hintergrund passieren einige nette Sachen. Wahrscheinlich einer dieser Tracks, der immer besser wird, je öfter du ihn hörst…“ John (verdreht die Augen, beginnt zu schnarchen): „Uuh, […]
Aus Luxemburg stammt die vierköpfige Hardrock-Truppe Still At Large, die in unterschiedlichen Besetzungen bereits seit Sommer 1992 existiert. NO PLACE LIKE PARADISE ist bereits das zweite Album der Band, aufgenommen im Sommer 1997 in Frankreich. Die musikalische Richtung würde ich mal vorsichtig als bodenständigen, traditionellen Heavy Metal bezeichnen. Manches klingt nach Accept, anderes nach den […]
Gleich drei Exemplare ihrer aktuellen CD (plus fünf Presseinfos und sechs Aufkleber) schickte uns die Band Stahlträger aus Velbert, dessen Drummer Atomic Steif u.a bei Holy Moses, Sodom und Living Death getrommelt hat. Die Musik von Stahlträger ist der der genannten Bands durchaus ähnlich, hier wird noch prügelharter Thrash Metal reinsten Wasser geboten. Wer also […]
Super professionell kommt das Debütalbum der Berliner Crossover Formation Skillshot rüber. Besonders gelungen: die clever ausbaldowerte Mixtur aus harten Gitarren, bellenden Rap-Vocals und pfiffigen Keyboard-Einlagen. Zusammengehalten wird der ganze Salat von einer tighten Rhythmusgruppe, die neben tanzbaren Rhythmen auch verfrickelte Breaks einstreut. Da werden sich Freaky Fukin Weirdoz, Such A Surge Lind Konsorten warm anziehen […]
Es scheint fast, als schaue einen Marylin Mansons kleiner Bruder vom Booklet an: Die Brüder Bruno und Igor Sisko legen ihrer selbstproduzierten CD SISKO I ein farbiges Booklet mit wirklich sehenswerten Photos (Marke: kalkweiße Gestalten in schummeriger Lagerhalle) bei. Die musikalische Richtung erweist sich demgegenüber jedoch als Mischung aus Rammstein (vor allem die Rhythmusgitarren), Type […]
Unter dem publicity-trächtigen Namen Sgt. Pinback’s 20th Bomb Circus hat sich die Oldenburger Muckerelite zusammengefunden, um es allen großmäuligen Nachwuchscombos mal kräftig zu zeigen. Geboten wird auf der vier Songs umfassenden CD DRESSED TO KILL kraftvoller Hardrock amerikanischer Prägung mit vereinzelten Blueselementen. Instrumentell sind die Songs in der Tat super professionell gemacht, raffiniert arrangiert und […]
Aufgenommen im eigenen Proberaum krankt ANTAGONISM vor allem an einem mäßig ausgewogenen Sound. Das Schlagzeug ist zu laut, die Gitarren zu grell. Die Songs erweisen sich als etwas zu langatmig arrangiert, weniger wäre hier mehr gewesen. Dennoch groovt die Musik recht ordentlich, ANTAGONISM entblößt nicht nur so manches Black Sabbath-Riff, sondern offenbart auch poppige Stücke. […]
Das nennt man wohl astreines Garagenflair: Sehr grungy, ein bißchen alternative, mit schrammelnden Gitarren und furztrockenem Snaredrum-Sound. Dazu ein Gesang, der bei Life Of Agony-Fans für leuchtende Augen sorgen würde, und sieben Songs der Güteklasse 2. Purge pflegen die gute alte Schule der Nirvana-Nachkommenschaft. Ihre CD TASTE BUD bietet abwechslungsarme, jedoch tanzbar-groovende Tracks, bei denen […]
Eine vierte Dimension im Spektrum der Rockmusik verspricht das Disphoria Project, das seit Oktober 1995 aktiv ist und mit DISPRO den entsprechenden Beweis anzutreten versucht. Ihre Musik entpuppt sich als gradlinig, melodisch, Hooklinebetont und schnörkellos arrangiert. Man könnte das stilistisch auch kurz und knapp als traditionellen Heavy Metal bezeichnen, vielleicht am ehesten in der Nähe […]
Da Crosscut (vormals Yell Of Rage und Bound) in der westfälischen Region jeden Bandwettbewerb gewinnen, haben sie nicht nur Freunde dort. Während sie von Fans, der Jury und dem neutralen Publikum mit Lob überschüttet werden, platzt der Rest vor Neid, weil sie diese Musikfestivals mit Sportveranstaltungen verwechseln. Leider hatte die Siegerband auf MINDGROOVE nicht den […]
Vermutlich hätten die Münchner Twenty Ton Fly noch vor wenigen Jahren einen ‚We came from grunge and go to alternative‘-Sticker getragen. Denn in etwa dort – also zwischen gestern und heute – ist ihr Debüt TRANSCENDING stilistisch zu lokalisieren. Doch Grunge ist (gottlob) tot und auch dessen direkter Nachfolger, der in den USA bis zur […]
Nach KEYS TO ASCENSION 1 erscheint nun der zweite Teil der Yes-Reanimation, die sich mit allen wichtigen Recken ihrer Historie (also u.a. Jon Anderson, Steve Howe und Rick Wakeman) zu neuen Taten aufgerafft hat. Seite 1 präsentiert sechs Livesongs, aufgenommen im März 1996, Seite 2 fünf neue Studiotracks, von denen besonders ‚Mind Drive‘ und das […]
Das ist mal wirklich eine coole Weihnacht. Santa Claus surft aus dem Schornstein in Bermuda-Shorts Richtung Wollsocken, in einer Hand die Sonnencreme ohne Schutzfaktor, in der anderen eine Flasche kalifornischen Weines. Rudolph, das alte, rotnasige Rentier, verführt die Hausdame mit seinem braunen Teint, der Sohnemann ernennt ‚Jingle Bells‘ zum neuen Kultsong, und Vater spielt in […]
Die ENCYCLOPEDIA PESTILENTIA (Velvet Music) beinhaltet auf unfaßbaren drei CDs fünfzig Songs aus dem Black Metal-Untergrund. Fast ausschließlich Demozeugs ist vertreten, und ich kenne kaum eine der Bands. Die Produktion ist natürlich öfter mal gewagt, aber die Entdeckungsreise zu den Perlen im Dreck macht Spaß. Mit den MEGA FISH HITS (Weserlabel/lndigo) feiert eines der wichtigsten […]
Im Gegensatz zum sehr seichten ersten Album (TEMPLE BAR) nach dem Ableben der AOR-Supergroup Bad English verfügt der nun vorliegende Nachfolger von Ausnahmesänger John Waite wenigstens über etwas mehr Pfeffer. Zwar rockt der Mann längst nicht mehr so hart wie auf seinen Erfolgsalben zu Beginn der Achtziger, aber die Gitarren sind doch deutlich dominanter als […]
Das Info macht schon klar, um wen oder was es hier geht: Der Name Rob Flynn wird zweimal, Machine Head gleich sechsmal genannt. NOTHING TO GAIN ist das letzte Album, das Flynn als Gitarrist mit seiner ehemaligen Band Violence aufgenommen hat, bevor er sich einen Ring in die Nase pflanzte, hippe Streetkluft trug und mit […]