Metal Hammer
Außerordentlich interessant präsentiert sich die Kaiserslauterner Formation Dark mit ihrer ersten CD-Produktion ENDLESS DREAMS OF DARKNESS. Death Metal in (überwiegender) Reinkultur, hier grunzt der Sänger (Michael) und schrubbelt der Gitarrist (Mathias) wunderschön apokalyptisch. Richtig Schmackes kommt jedoch vor allem durch die prallen Keyboardpassagen (Volker), die den Songs mit ihren orchestralen Klanggebaren etwas Hymnisches einverleiben. Dadurch […]
Die Bremer Szene-Elite hat sich bei der Band Land Of The Living zusammengefunden: Gitarrist und Sänger Jörn Schlüter gehörte einstmals zu Secrecy, Bassist Olaf Richters zu den Prodigal Sons, und Schlagwerker Andre Krüger trommelte einst bei Pump, bekanntermaßen Radio FFN-Preisträger beim ,Local Heroes‘-Wettbewerb. Land Of The Living bestehen seit Januar 1995 und legen mit dem […]
Absurd sind in der Schweiz beheimatet, musizieren seit nunmehr sechs Jahren munter drauf los und hatten sich stilistisch anfänglich der punkigen Richtung verschrieben. Nach einem 1994 vorgenommenen Line-Up-Wechsel öffnete sich das Quartett jedoch auch anderen musikalischen Einflüssen, die auch auf der in Eigenregie produzierten CD SHADOWS ihren Niederschlag fanden: Der moderne Metal mit Death- und […]
Ein 4-Track-Tape bieten By Open Force unter dem Titel MORTAL an. Stilistisch durchaus abwechslungsreich, mit Schwerpunkt auf herben Thrash Metal, hat die Band aus Quakenbrück (bei Osnabrück) durchaus gute Ansätze. Schwachpunkt wohl vor allem die Gitarrensoli, die etwas schräg und zudem sehr spontan (ihr wißt, was ich meine!?) klingen. Dafür hat’s der Drummer mächtig in […]
Wer Six Feet Under schon live gesehen hat, wird bestätigen können, um ewas für eine geniale Live-Band es sich hierbei handelt. Genau dieses Live-Feeling wird von ALIVE AND DEAD sehr gut über die Stereoanlage in Euer Reich produziert. Die EP enthält vier Live-Songs, allesamt auf der letzten Europa-Tour aufgenommen, und drei Studioaufnahmen. Mit ‚Insect‘ und […]
Selbst in den Tagen, da ich noch taglich Death Metal-CDs en gras verkostete, konnte man mich mit diesem Ami-Geratter halbwegs jagen. Opressor sind da ein ganz klassischer Fall mit bösem Sound, null Groove und Wiedererkennungswert nur dann, wenn Industrial-Introsounds beweisen, daß die Jungs halbwegs im Bilde sind, welches Jahr wir schreiben (wir reden jetzt von […]
Wieder einmal so eine tolle Drei-Song-Winzig-CD, die vom Format her in eine Brieftasche paßt und eigentlich auch in jede gehört. Vorausgesetzt, der Besitzer weiß finnische Post-Death Metal-Verwirrungen zu schätzen; Paraxisms synkopisch kreiselnder Sound ist in dieser Kategorie zur Zeit wohl der Stand der Kunst: wirbelnd, melodisch, groovend, seltsam. Nur zur Information: Paraxismatiker Kimmo Kuokkala spielt […]
Bei Obscenity wird nicht lange gefackelt – ohne große Umwege geht es los in eine Death Metal-Welt, deren Zeit wohl leider schon abgelaufen sein dürfte. Nichtsdestotrotz bieten die Mannen aus Deutschland durchaus technisch anspruchsvollen Death Metal, der ganz gut mit seinesgleichen aus Tampa mithalten kann. Auch über mangelnde Abwechslung kann man sich bei THE 3RD […]
Richtig alte Schule aus Dänemark: Dominus schmieden auf ihrem zweiten Album THE FIRST 9 ein herzhaft schwer groovendes Stück Death Metal zusammen. Akkurat geriffte, mit manch einem deftigen Groovepart versehene, wohlsortierte Aggressionsmusik – zum Glück relativ weitab vom Eingeweideblues des Großteils der Überlebenden des Death Metal-Booms, dafür aber leider als Konzeptalbum mit einer ziemlich bananigen […]
„Nationairomantisch“ nennen Dismal Euphony ihre kammermusikalisch ausgebaute Black Metal-Variante (kühne Vergleiche würden in Richtung Therion gehen), und bevor die Finger gegen die braune Gefahr mahnend gehoben werden, sei auf die Tatsache verwiesen, daß der Begriff der Nationalromantik in Ländern wie Norwegen und Finnland stark verbunden ist mit der kulturellen Identitätsfindung dieser lange durch Schweden dominierten […]
