Metal Hammer
Eigentlich könnten wir uns ja das ganze Geschmiere jetzt sparen und die Bilder für sich sprechen lassen, denn von den hübschen Mädels gab’s einerseits kaum eine richtig schlechte Show zu sehen, und andererseits steht ihr knapp zweistündiger Set sowieso fast immer unter dem Motto ‚Red Hot & Heavy-and-Future-World-forever!‘. Dacht‘ sich unsereiner jedenfalls so, unmittelbar VOR […]
Bluesgetränkter Melodie Metal made in U.K. contra LA.-typische Ami-Pathetik. Zugegeben – der beziehungsweise die Gewinner dieses Aufgebots standen für mich persönlich schon vorher fest – obwohl: Aber der Reihe nach… Als Höhepunkt des 45minütigen Sets der Löwenherzen erwiesen sich neben dem bereits erwähnten ‚Deja Vu‘ die Abgehnummer (=Rausschmeißer) ‚Relentless‘ sowie die aus dem Non-LP-Track ‚Resurrection […]
Die Mannen um den Ex-Viper-Sänger Andre Mathos hatten es ja nach ihrem letztjährigen Debütalbum Angel Cry nicht geschafft, sich auch in unseren Breitengraden vorzustellen. Leider, denn alleine die ‚akademische‘ und somit bestens durchtrainierte Stimme des Frontmannes (Hochschulstudium für klassisches Piano und Gesang), die nicht nur auf der unteren Halbkugel dieses Planeten ihresgleichen suchen dürfte, beeindruckte […]
Eines vorweg: Die meisten Anwesenden bekamen wohl, was sie erwarteten, denn ihre Rolle als Arschloch spielte Courtney Love mit bemerkenswerter Konsequenz. Erstaunlich, ja geradezu bestürzend war allerdings die Erkenntnis, daß die Dauergästin auf allen Musikmag-Titelbildern dieser Welt und zuletzt sogar auch im ‚Spiegel‘ gewürdigte Witwe Cobain dabei über weite Strecken jede Coolness vermissen ließ. Ihre […]
Eine Woche nach D.A.D. – selbe Stelle, selbe Welle… Bernhard Weiß (v), Walter Pietsch (g), Richard Michalski (d). Harry Oellers (key) und Markus Gfeller (b) gaben einen ersten Vorgeschmack auf ihre gut vier Wochen später startende und bei Erscheinen dieses Hefts bereits durch unser Land rollende Tour. Klar: Erster Auftritt seit langer Zeit, dann gleich […]
Drei Jahre sind seit Riskin‘ It Allvergangen. Man hat’s an diesem Abend aber nicht unbedingt gesehen. Weiß nicht, ob das jetzt an München lag/liegt… denn irgendwie fühlte sich unsereiner anhand der zu besichtigenden weiblichen Outfits doch extrem an die 80er erinnert. Von daher waren die Reaktionen auf das neue Material von Helpyourselfish durchaus verständlich. Aber […]
Neulich mal wieder aufgeräumt und das hier gefunden. Ein Demo, bisher verschwiegen, jetzt wohl schon alt, aber dennoch! Wenn ich das Info noch halbwegs im Kopf habe, war da von Carnivore, Entombed und so die Rede – stimmt jedenfalls. Die vier Jungs aus Gera spielen einen Endzeit-Metal. der sich nur so gewaschen hat. Acht Songs […]
In den Niederlanden gibt es wohl Abertausende dieser zwischen Death und Doom Metal agierenden Bands. Bei vielen regiert düstere monotone Tristesse, Orphanage dagegen packen eine ungeheure Menge Dinge in die Musik, auf die man nicht grundsätzlich sofort kommen würde (vermeiden also die gängigsten Formeln). Natürlich sind sie düster, melancholisch, aber sie haben eine deutlich hörbare […]
Joe, Jack, William und Averell sind auf freiem Fuß. Doch keine Spur von den Dalton, bis auf dieses Demoband, welches sie noch vor ihrem Ausbruch aufnahmen. Die sieben Stücke verbreiten zumeist Party Rock’n’Roll-Stimmung, doch das ‚Besinnliche‘ kommt schon nicht zu kurz. Dank der deutschen Texte hört man natürlich doppelt hin, und ist erstaunt über die […]
Eigentlich eher ein Band- denn ein Demotip: Dreambreed aus Yorkshire sollen nämlich auch schon eine CD im Eigenvertrieb draußen haben. Da ist dann hoffentlich auch der Titelsong dieses Vier-Song-Tapes drauf, eine tolle Nummer, die den grandiosen Simplizismus von Bands wie Beat Happening mit einer düsteren Grunge/Doom-Melange verbindet. Dreambreed verbinden die derberen Soundvorstellungen der Alternative Rock-Bande […]
