Metal Hammer
Unter uns, eine solche Leistungssteigerung hätte ich den Braunschweigern nicht zugetraut. Ihr zweites Album stellt das Debüt UNDER PRESSURE klar in den Schatten. Was Abwechselung und Soundqualität betrifft, setzt der variable Sechser neue Maßstäbe, an denen sich die Konkurrenz künftig messen lassen muß. Stilistische Schranken gehören in die Mottenkiste der Musikgeschichte, finden Such A Surge […]
Stotternde, knarzende semihektische Sixties/Seventies-Garage, das sind The Delta 72 – wie angeblueste Big Chief ohne MC 5 als Vorbild. Die Klangerzeuger, derer sich die Band aus Washington DC bedient, sind eindeutig antik, und die Musik wendet sich zugegebenermaßen auch eher an die Leute, deren musikalischer Horizont vor THE NUMBER OF THE BEAST beginnt. Andererseits verstehen […]
„Wer wirklich wissen will, wie es mit den Hosen anfing, kommt an dieser Scheibe nicht vorbei.“ Campino hat recht, schließlich sang er von 1979-81 bei ZK. Werbung in eigener Sache? Wohl kaum, denn erstens hat der Hosen-Frontmann inzwischen genug Kohle und zweitens ist die Qualität dieser Doppel-CD eher im dokumentarischen Bereich (Anfänge des Fun Punk […]
It’s party time: Eddie „The Beast‘ feiert sein 20jähriges Jubiläum. Und mit ihm selbstverständlich auch seine Herrchen – al len voran Bandgründer Steve Harris, der Iron Maiden bekanntlich 1976 formierte. Wer nun aus diesem Anlaß eine einfache BEST OF…-CD erwartet, sieht sich wieder einmal getäuscht. „Wieder einmal deswegen, weil Iron Maiden ihre Veröffentlichungen schon immer […]
Menschen wie sie und ihre Musik sind wichtig für die Welt. Vom ersten Moment an schmiegt sich jedes Wort und jeder Ton auf diesem Album direkt in dein Herz. Du weißt plötzlich zu schätzen, wie schön es ist, wenn jemand nicht angibt. Sharon Stoned zelebrieren auf ihrem zweiten Album hingebungsvoll das bis dato nur von […]
Immer mehr gestandene Drei-Akkorde-Combos sehen Punk als nur einen Teil der Rock’n’Roll-Geschichte. So auch die semi-legendären New Bomb Turks, die Einflüsse von Jerry Lee Lewis, den frühen Stones und Bluesmann Howlin‘ Wolf mit klassischem 70er Punk verschmelzen. Diese Vereinigung findet in einem teuflischen Tempo statt, angetrieben von unablässig hämmernden Gitarren-, Baß-, Schlagzeug-Rhythmen, denen von der […]
Glaube kaum, daß es dieser Pop-Punk-Combo aus Pasadena gelingen wird, mit dieser Scheibe viele Käufer abzuschleppen. Handwerklich ist zwar an ihren, auf gute Laune getrimmten Punkund Ska-Nummern nichts auszusetzen, originelle Einfälle sind aber auch nicht zu entdecken. Gemischt von Thom Wilson (Offspring, Iggy Pop, Joykiller, etc.) klingen Schleprock haargenauso wie zig California-Combos vor ihnen. So […]
Junge englische Punkbands sind rar heutzutage, doch Raritäten müssen nicht immer Sammlerstücke sein. Goober Patrol sind nicht schlecht, aber ragen auch in keinster Weise aus der Masse heraus. Das Quartett bietet auf seinem dritten Album soliden Gebrauchspunk, der sich erstaunlicherweise an amerikanischen Vorbildern orientiert. Heraus kommt Melodicore mit britischem Akzent und einigen netten Melodien, aufgenommen […]
LAAAUUUUT! Sehr laut muß man diese Musik hören! Und ich darf nicht, weil meine WG-Genosslnnen sich irgendwann für ein BWL-Studium entschlossen haben und ob ihres momentanen Lernstresses jeden noch so kleinen Muckser mit schreckgeweiteten Augen und böse verkniffenen Mündern ersticken. Aber egal. Selbst bei fetten 2.7 Dezibel kommt die Kapelle richtig gut. Ist nämlich fein […]
Die zahlreichen Grüße im Booklet lassen tief blicken. Neben Mami und T-Shirt-Arne entpuppen sich nämlich auch Shelter, Such A Surge und Thumb als vermeintliche Saufkumpane. Gezecht wurde vermutlich bei Vassily, denn wer Benni, Björn, Alex, Phillipp oder Maxx heißt, muß in der Lindenstraße trinken. Und dann der Bandname! Also wenn da mal nicht der mannstolle […]
