Metal Hammer
Eines der schlimmsten Bilder auf Deutschlands Straßen: ein plattgefahrenes Igelein. Schnief. Am wohlsten fühlen sie sich doch in üppigen Herbstlaubhügeln und sind glücklich, während die Menschen in ihren Häusern anfangen, langsam melancholisch zu werden. Hedge Hog aus Norwegen sind wohl menschgewordene Igel. Sind sind glücklich dabei, melancholisch zu sein. So traurig Texte und Musik auch […]
Sie sind wieder da – die alten Ecken und Kanten; der knallharte Groove, die krachenden Gitarren sowie die schreienden Lead Vocals… Natürlich wird dabei wieder das gesamte Geschwindigkeitsspektrum des urwüchsigen Rock’n Rolls abgegrast, denn weder die Up-Tempo-Nummern (Titelsong, ‚Talking Like A Shotgun‘) noch die Party-Animateure (‚Natural Blonde‘, ‚You Ain’t Got The Guts To Do If‘) […]
Endlich mal wieder ein richtiges Livealbum! So und nicht anders waren sie an den beiden Abenden im Februar in Hamburg und Bochum. Der gesamte Set paßte natürlich nicht auf eine CD drauf, aber eine gute Stunde davon ist hier in hervorragender Aufnahmequalität zu hören. Hatte schon fast wieder vergessen, wie klasse die Band des Ausnahmegitarristen […]
Eine Situation: Eigentlich so richtig scheiße, trotzdem immer wieder gern gesehen. Der Parkplatz vor der Halle, in der später das Metal-Konzert stattfindet: Die Heckklappen sind geöffnet. Davor ein Sixpack Billo-Bier und Jungs, die so tun, als wären sie besoffen. Aus Kingsize-Boxen dröhnt das neue Album der Band, die gleich spielt, ganz nach dem Motto ,Hallo, […]
Tja, da muß ich mich wieder in die traurige Aufgabe fügen, eine ‚hoffnungsvolle Nachwuchsband aus deutschen Landen‘ zu verreißen. Denn leider, bei allen guten Absichten, die hinter Cyberheds Face It zu erkennen sind, bleiben nur die doch recht haarsträubenden Dinge hängen: der absolut druckfreie Sound, der unvariable, leicht Death Metal-mäßige Gesang, die so oder so […]
Einem Vierzehnjährigen wird man diese Scheibe wohl kaum ans Herz legen können. Kix segeln am vermeintlichen Zeitgeist, der sich immer mehr durch die Hitparade definiert, so elegant vorbei, daß es beinahe schon bewundernswert ist. Ähnlich konsequent wie Dirty Looks ziehen sie ihr Ding durch, das sich mit Party Metal auf mittlerem AC/DC-Niveau beschreiben läßt, aber […]
Ist irgendwie schon traurig, wenn 1995 noch in einem Suffocation-Info stehen muß, daß Scott Burns sie für die „mit Abstand brutalste Band“, mit derer jemals gearbeitet habe, hält. Oder hielt damals 1990, schon zu lesen, als ihr Breeding The Spawn-Album infotechnisch zu veredeln war. Andererseits: Außer, daß Suffocation wirklich brutal sind, fällt mir zu dieser […]
Der König der Finsternis schlägt wieder zu. Diesmal mit einem Solo-Album. Und ebenfalls so unverwüstlich wie Blackie, Peavy & Co. Allerdings hat sich König Diamant bis auf einige Spinett- und Violinen-Klangtupfer als Intro für den ansonsten Double Bass-dominierten Opus ‚Room 17‘ sämtliche süßlichen Anflüge gar gänzlich verkniffen. Statt dessen donnern schwerfällige Grooves a la ‚Killer‘ […]
Sechster Longplayer der Power-Rastas aus Washington D.C. Mit ihrer rabiaten Mischung aus Punk, Hardcore, Reggae und Metal waren Bad Brains noch nie ein geeignetes Therapeutikum für übersäuerte Mägen. Die Rückkehr von Original-Sänger H .R. scheint der Band zudem die urwüchsige Schaffenskraft ihrer Anfangstage zurückzubringen. Der einstmals Gescholtene macht Interims-Shouter Israel Joseph I. jedenfalls gänzlich vergessen, […]
Was das jetzt wieder soll? Wollen die einen ärgern??? Muß man eine Band trotz vorhandener musikalicher Kompetenz (wohl unabdingbar Voraussetzung) gleich gut finden? Ich meine nicht, denn wer mit derart wenigen Ideen und Impulsen ein Album veröffentlichen darf, der gehört mißachtet. Dazu haben sie einen Shouter in ihren Reihen, der wie eine uneheliche Mischung aus […]