Norwegen scheint zur Zeit das Land zu sein, in dem es am heftigsten brummt. Paraplegic sind eine (Ex-)Thrash-Band aus dem Land der Fjorde, gerade haben sie nach drei (glaube ich) Demos ihre erste selbstproduzierte CD fertiggestellt. Ihre Musik schwankt zwischen megahektischen Thrashresten (recht grauslich) und eher komischer, grooviger Musik, die zwischen basslastigen, rhythmischen Fallgruben, atmosphärisch […]
Erst gab’s die MTV-Kiste (Unledded), dann die CD (No Quarter) – überflüssig zu erwähnen, wie das 90minütige Video heißt, gell? Die andere Frage wäre, ob das überhaupt jemand braucht. Unsere Layouterin Sus meint ja. Hier ihre Begründung: „Weil das, was die da gemacht haben, mehr ist als ein bloßes Runterspielen von alten Led Zeppelin-Songs. Und […]
Black Sabbath, wie man sie wohl so schnell nicht wieder sehen/hören wird: Klar, mit den beiden Tonis – versteht sich… Dafür aber dann noch mit Geezer Butler und Bob Rondinelli. Wer warum und wer warum nicht mehr dabei ist, dürft ihr im nächsten Heft nachlesen. Vorerst könnt ihr nachvollziehen, daß auch das letzte Sabbath-Line-Up brillant […]
Nach ganzen Wagenladungen von Biographien in englischer Sprache wurde nun endlich auch die erste vernünftige auf deutsch verfaßte Huldigungsschrift an Pearl Jam veröffentlicht. Allerdings handelt es sich nur um eine Übersetzung des Anfang des Jahres erschienenen Originals ‚Alive‘ von Mick Wall. Dafür, daß die Band bei Journalisten in ihrem Dunstkreis eigentlich Ausschlag bekommt, ist Wall […]
Deutsch-Metal in bester Sinner-Tradition pur: The Heat knüpfen nach ihrem 6-Tracker nun auch mit ihrem selbstbetitelten ersten Longplayer nämlich genau da an/weiter, wo zumindest für meinen Geschmack der Sünder mit Comin‘ Out Fighting und Dangerous Charm aufgehört hat – was eigentlich auch nicht verwundert, zumal die Debüt-EP lediglich um vier Tracks erweiterte wurde… Dementsprechend machen […]
Paradise Lost verfolgen ihren Plan zur Eroberung der Welt auf Raten. Vorab zum kommenden Draconian Times-Album liegt jetzt erst einmal diese Vier-Track-Single vor. Der Song ‚The Last Time‘ ist wohl das, was man sich unter einem echten Metal-Hit nach Lesart des verlorenen Paradises vorstellen muß: eingängig gestrickt, mit einem sehr griffigen Refrain (bei dem man […]
Obwohl alle ehemaligen Victory-Musiker eine Fortsetzung ihrer Karriere angekündigt hatten, scheint nur Gitarrero Herman Frank Nägel mit Köpfen zu machen. Denn der hat mit den eher unbekannten Chris Bay (Vocals), Ilker Ersin (Bass) und Robert Jöcks (Drums) seine neue Band Moon’Doc am Start. Und die besitzt streckenweise verblüffende Ähnlichkeiten mit Victory, allein schon auf Grund […]
Ein Mann und sein Fließband… Bereits kurze Zeit nach seinem Livealbum hat Ex-Jam- und Style Council-Gitarrist Paul Weller jetzt mit Stanley Road (Metronome) sein drittes Studio-Solowerk am Start. Stellt man das neue Album seinen beiden Vorgänger direkt gegenüber, muß man sagen, daß er bisher nur geübt hat, und dabei waren die Teile gar nicht schlecht. […]
Schwerblütiger Heavyrock mit deutschen Texten – nach dieser Rezeptur mischen die Österreicher auch ihre dritte CD zusammen. Das Trio erklimmt zwar einige wenige Höhepunkte, doch über weite Strecken regiert nur das Mittelmaß. Die Alpenrepublikaner entledigen sich ihrer selbstgestellten Aufgabe mit der Erfahrung, die sie in zahllosen Gigs erworben haben, doch an den kraftlosen Texten, am […]
Vor 50 Jahren beendeten die Alliierten die Nazi-Barbarei; für mich ist der 8. Mai 1945 ein Tag der Befreiung und des Feierns, ganz klar. Diesem Glücksdatum gedenken neunzehn deutsche Bands auf diesem Sampler, darunter Combos wie Die Toten Hosen, Slime, Megavier, Such A Surge, Toxoplasma und als Überraschungsgäste auch die Oldtime-Anarchos Ton Steine Scherben, die […]