An der ganzen Alternative Rock-Chose nervt mich am meisten, daß die ganzen Kinners immer so tun, als hätten sie alles fest gepachtet: den Blues, die alten, harten Gitarren, die den Schmerz, jung zu sein, in tröstende Melodien formen – kurz, das Recht, harsche Balladen zu machen. Dummerweise soll die Angelegenheit normalerweise auch noch auf MTV […]
Intro: Piano-Earcatcher im Übungsraumambiente. Erster Song (‚Dry Me Out‘): geht gut los! Folgende Liedelein: gehen ab! Ende: geht gut aus! Und wenn ihr solch semi-knackigen Ausführungen wenig abgewinnen könnt, nehmt das: jubilierende Gitarren, treibende Trommeln, Groove ohne Ende und eine Stimme mit dem gewissen melancholisch-wütenden Etwas. Meine erste Frage an die Jungs wäre zwar, ob […]
Mit der Macht eines grollenden Gewitters und der Geschmeidigkeit eines geölten Blitzes kommen die US-Punk-Paten Social Distortion nach vierjähriger Plattenpause zurück. Obwohl die Truppe um Frontmann Mike Ness in Punk-Kreisen höchsten Respekt genießt, eignet sich ihre testoron-triefende Musik kaum zum Pogo. Sie ist eher Rock’n’Roll reinsten Wassers, das Stones-Cover ‚Under My Thumb‘ unterstreicht diesen Eindruck. […]
Wenn jemals eine neu klingende Rockband der Endachtziger an die Tore der Unsterblichkeit klopfte, dann waren das sicher die Pixies. Deren Auflösung steht in der Ahnengalerie von The Kelley Deal 6000, denn Kelley Deals Schwester Kim brachte mit ihrer Mitwirkung The Breeders als eine der Ex-Pixies-Bands ganz nach oben. Nach häßlichen Drogen-Geschichten mit einem schönen […]
Die unermüdliche Ton Arnos hat ein neues Arbeitsfeld: das Mischpult. Als erste Versuchskaninchen hat sie Pet in ihr irisches Landhaus eingeladen, um deren Debüt mitzuproduzieren. Warum gerade ein unbekanntes Trio aus Los Angeles? Vielleicht mochte sie die Stimme: Wenn Lisa Papineau in höchsten Tönen die sanfteren Songs singt, klingt sie fast wie Tori – aber […]
Lange hat s gedauert, doch nun beginnen mehr und mehr amerikanische Melodicore Bands, sich einen unterschiedlichen Sound zuzulegen. Mit ihrem achten Album verabschieden sich die Kanadier vom stromlinienförmigen Happy-Punk, der noch ihr 93er Album SOMETHING GREEN AND LEAFY THIS WAY COMES dominierte. Heutzutage rauhen sie ihre Songs mit derben Gröl-Gesängen, rohen Riffs und donnernden Baßlinien […]
Na, da haben wir aber mal ein reichlich uninspiriertes Scheibchen aus Holland zu besprechen. Gähn, gähn, gähn, hab‘ nicht mal einen Unterschied zwischen Song 1 und 2 bemerkt. Hmm, richtig scheiße ist es allerdings auch nicht. Aldi-Champagner ist ja schließlich auch lecker. Wenn er nicht abgestanden ist. Und CHAMPAGNE PIGS ist abgestanden. Das geht schon […]
Von der Sache her stellt diese Scheibe zumindest für das Vertriebsterritorium der neuen Bundesländer so etwas wie einen CD-Re-Release dar: Formel 1 zählte zu den wenigen Ex-DDR-Metal-Bands, der es nach langem Hin und Her und unter unsäglichen Restriktionen ‚erlaubt‘ wurde, doch endlich eine eigene Langspielplatte aufnehmen zu ‚dürfen‘. Die Stilrichtung, die sich die Jungs auf […]
Es gab mal eine gleichnamige Durchschnitts-Kapelle, mit der dieser Fünfer allerdings absolut nichts am Hut hat: Hier konglomeriert besonders in stimmlicher Hinsicht Queensryche-beeinflußter Heavy Metal mit Rock’n’Roll-Grooves à la Tesla, Power-Akkorde der Marke früher Pretty Maids und vielleicht am ehesten mit Radakka in Verbindung zu bringender progressive Heaviness. Coole Mischung – und die potentielle Zielgruppe(n) […]
Hollands Progressive-Hoffnung Lemur Voice mit ihrem Debüt, etwas überraschend bei Roadrunner veröffentlicht. Die Band verbreitete ihre komplexen Songstrukuren bislang unter dem Namen Aura, änderte ihn jedoch, um Verwechslungen mit gleichlautenden Combos zu vermeiden. INSIGHTS hat all jene Attitüden, die Freunde von Rush, Saga oder Fates Warning besonders schätzen: schräge Gitarrenharmonien, häkelnde Rhythmen, Breitwand-Keyboardattacken und Melodielinien, […]