Fat Mike gehört zu den ‚workoholics‘ der kalifornischen Pop-Punk-Szene. Nicht genug damit, daß er als Songwriter und Basser für NOFX schuftet, darüber hinaus gründet er noch ein Label und macht sich als Entdecker neuer Talente wie dieser verdient. No Use For A Name ist ihre kalifornische Herkunft deutlich anzuhören, stilistisch liegen die Pogo-Champions etwa zwischen […]
Back in black, Blackie is back – unverwüstlich-heavy und ‚political incorrect‘, als hätte es nie irgendwelche Trends gegeben! Mit seinem Einstand bei Castle frönt der Meister stur und unbeirrt ’seinem‘ Sound, als würde der Mann, der diesmal von Bob Kulick (g), Frankie Banali (d) und Stet Howland (b) begleitet wird, in seinem eigenen, hermetisch abgeschotteten […]
Indem sie sich selbst immer einreden, daß sie die Besten sind, folgen Morbid Angel unbeirrt ihrem ‚Leuchtenden Pfad‘ im Death Metal. Es hat in der Tat etwas von Guerilla-Taktik, wie David Vincent, Trey Azagthoth, Eric Rutan (jetzt fest in der Band, der alte Ripping Corpse-Gitarrist) und Pete Sandoval ihr Ding durchziehen. Und natürlich werden wieder […]
Dieses Album würde vermutlich ein Vielfaches verkaufen, würde man Etikettenschwindel betreiben und einfach frech Fates Warning oder noch besser Queensryche drauf schreiben. Auch als Saga würden die Norweger glatt durchgehen. Denn wie schon auf ihrem Noise-Debüt Paralles Minds orientieren sich Conception weiterhin an den Großmeistern des Prog-Metals, zelebrieren ihre dramatischen Refrains über vertrackte Rhythmen, ausschweifende […]
Nicht irreführen lassen! Weder Bandname noch Plattentitel dürfen dahingehend interpretiert werden, daß hier der Melancholie und dem Gevatter Doom gehuldigt wird. Red Harvest stammen aus Norwegen und haben schon etliche Jahre im erweiterten Industrial-Umfeld herumexperimentiert. Gerade in dieser Szene setzt ja zur Zeit nach dem Ministry-Urknall die große Diversifikation ein, und Red Harvest sind mit […]
„Close are you, my enemy, my lover, my ruin…“ (aus ‚Close‘). Willkommen im Dichterzirkel ,Zum gebrochenen Herzen‘. Nur wer leiden kann, darf Kunst machen. In Vancouver, Kanada, dort also, wo Econoline Crush herkommen, ist die Scheidungsrate überdurchschnittlich hoch. Außerdem regnet es dort sehr oft. Beste Voraussetzungen also für ein loderndes Stück Musik. Du brauchst Emotionen? […]
Nach der Mailorder-EP Fishing For Lucies(Spiellänge: 40 min) hatte man das Schlimmste befürchten müssen; dort tobte sich Bandboss Ginger (v, g) mit ellenlangen, teilweise recht komischen Songs so richtig aus. Auf der zweiten regulären Veröffentlichung (man lese den Titel laut!) sind diese Mängel behoben: Die Wildhearts frönen wieder dem melodiösen Pop Punk Metal des Debüts. […]
Der vielstrapazierte Vergleich zur Helloween Keeper Of The Seven Keys-Vergangenheit drängt sich zwangläufig auf. Denn trotz jahrelanger gegenteiliger Schwüre hat Kai Hansen zum Hymnen-Metal seiner eigenen Geschichte zurückgefunden. Daß Meister Hansen nach dem Rausschmiß von G-Ray Shouter Ralf Scheepers auch noch (wie dereinst auf Walls of Jericho) die Lead Vocals übernommen hat, verstärkt diesen Eindruck […]
Auf der Landkarte der harten Klänge war Island bislang ein weißer Fleck, das hat sich nun dank Jet Black Joe geändert. Die fünf Insulaner haben eine Vorliebe für verrückte Sounds und komplexe Arrangements. Auffällig auch ihre Neigung zum Manischen, allein vier Songs tragen das Wort ,Maniac‘ im Titel. Verfremdete Vocals und kreischende Gitarrenparts wechseln mit […]
In echter Depri-Stimmung, nach dem Scheitern des BVB im UEFA-Halbfinale, kann man eigentlich nur einen drauf setzen. Irgendwas Neues vom Hellhound-Label in Sicht? Na klar, die Blood Farmers. Also her damit! Schon bei ‚Albino‘, dem ersten Song der insgesamt zehn (Merke: Neben den üblich-überlangen Stücken gibt es auch hier und da ein paar Schnipsel und […]