Beim 96er Dynamo-Festival in Eindhoven gehörten sie zweifellos zu den positiven Überraschungen, mit ihrem ein Jahr zuvor erschienenen Debüt OBLIVION hatte die Band neue Maßstäbe einer zeitgemäßen Death Metal-Produktion gesetzt. BY TIME ALONE betiteln die niederländischen Orphanage ihr Zweitwerk und glänzen erneut mit epischen Klangstrunkturen, rhythmisch frickeligen Grooves, hellen Frauenstimmen, kanaltiefen Grunts und einer monstermäßig […]
Kreaturen der Nacht, höret die Meister! Cradle Of Filth‘ drittes Erwachen füllt die Ohren der Sterblichen mit dem Kreischen der Verdammnis, wir aber erkennen darin die Worte der dunklen Verheißung. DUSK AND HER EMBRACE führt unsere hungrigen Seelen aus der kargen Grabkammer unseres täglichen Lebens in den Palast der schwärzesten Träume, in dem schwelgerische Feste […]
Kurswechsel bei den Kiwis: Stand ihr Debüt TRACTION noch ganz unter dem Einfluß praller Funk-Soul-Hip-Hop-Rhythmen, wenden sie sich mit Album Nummer zwei düster-eingängigen Melodien zu. Die meisten Songs der runderneuerten Rotte sind mittelschnell – nur gelegentlich erklingt ein echter Fußwipper. Statt beinharter Beats dominieren ulkige Space-Keyboards und die Dauermelodie des nunmehr alleinigen Sängers Karl Stevens. […]
Und wieder eine New York Hardcore-Band – eine der besten, hört man sagen, und aus der anderen Ecke kommt die Bemerkung, es klänge ja eh alles gleich. Aber was zählt das, wenn die Körper fliegen? HAPPINESS WITHOUT PEACE vermag es, dieses aufrüttelnde Gefühl der angstgetriebenen fliegenden Leichtigkeit in müde Glieder zu injezieren. Alleine deswegen ist […]
Zweiter Teil der GUITARS THAT RULE THE WORLD-Serie. Die Genre-Elite gibt sich hier ein muntere Stelldichein: Billy Corgan (Smashing Pumpkins), Victor (mit Alex Lifeson von Rush), Ace Frehley (Kiss), Billy Sheehan (Mr. Big) oder King Crimsons Robert Fripp. Jeder der Genannten darf seine tollkühnen Künste in einem der insgesamt zehn Tracks vorführen. Manches ist wirklich […]
Meine Güte, da ist aber jemand stinksauer! Wenn man Brüllwurst Raoul zuhört, scheint sich die ganze Welt gegen ihn und seine Kumpels verschworen zu haben. Die deutschen ‚Straight Edge Hardcore‘-Vertreter (so nennt sich wohl dies derbe Geholze) Veil haben so gar nix Heimeliges, kein halbgarer Gitarrenriff, keine Gesangslinie, die sich mildernd auf den übersäuerten Magen […]
Vorsicht: Verwechslungsgefahr! Crown Of ThornZ sind NICHT Crown Of ThornS! Mit dem gar leichtfüßigen Mainstream-Material von Ex-Iro Jean Beauvoir & Freunden hat die New Yorker Hardcore-Combo nun beileibe nix gemeinsam. Hier handelt es sich vielmehr um ehemalige Mitglieder von H2O und Madball, womit die Marschrichtung quasi von vornherein festgelegt ist: Wüste Gitarrenattacken, prügelharte Donnerdrums und […]
Senser fand ich ja richtig toll. Die haben sich jetzt in zwei Bands gespalten. Die eine Hälfte um Sängerin Kerstin Haigh heißt noch Senser, die andere Hälfte um Rapper Heitham, Drummer John Morgan und Gehirn Haggis heißt jetzt Lodestar. Und es ist leider genau das passiert, was nicht passieren durfte: Aus einer coolen Band sind […]
Hier der Gegenbeweis dazu, einzig Heavy Metal der möglichst wahrhaftigen Art ginge zusammen mit Klassik. Secret Discovery, die bösen Buben (wegen arg lauter Gitarrenhandhabe) der Gothic Rock-Szene, machen es viermal mit Kammerorchester: vier Songneuinterpretationen, in denen ein kantiger wall of violins den Distortion-Overkill ersetzt. Gerade die Hits ‚AQuestion Of Time‘ und ‚Hello Goodbye‘ müssen dabei […]
Wer auf Soundbref und Dumpfheit im allgemeinen abfährt, kann seine monatliche CD-Kröten-Ration schon mal locker machen. Turmoil aus Ami-Land geben auf THE PATH… selten richtig Gas und verbreiten bei mir ein dezentes Gefühl der Langeweile. Sei’s drum, sie sind nun mal eine Combo der Sparte Selbst-der-schwärzeste-Tag-ist-uns-zu-hell, und mir macht der graue Herbst schon genug zu […]