Vom Lückenfüller der letztjährigen Metal Hammer/Rockfabrik-Nachwuchsfestivals zum souveränen Überraschungssieger… Wie das möglich wurde? An den, ähm, böööhsen Lyrics alleine liegt’s bestimmt nicht: „Deine Haare sind nicht lang/schau dir bloß mal deinen krummen Pimmel an!“ (‚Bankerschwein‘). „Ich geh die Straße lang/weil ich daheim nicht rammeln kann/und weil ich scheiße bin/muß ich zu Nutten hin“ (‚Dicke Schlampen‘). […]
Nerve – das war die Band, die das letzte Dynamo eröffnet hat, die keiner gesehen hat, von der nur das Wort umging: „Industrial, naja.“ Industrial stimmt, das ,naja‘ muß man streichen. Blood & Gold enthält die typischen Werkzeuge der ganz Harten, aber ebenso große, hymnische Melodien – Industrial nicht mit dem Grundgedanken, Pantera in Computer […]
Die Zeiten, in denen sich die Berliner als „deutsche Dead Kennedys“ abheften ließen, sind vorbei; auf ihrem dritten Album sind die Skeptiker melodischer, als es Jello Biafra & Co. jemals waren. Brachial krachen die Riffs der Axtschwinger Lars Rudel und Jan Fretwurst, druckvoll unterfüttert von Basser Christoph Zimmermann und Gasttrommler Andy Laaf, gelegentliche Anleihen bei […]
Trotz ihres wie angebrannte Spätzle aussehenden Logos wissen die Mangled Torsos, wie man aus Death Metal-Zutaten angenehm schwärende, vehement aus den Boxen schwappende harte Musik macht. Godless ist bestimmt genau das, vor allem aber eine Hölle stark verzögerter, heftigster Riffs, versehen mit einigen fiesen Geräuscheffekten von gottlosen Computern – eine tolle Mischung aus Obskurem wie […]
„Quäl mich in deiner Fantasie“ heißt der Albumtitel des Quartetts Pad Of Pain ins Deutsche übersetzt. Würde ich gerne. Nur im Moment sieht es so aus, daß durch den Genuß dieser Bonfire/Heavens Gate-Mischung mit schlechtem Gesang dieses Statement eine gewisse Umkehrfunktion ausübt. Qual-O.K. Ein Begriff der in der Lebenseinstellung einiger Leute einen unabschaltbaren Virus auslöst. […]
Bereits Covergestaltung und Outfit des Quartetts deuten unmißverständlich an, daß Diana Loves Paisley einen deutlichen Sixties-Touch in ihrem Gepäck mitführen. Mal tönt die Band nach Black Crowes (‚Castle In The Sky‘), dann nach den Rolling Stones (‚Once In A Blue Moon‘), und das Bowie-Cover ‚Ziggy Stardust‘ klingt, als sei es von Guns N’Roses neu vertont […]
Von Lärmterroristen zu bodenständigen Songwritern – das ist die Teenage Fanclub-Story in Kurzform. Waren die anfänglichen Laute der Mannen aus Schottland noch schlicht nervenzerrüttend, geriet ihr Erfolgsalbum Bandwagonesque (1991) schon wesentlich konsumierbarer. Thirteen(1993) markierte mit seinen Beatles-beeinflußten Popsongs einen Wendepunkt in der Karriere des T.F.C.. Das jüngste Werk ist eine Fortsetzung des vor zwei Jahren […]
Die nach den Ärzten zweitcoolste Band Deutschlands bekommt, was sie verdient. Zum Beispiel Hunde, die für sie ficken (aka Count Bela und Sir Rod mit a) ‚Die Sage Vom Wahren Metal Und Den Kämpfern Dafür‘ und b) ‚Zeitmaschine‘). Große Musik als Verbeugung vor vier echten Männern aus Hamburg. Männern, die gerne, oft und dabei sehr […]
Holland zum ersten: Ethenal Winds sind auf Find The Way…Together (Massacre/I. R.S.) die ,Am Anfang war das Feuer‘-Variante, sie tragen die Sonne mit kehligen Urlauten und schleppend wummernden Death Metal-Riffs zu Grabe – Death-Doom, der mindestens eine Evolutionsstufe verpaßt hat. (3) Holland zum zweiten: Celestial Season haben sie genommen. Solar Lovers (Massacre/I.R.S.) zeigt das Sieben-Mann-Orchester […]
Der Haß gegen Techno ist in der Metalszene noch weit verbreitet, umgekehrt jedoch finden immer mehr Programmierer zu Allianzen mit Metalmusikern. Ether ist eine belgische Band, die den Chefdenker der ehemaligen EBM-Band The Weathermen mit dem Gitarristen der superlegendären Death Rocker La Muerte (R.I.P.) zusammenbringt. Helleven ist auf der rhythmischen Seite ein gesampleter Bastard aus […]