Schade, daß Gitarren-Gott George (Lynch) fast nicht am Songwriting dieses Comeback-Albums beteiligt war; denn dann stände da unten wohl eine fette Sieben. Trotzdem ist es erstaunlich, was die vier Herren nach eben diesen Jahren zustande gebracht haben. Zwar ist der vom guten, alten Michael Wagener produzierte melodiöse Metal alles andere als angesagt, aber interessiert das […]
Die Kids von Ugly Kid Joe sind Surf/Snowboard-Fans, haben also Erfahrung mit Wetter, Wellen und ähnlichem. Die Nase im Wind, sozusagen. Wahrscheinlich sind ihre Platten deshalb immer so gut, daß man an ihnen nichts aussetzen kann. Das zum objektiven Teil dieser Kritik. Im Rest wird der Autor nichts unversucht lassen, die Langrille nach America’s Least […]
Mehr Druck, mehr Power, mehr Energie – auf diesen Nenner lassen sich die Hauptunterschiede zwischen Black In Mind und seinem (regulären) Vorgänger am besten bringen: Die Platte ist mit derart viel Wums produziert, daß ihr als Lautsprecher-erhaltende Maßnahme mal gleich präventiv den Volume-Regler um zwei, drei Punkte nach unten einpegeln solltet. Und mit der gewohnt-Rage-typischen […]
Nach zwölfjähriger Existenz konnten die Spermbirds ein Fäßchen öffnen, ihre letzte CD Shit For Sale gelangte in die Media Control Charts und auf die Rotationslisten von VIVA und MTV. Der Wechsel des Sängers war sicher ein Schock für viele, doch mit Ken Haus, dem neuen ejakulierenden Piepmatz am Mikro, ging’s bergauf. Was bietet nun die […]
Aller Teer dieser Welt in deine Lungen, aller Kaffeesatz des Universums in deine Tasse, alles UV-Licht der Sonne in deine Augen und alle Energie des Erdkreises in deine Ohren. Und zwar ohne Filter. Eine weitere großartige Band ist unter uns. Halleluja. Short Bus hält bis ins kleinste Detail das, was uns ‚Hey Man, Nice Shot‘, […]
Große Platten entstehen, wenn Leidenschaft, Härte und Talent zusammentreffen – und genau das ist hier der Fall. The Organization sind in vielerlei Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung, sie besteht aus vier Cousins, die bereits seit 1982 gemeinsam Musik machen. Damals nannten sie sich Death Angel, spielten intelligenten Thrash und brachten es in der heimatlichen Bay Area schnell […]
Blue Manner Haze ‚The Mob Rules‘ Jacob: „Sind das Clawfinger? Hört sich jedenfalls so an. Der Sänger hat auf alle Fälle einen Akzent. Ob ich den Song kenne? Nein. Das war Black Sabbath? Hm… Ist wahrscheinlich anders als das Original. Ich mag den Chorus, obwohl er nicht unbedingt ‚catchy‘ ist. Hast du das Original da?“ […]
Kompetenter, gut durcharrangierter Heavy Rock mit dominantem Progressive-Einschlag. Alleine schon die Stimme des Frontmannes Peter Müller läßt Assoziation mit Ray Alder und somit Fates Warning durchaus nicht unberechtigt erscheinen. Auch wenn die Gitarrenarbeit mitunter etwas an Saga erinnert – im Songwriting vermissen wir vielleicht noch die eine oder andere Überraschung. Diesbezüglich ist die Einstufung ‚Fates […]
Eigentlich war bei Medusa alles gut gelaufen. Zwei Demos (Ghosts I Have Been 1990 und Prisoners Of The System 1991), die auf gute Resonanzen stießen: und just in dem Moment da es abgehen sollte, verabschiedete sich die Rhythmusgruppe. Jetzt erst liegt mit Saviour der Schaffensbeweis des neuen Medusa-Teams vor. Ohne Frage das bis dato ausgereifteste […]
Die Herkunft dieser Musiker braucht keinen zu interessieren, den Megaherz sind anders. Megaherz sind das erste Indiz dafür, daß die Schweisser nur der Anfang der NWOBHM (New Wave Of Bavarian Heavy Metal) waren. Megaherz haben toll-komische deutsche Texte, machen cool groovende Metal-Musik. haben statt Saxophon satt wabernde Keyboards, sind nicht ganz so brachial wie die […]