Was macht man mit einer Platte, die eigentlich nicht besonders aufregend ist, aber mit ‚Any Colours‘ einen richtig tollen Song am Start hat, der allerdings aus dem letztjährigen Album stammt und von DJ Vibemaster remixed wurde? Blöd schauen! Vor allem, weil mit diesem richtig guten Industrialsong eigentlich gar nicht mehr zu rechnen war, da die […]
Juni 1979, Washington D.C.. H.R. stand in einem kleinen Schuppen im Hinterhof, Earis Drumkit stand in einem Schrank, und Daryl und Doctor Know jammten zusammen in einem Zimmer. In diesem ihren Ur-Line-Up nehmen die Bad Brains 16 Songs auf (von denen sieben auf späteren Alben auftauchen sollten), die als sowas wie die Urform des Ostküsten-Hardcores […]
Was muß eigentlich passieren, damit man Hardcore spielt? Wächst man in einer Gegend mit gar vielen Muthafuckas auf, hat man einen Friseur, der gern Hand und Schere an die Haare legt, kriegt man beim Tättowierer um die Ecke Mengenrabatt? Letzteres ist sehr wahrscheinlich, denn die .Kartoffelmonster‘ (?) sind tättowiert wie Elch! Aber das hier ist […]
Sogenannter Industrial Metal im zehnten Aufguß – nur daß ein Thema, das in Europa seit vielleicht zweieinhalb Jahren konstant als Geheimtip gehandelt wird (und bisher hat keiner was davon gemerkt…), in den Staaten mittlerweile abzuheben beginnt. Im Jahr zwei nach Mi nistry sind es gemäßigte Bands wie Gravity Kills und auch Chemlab. die über die […]
Gar schauerlich stellt sich hier der musikalische Eindruck dar: Waan kupfern allzu offensichtlich bei Rammstein ab, schwadronieren zwar nicht über nekrophilen Sex, sondern statt dessen über leck Mich‘,’Ficken‘, oder’Kotzen'(alles Songtitel). Etwas verwunderlich, daß den Waansinnigen ihre eigenen Plagiate nicht peinlich sind. Die Zutaten sind gar allzu ähnlich, musikalisch pendeln Waan ziemlich wahllos zwischen Clawfinger, Techno, […]
‚Unonginals‘ heißt der Opener und ist programatisch für sich selbst, aber wenn man seine langweilige Metal-igkeit überstanden hat, wird 706 LITTLE RIOTS IN TOYLAND zu einer (nach dem eher lauen, selbstbetitelten Crash Museum-Debüt nicht zu erwartende) erstaunlich abwechslungreichen, spannenden Reise durch experiementellelndustrial/Groove/Metal-Grenzschichten. Die Ideen sind oft va banque, die Ergebnisse meist richtig aufregend. Noch ein […]
Neider (Gönner?) dieser HC-Kapelle versuchen schon lange, das Gerücht vom ganz anderen Tod des ehrwürdigen Francois M. zu verbreiten. Angeblich soll er von seinem Enkel auf ein Kickback-Konzert geschleppt und vom Sound schlicht erschlagen worden sein. Alles Quatsch. Francois wollte wohl einfach nicht länger unter einem Tour Eiffel mit so desperat Krach machenden jungen Männern […]
Rainy Sunday würzen die elf Songs auf SOULFOOD FOR BREAKFAST mit funkigen Gitarren, blitzenden Bläsersektionen und abwechselnd fordernden bzw. introvertierten Gesängen. Insbesondere das immer wieder raffiniert arrangierte Rhythmusfundament der einzelnen Songs und die geschickt intonierten Slide-Gitarren machen diese Scheibe zu einer kurzweiligen Angelegenheit. Dazu läßt Mastermind Carsten Teller die Schweineorgel röhren, setzt seine wandlungsfähige Stimme […]
Wie schon auf ihren ersten beiden Platten zaubern die Bauernbuben aus Omaha/Nebraska auch hier wieder eine Mixtur aus dem Hut, die bisweilen klingt, als würden die Beastie Boys Pearl Jam remixen, dann wieder wie Bob Marley mit Brat-Gitarren oder Rage Against The Machine in der Schlümpfe-Version. Letzten Endes sind sie wohl sowas wie die US-Ausgabe […]
Scheint mir der optimale Soundtrack zu den unendlich langen Herbstmonaten zu sein. Dieses Album versucht erst gar nicht, dich aufzuheitern. FLOORED ist bedrückend intensiv, düster, gemein, hart, wütend. Dazu sehr gut, aber total unfröhlich. Sänger Andy Frank hat es scheinbar sehr schwer im Leben ohne Spaß. Doch das ist gut für uns, denn sonst würde […]