„Außer Manowar, Running Wild und uns gibt es wohl kaum noch andere Bands, die sich aus der Szene derartig abheben und ihr True Metal-Ding mit entsprechenden thematischen Vorgaben so kompromißlos durchziehen“, hatte Frontmann Chris Boltendahl einmal geäußert – und damit faktisch alles Relevante zu einer Beurteilung von TUNES OF WAR vorweggenommen. Denn auch diesmal beschäftigt […]
Die wahren Erben des legendären Florida-Quintetts Crimson Glory? Vielleicht. Allerdings heben sich Kamelot durch ihre am ehesten mit Stratovarius vergleichbaren fanfarenhaften Orchestrationen, den entferntermaßen an Dream Theater erinnernden Vocals sowie den Helloween-schen Speed-Attacken vom mit einem leichten Progressive-Touch durchsetzten hymnenhaften Power Metal à la Crimson Glory deutlich ab. Insofern haben beide Kapellen lediglich eines gemeinsam: […]
Stimme: irgendwo zwischen Ronnie Dio und James Hetfield. Musik: stark Metallica-lastig, allerdings mit einem leichten Hang zu traditionellen Pfaden. Superior stammen aus Kaiserslautern, haben seit ca. ’89 mit diversen Demotapes auf sich aufmerksam gemacht und liefern in Form von BEHIND ihr Debütalbum ab. Es sei ‚harter progressiver Rockmusik‘ mit Texten über ‚persönliche Reflexionen und zeitbezogenen […]
Das Problem ist das gleiche geblieben: King Diamond polarisiert die Fans. Den einen klingt das sirenengleiche Geheule zu nervtötend, die Gegenseite schwört auf ebenjenen Schwindelhoch-Gesang. Was bleibt, ist den Meister an eigenen Produktionen zu messen und lediglich die Gebrauchsanweisung mitzugeben: Vorsicht, hier jubiliert die schrillste Metal-Nachtigall! THE GRAVEYARD verfolgt dennoch offenbar einen Kompromiß: mal intoniert […]
Moskito hießen früher Stammheim und haben sich umbenannt, weil der Name „doch zu sehr nach Rammstein“ klingt und außerdem „der ironische Bezug zur RAF-Zeit oft mißverstanden wird“ (Sänger Bob Arnz). Jetzt ist Verwechslung auf dem Papier kaum noch möglich – leider hat sich der Vierer nun akustisch den Ostberlinern angeglichen. HÖRSTURZ ist ein weiteres Beispiel […]
Objektiv gesehen ein Album der Superlative: Mit dem Opener ‚Institutional Man‘ lieferte der kleine Mann mit der großen Stimme einen der schleppendsten Tracks schlechthin ab. ‚Don’t Teil The Kids‘ hingegen ist einer der schnellsten, ‚Black‘ einer der schrägsten, ‚Golden Rules‘ einer der härtesten und die Piano-Ballade ‚This Is Your Life‘ einer der schönsten Songs, die […]
Aus Wicked Maraya wurde Maraya, das auf eine falsche Fährte lockende ‚Wicked‘ im Namen also dankenswerterweise geopfert. Denn mit Attitüden wie ‚krank‘ oder ‚böse‘ hat das New Yorker Familienunternehmen um die Gebrüder Michael und John Iadevaio beileibe nichts am Hut. Ihr neues Werk lag aufgrund des wirtschaftlichen Kollaps von Mausoleum Records lange Zeit fertig in […]
Die Gunst der (Erfolgs-) Stunde nutzend haben Helloween während ihrer TIME OF THE OATH-Welttournee ein Livealbum mitgeschnitten. Das bekanntermaßen zweite in ihrer Bandhistorie, aufgenommen in Mailand, Gerona bzw. Pamplona und mit einer Songauswahl überwiegend aus den letzten beiden Alben. Der Grund hierfür liegt auf der Hand (Sängerwechsel), die als Fan-Muß eingeschobenenen KEEPER…-Klassiker (‚Dr. Stein‘, ‚Future […]
Eins vorweg an die Adresse all derjeniger, die meinen, die Qualität eines Albums am Image einer Band festmachen zu müssen: Hier geht es um MU-SIK! Und die ist getreu der perfektionistischen Grundeinstellung eines Joey DeMaio wieder einmal über jeden Zweifel erhaben: Zwar ist LOUDER THAN HELL dank der Rückkehr eines Scott Columbus‘ nach dem für […]
Hinter Red Moon Rising verbirgt sich die Band der Ex-Lion-Genossen Kai Swan (v) und Doug Aldrich (g). Ähnlich wie die Mainstream-Heroen Danger Danger befinden sich auch die Jungs mit OPIUM FOR THE MASSES inzwischen auf dem trend- und massenkompatiblen Alternative-Kurs. Und das muß – trotz anstandsloser instrumentaler Umsetzung und dreier Bonustracks – echt nicht sein… […]