Was für eine Stimme! Was für Refrains! LFC-Shouter Mr. Nare singt fast wie Meckerziege Roger Chapman, hat die gleiche versoffene Arroganz in seinen Stimmbändern wie der britische Urzeit-Rocker. Und auch sonst klingen Lucy’s Fur Coat mächtig nach Family oder Streetwalkers. Daß es sich bei Jaundice um eine Veröffentlichung aus dem Jahre 1995 handelt, sie also […]
Es gab einmal eine tolle Band namens Pussy Galore. Sie nannten einen Song ‚White Trash‘ und machten genau das meine Schwester sagt zu sowas ‚purer Krach‘. Pussy Galore sind nicht mehr, daraus entstanden so tolle neue Bands wie Boss Hog, Jon Spencer Blues Explosion (Yeah!) und eben Royal Trux. Das Debüt von letzteren war noch […]
Die Nachwehen des Grunge, zur Abwechslung mal nicht aus Seattle. Bivouac stammen aus England, und genau jene britische Herkunft ist es, die den Unterschied zu den gereiften Veteranen der SubPop-Ära ausmacht. Bivouac haben jenen Schuß Sixties-Blues in ihren Adern, der seit nunmehr fast drei Jahrzehnten die Welt erobert und auch diese drei Typen kosmopolitan und […]
Black Metal wollen sie nicht sein, die Norweger In The Woods, dennoch finden sich auf Heart Of The Ages unzweifelhafte Spuren dieser Musik. Ansonsten liegt das Schwergewicht auf heidnischen, hypnotisch aufgebauten atmosphärischen Liedern, die teilweise erstaunlich melodisch und immer ausgesprochen episch sind. Bei entsprechender Lautstärke wirkt diese Platte wie der Wind – konstant den Körper […]
Mal wieder ein paar britische Nationalhelden, von denen keiner was wissen will, wenn sie die Insel erst mal verlassen haben. Bereits mit ein paar Singles im Gepäck, gibt es jetzt den ersten Longplayer des schottischen Quartetts. Weshalb sie in Britannien bereits eine Art Kultstatus genießen, ist nach intensivem Hören des Albums zwar nicht ganz einleuchtend, […]
Selbst Massacre Records, die aktuellen Vertragspartner von Fates Warning, „sehen eigentlich keinen Grund, warum ausgerechnet jetzt eine Best Of…. von Metal Blade zusammengestellt wurde“… Daher nur kurz die Fakten: Unter den 14 Tracks befinden sich drei bisher unveröffentlichte Nummern (‚At Fates Fingers‘, ‚We Only Say Goodbye‘ und ‚Circles‘) sowie die elf Standards ‚Monument‘, ‚The Apparition‘, […]
Hach ja: Scanner bringen demnächst ’ne neue Scheibe raus, und ihr etatmäßiger Frontmann schreit jetzt bei Reactor rum. Das allerdings mit Klasse und Stil: Ob es nun alleine ihm zu verdanken ist, daß sich der Reaktor von einem typisch-teutonischen Supergau zu einer schwermetallischen Powerforce erster Güte gemausert hat, soll einmal dahingestellt bleiben. Fest steht jedenfalls, […]
Düsternis kann sich lauthals Luft verschaffen, Melancholie in elegischen Klanggebäuden wohlfühlen, aber Tränen, Tränen fallen lautlos. Und da gehen die Norweger The 3rd And The Mortal Wege, die es im Doom Metal (Metal?) so noch nicht gegeben hat. Tears Laid In Earth ist melancholisch, und die fünf Männer in der Band vermögen das mit ihrer […]
Crossover im weitesten Sinne des Wortes. Vom engen Korsett des Schwermetalls machen sich die Dortmunder auf Call Of The Wild völlig frei und scheren sich ebenso wenig darum, daß ihre kraftvoll rockenden Epen so manchesmal gefährlich nahe gen Pop-Sonne fliegen. Doch die Phantoms Of Future-Arien verbrennen nicht, sondern halten stets geschickt Abstand vom Wachs-erweichenden Diät-Pop. […]
Eine Art Best Of-Live der ‚Durstigen Männer‘ aus Bremen. Seit 1986 treiben sie mit ihren hochprozentigen Alkohol-Hymnen in ganz Deutschland ihr Unwesen. Dabei schleppen sie mittlerweile eine recht ansehnliche Fangemeinde hinter sich her. Sind allerdings bereits ihre naiven Saufparolen stets kurz vor peinlich, so gerät Pseudo-Politisches wie die Helmut Kohl-Schelte ‚Unternehmen Untergang‘ vollends zur Realsatire. […]