Das letzte Album. Eigentlich müßte hier jetzt ein Buch stehen. Nur so könnte man dem Schaffen dieser Band gerecht werden. SOUNDTRACKS FOR THE BLIND ist ein weiterer Beleg dafür, daß die Swans Wegbereiterwaren, wohl für nahezu alles, was laut, langsam und breit war. Als opulenter Gegenpol zu Sonic Youth haben sie den New York Noise […]
Womit soll man in diesem rigorosen Sinne anfangen? Natürlich mit Die Chefs und ihrem rinderstarken WAHNSINN-Album (Good Life Records)! Was mit einer Art Comedy-Intro beginnt, entpuppt sich als melodische Rockmusik mit gar nicht mal unbedingt so klamaukigen Texten, Manches erinnert an Niedecken (‚Bleib wie du bist‘), einiges an die Toten Hosen oder Ärzte. Leider in […]
Daß man beim Solodebüt des Primus-Sängers/Bassers Les Claypool keinen musikalischen Spaziergang für die Ohren erwarten durfte, war klar. Folglich setzten sich also die vertonten Verwirrtheiten von Claypool auch hier fort, wenn HIGHBALL WITH THE DEVIL dennoch nicht ganz so funky klingt wie die Werke seiner Stammformation. Leicht macht es Claypool seiner Fangemeinde wahrlich nicht, und […]
Ob es tatsächlich eine gute Wahl war, sich ins Vorprogramm der Europatour der wieder geschminkten Altrocker von Kiss zu kaufen (einen nicht unerheblichen Teil der Amitour hat das Quintett bereits absolviert), bleibt abzuwarten. Keinesfalls warten sollte man allerdings mit dem Gang zum nächstgelegenen Plattenladen, denn der Erstling von Verve Pipe besitzt absolute Klasse. Musikalisch nicht […]
Teilnehmer des diesjährigen (und letzten?) Lollopalooza-Zirkus. Bekamen dabei nicht immer die besten Reviews, was man anhand ihres selbstbetitelten Albums durchaus nachvollziehen kann. Das ist nämlich allenfalls durchschnittlich. Eine Prise Alternative, ein bißchen Smashing Pumkins, ein wenig Nina Hagen (immer dann, wenn Sängerin Reeka das Mikro ergreift), ist heutzutage einfach zu wenig, um überleben zu können. […]
Rocken, ohne ein Arschloch zu sein. Lärm machen, ohne laut zu sein. Hart sein, ohne unlocker zu wirken. Smart sein, ohne klugzuscheißen. Denken, bevor man spielt. Leidenschaft mit Hirn. Das sind Chavez aus New York. Und RIDE THE FADER ist die Ton gewordene Diplomarbeit zum Thema ,Wie retten wir den Rock?‘. Die Mission ist klar: […]
Hier ein bißchen Alice In Chains, dort eine Prise Pearl Jam – fertig ist ein klasse Debütalbum. Wenn dann noch Masters Of Reality-Sänger und Kyuss-Produzent Chris Goss an den Reglern sitzt, kann nicht mehr viel schiefgehen. Soulwax liefern allerdings auch genügend eigene Ideen und jede Menge coole Gitarrensounds, um sich von den großen Vorbildern abzunabeln. […]
Ein amerikanisches Phänomen, dessen Post-Durchbruch-Album von Steve Albini produziert wurde. Erinnert einen an vergangene Zeiten, oder? Damit tut man Bush allerdings ziemlich unrecht. Denn die britische Grunge-Band hat zieml ich hart gearbeitet, um nach oben zu kommen. Ich habe auch ungefähr ein Jahr gebraucht, um die fünf Hits des Debüts zu verstehen. Wahrscheinlich dauert’s mit […]
Und noch’n Tribute-Album. Diesmal für die weltberühmten Germs, die jeder kennt, jeder will, jeder mag und jeder unbedingt in seiner Sammlung braucht. Momentan schwören alle auf diese Band, der Selbstmord von Sänger Darby Crash gehört zu den tragischsten Ereignissen der Weltgeschichte. Sagt Courtney Love. 20 namhafte Künstler/Bands (NOFX, Melvins, Posies, Flea, Mike Watt, Sator, Gumball, […]
Ja, so ist das: Wenn ihr wollt, daß die rocken, muß sich jemand umbringen. So klingen Love 666 immer noch, als liefe eine Mudhoney-Platte in einem Betonmischer, dem langsam der Sprit ausgeht. Äußerst zähe Angelegenheit, diese Platte, so monoton wie ein Nachmittags-Wichs, und genauso sämig im Ergebnis. Ernsthaft: Die rocken ums Verrecken nicht – das […]