Meines Wissens nach das Debüt des Ami-Quintetts um Sänger Bronx Style Bob. Produziert von Rick Parashar (Pearl Jam, Pride & Glory), klingt diese Platte musikalisch anders als sämtliche Parashar-Produktionen. Richtungsweisend möchte ich mal Lenny Kravitz, nur wesentlich rockiger und ohne das Kalkül der letzten Alben, anführen. Dabei fabriziert die Band zuhauf tolle Songs mit einer […]
Auch an den Mainstream-Heroen Danger Danger nagte inzwischen der Zahn der Zeit: Waren die Amis um den Drummer Steve West in den End-80ern noch für Hardrock im Fahrwasser von Dokken, Icon & Co. berühmt-berüchtigt, machen sich inzwischen im Sound der zum Trio mutierten Combo alternative Klänge heftigst breit. Wer auf College-Bands wie Bush abfährt, wird […]
Es gibt sie doch noch, jene typischen ‚Krauts‘, die meinen, wieder Bon Jovi– und Europe-verdächtigen Synthi-Rock ohne Impact zum wer-weiß-wievielten Mal neu auflegen zu müssen. In Japan wird das Teil ohne Balls, Klasse und Attitüde sicherlich positive Resonanzen einheimsen, bis selbst der hartgesottenste Irrenarzt kapituliert und dort für Kulleraugen sorgen. Doch für den Rest der […]
Genau wie beim dynamischen Duo ist das hier ein 2-Mann-Projekt von Greg Graves (v, b, keys) und Neil Santell (g, d, b). Geboten wird Hardrock aus den Zeiten, als auch Batman 1 noch die Kinokassen füllte. Mournblade sind aber zum Glück bei weitem besser als Michael Keaton und beweisen mit ‚Crazy In Pain‘ oder der […]
Sänger Russell Arcara musizierte vor einigen Jahren mal recht unerfolgreich, aber gut, in den Diensten der Ami-Formationen Prophet (die es auf immerhin drei Releases brachten) und Surgin, bei der ein gewisser Jack Ponti die Klampfe schwang und mit Jon Bon Jovi den Track ‚Shot Through The Heart‘ verfaßte. Nun versucht sich Arcara unter eigener Fahne […]
Wenn man einen reinrassigen Mainstreamer wie Gary Hughes mit drei ehemaligen Dare-Mitstreitern kreuzt, klingt das nur sehr bedingt aufregend. Ten allerdings haben zumindestens im ersten Teil ihres selbstbetitelten Debüts einige tolle Tracks am Start. Dabei beginnt sich der Schreiber zu wundern, warum denn einige Nummern (besonders ‚The Torch‘) so Dare-identisch tönen, wenn doch Gray Hughes […]
Die Skala der Bonus-Punkte verhält sich weiterhin kongruent zu Lee Aarons delikatem Äußeren. Das ist das Problem. Ein weiteres ist ihre Musik, die seit Jahren im Meer der Belanglosigkeit herumdümpelt und sich umgekehrt proportional zu ihrer optischen Erscheinung entwickelt hat. Was also tun? Augen zu und durch, im wahrsten Sinne des Wortes, und mit viel […]
Neues Projekt des Ex-Fortune-Sängers LA. Greene, der es seinerzeit, Mitte der Achtziger, nur auf ein beachtetes Melodie Rock-Album gebracht hat. Harlan Cage kommen da eine gute Dekade später qualitativ mitnichten heran. Zwar verfügt Frontmann Greene noch immer über seine kraftvolle charakteristische Stimme, doch songtechnisch läßt das Material oft zu wünschen übrig. Der Anfang ist mit […]
The return of Bonfire, Teil eins, sozusagen. Denn während Lessmann/Ziller nach ihrem mißglückten Deutschrock-Versuch jetzt wieder Songs unter altem Logo vom Stapel lassen, haben auch die beiden ehemaligen Bonfire-Recken Jörg Deisinger und Angel Schleifer ein neues Projekt am Start. Namensgeber dieser Formation ist Shouter Paul Sabu, der (man muß das so deutlich sagen) im Vergleich […]
Der namenhafte Songwriter Laine, der schon für Bands wie Scorpions, Loverboy und Poison zur Feder gegriffen hat, kommt sechs Jahre nach seinem eigenen Einstand mit seinem zweiten Album. Wo STICK IT IN YOUR EAR vor etlichen Jahren allerdings im Melodie-Bereich voll überzeugen konnte, kann und muß man CANT’T GET ENUFF heute nur noch als zweitklassig […]