Die Serie läuft weiter! Nicht nur, daß die Berliner Chor Chorea mit schöner Regelmäßigkeit jedes Jahr ein neues Demo präsentieren. Diese zeigen noch dazu jeweils eine deutliche Steigerung. Das betrifft zum einen das Songwriting, das heuer pfiffiger denn je ausgefallen ist. Zudem wird der ‚Custom Thrash‘ von Chor Chorea immer abgefahrener, so daß Inner State […]
bzw. Leute, die gut im Bett sind: Ordert endlich alle Ausgaben des ‚Motorbooty‘-Magazins. Viele der Texte darin stammen von Sänger Barry Hensler, das Artwork von Gitarrist Mark Dancey. Die Highlights der kürzlich erschienenen siebten Ausgabe: ‚Eat Shit And Live: The Chuck Berry Diet For Health And Longevity.‘; eine Hitparade, welche Plattenfirmen am meisten für das […]
Dem Herrn sei Dank, daß sie den Titel von Ice-T’s Buch nicht wörtlich mit die ‚Eis-Meinung – Wer gibt einen Fick?‘ übersetzt haben, sondern schlicht mit ‚Who Gives A Fuck‘ betitelt gelassen haben. Erscheinen ist die deutsche Version des in MH 4/94 besprochenen Originals The Ice Opinion – Who Gives A Fuck?‘ nun zum Preis […]
Bereits das erste, vor ein paar Jahren erschienene Homevideo von den Beastie Boys, The Skills To Pay Bills, nahm vieles von dem vorweg, was heutzutage unter dem Namen Helge Schneider groß ist. Nur wenige Menschen auf der Erde sind wie die genannten Künstler in der Lage, Scheiße genial zu machen und Geniales scheiße aussehen zu […]
Nachdem jahrelang überhaupt nichts von Dokken zu hören war, kommt es jetzt dafür aber dicke. One Live Night ist bereits das zweite Album, das innerhalb von zwei Monaten den Weg von Japan nach Europa findet. Rein akustisch eingespielt, sieht man mal von George Lynchs elektrischen Einlagen auf der Klampfe ab, ist dieses Album eine musikalische […]
…denn irgendwann hat die tollste Offspring-Platte ausgedient. Doch keine Sorge, Bands dieser Couleur werden ohne Gnade für den Underground gesignt. Ein Überblick zwischen ’noch klein, bald groß‘, ‚immer klein, egal wie groß der Scheck‘ und ,F*** OFF!‘. Erste Kategorie, und sie wissen es:The One’s Most Likely To Succeed (Epitaph/Semaphore) heißt die neue Platte der HC-Legende […]
Leider ist es immer noch eine große Ausnahme, wenn einmal eine Band aus dem früheren Ostblock auch bei uns zu der Ehre einer eigenen CD kommt. Nachdem Vader vor einiger Zeit schon klar gemacht haben, daß man insbesondere die polnische Metalszene nicht mit lauwarmem väterlichen Wohlwollen und Exotenbonus niederbügeln kann, drängen jetzt einige neue und […]
Gereu dem Motto „Jedem Major sein Punk-Act“ kommen Sony jetzt mit Mother May I. Wo es musikalisch verwandte Kollegen wie Green Day oder Offspring jedoch mit bloßer Spaßmache versuchen, glänzen Mother May I mit ‚wirklichen Songs‘. Daß sich bei einer derart jungen Truppe natürlich noch ein paar Füller einschleichen, ist voll verzeihlich. Der hintere Teil […]
Erstes Mini-Album der 44 XES, die mit einer farbenreichen Mixtur aus heftigen Hardcore-Rhythmen, vollmundigen Gitarrenriffs und intelligent eingestreuten Keyboardsequenzen sich einen Platz unter den größten Nachwuchshoffnungen sichern. Da wird in Songs wie ‚Neon Bugs‘, ‚Bend Or Break‘, ‚USS Headfucker‘ oder ‚Trans M‘ nicht einfach planlos drauflosgeprügelt, sondern mit Sinn und Verstand kleine Hardcore/Trash/Metal-Mini-Kunstwerke geschaffen. Stellenweise […]
Epischer, monumentaler White Metal in der Candlemassmeets-Rush-and-Saga-Richtung (‚The Meeting‘). Düstere, depressive Endzeit-Klänge dominieren alle neun Tracks (von denen übrigens nur drei kürzer als sieben Minuten ausgefallen sind). Auch wenn handwerkliche Kompetenz keinem der Musiker auch nur ansatzweise abzusprechen ist – Veni Domine ist bis jetzt die einzige Truppe des Doom-Genres, die es schafft, mich permanent […]