Metal Hammer
Der Meister des Langholzes läßt sein Instrument wieder sprechen. Ansonsten aber auch niemanden. Lediglich auf ‚Ya Yo Gack‘ kommt der Vai’sche Nachwuchs zu Wort und duelliert sich mit Papa’s Alarmaxt. Daneben gibt es sechs weitere Instrumentalsongs zu bewundern, auf denen Vai erneut seine ungeheure Virtuosität dokumentiert. ‚Kill The Guy With The Ball‘ lebt z.B. von […]
Klar hatte ich schon immer ein Faible für diese Kanadierin. Umso bedauerlicher, daß sie mit zunehmender musikalischer Reife immer mehr an Popularität einbüßt. Emotional Rain wird diesen Trend wohl keineswegs stoppen, bietet es doch eine ausgewogene Mischung aus stilisiertem, modern produzierten Hardrock und balladesken Stücken. Eine Weiterentwicklung zum letzten Some Girls Do-Album von 1991, auf […]
Abgedreht dürfte der passende Begriff für den Vierer aus Neuseeland sein, dabei beginnt alles recht harmlos. Am Anfang der Scheibe steht relativ normales Grossover-Zeug, dann jedoch wird’s immer wahnsinniger und endet im totalen Chaos. Mit Track vier, ‚Kissy Kissy‘ nimmt das Verhängins seinen Lauf, der klingt nach irgendeiner merkwürdigen Droge, die ich nicht kenne. Verzerrte […]
Es gehört ein ganzes Stück Selbstbeherrschung dazu, Machine II Machine rein musikalisch zu betrachten. Kurz bevor ich diese Kritik in den PC einhackte, präsentierte sich die Düsseldorferin in schon fast gewohnt unsicherer und hypernervöser Art und Weise in der RTL-Nachtshow. Mutig dagegen kommt sie auf ihrem neuen Album daher. Wie der Titel es andeutet, handelt […]
Nimmt man die ersten beiden Firehouse-Alben, pickt sich die besten Songs heraus, schickt die Band mit dieser Dreiviertelstunde auf Tour… Perfekter kann Melodie Rock nicht gemacht werden (so übrigens geschehen auf der vorletzten Status Quo-Tour). Aber genau dieses ‚Gemacht werden‘ ist das große Handicap von Firehouse: Viele ihrer Stücke sind so konstruiert, daß sie nach […]
VIVAs Zappelkanal macht’s möglich: deutsche Plattenfirmen glauben wieder an die eigene Sprache. Fast schon, daß der Trend umschlägt und auch mittelmäßig begabte Combos mit brauchbaren Texten bei den Companies Gehör finden. Fahrenheit 212 aus den Hinterhöfen Berlins gehört zwar nicht zur Mittelmäßigkeit, ihr Debüt Der Hexer kommt jedoch offensichtlich ein wenig zu früh. Schwächen gilt […]
Im Gegensatz zum selbstbetitelten Debüt Ende ’91 setzen Scarecrow aus New York diesmal nicht mehr nur auf pompösen Melodie Metal, sondern auf einen zeitgemäßen Sound. Hier haben die letzten Jahre ebenso Spuren hinterlassen wie bei allen, die die Gitarre nicht ins Korn geworfen haben. Daß das meist eine zwiespältige Angelegenheit ist, dürfte klar sein. Scarecrow […]
Gehört Mindfunks selbstbetiteltes Debüt für mich noch immer zu den besten Erstlingswerken, die ich jemals gehört habe; und konnte ich selbst dem trägen Nachfolger noch eine gewisse charmante Note abgewinnen, ist bei PWFFTS endgültig Schluß. Der Grund: Eine zunehmend orientierungslosere Band, die sich mit aller Gewalt dem mittlerweile gar nicht mehr so angesagten ‚Ach, mir […]
Optimum Wound Profile bleiben der avantgardistischste Vorstoß der britischen Hippie-Punk-Bewegung in die postmodeme Musikwelt. Mit ihrem dritten Album Asphyxia setzen sie Maßstäbe für eine alternative Variante des schon halbtoten Phänomens Industrial Metal – weg vom textlichen und musikalischen Nihilismus, von der Kapitulation vor jeder Aussage und dem schlichten technischen Soundoverkill. Die Texte des einzigen verbliebenen […]
Wenn eine höhere Macht gewollt hätte, daß Olle Bolle & Co. rappen, hätte er ihnen einen dunkleren Teint verpaßt und würde sie in der South Bronx neben brennenden Papierkörben abhängen lassen. Und schon alleine weil dem Grave Digger-Shouterin Köln einmal pro Jahr der Rhein bis zum Fernseher steht und er sowieso permanent eine gesunde Leichenblässe […]
Fand ich das letzte Viper-Album Evolution schon längst nicht mehr so interessant wie die zwei Vorgänger (mit Andre Matos am Mikro), so faßt sich der verdutzte Viper-Fan nach Coma Rage leicht irritiert an den Kopf. Gleich der Titeltrack verwirrt mit einem Crossovergemisch aus melodiösem Metal und Punkelementen. Es ist nicht mehr viel übrig geblieben vom […]
Sehr gut. Aber auch sehr kalkuliert. Wut vom Reißbrett quasi, nichts wurde dem Zufall überlassen. Das doofe Info will einem zunächst weißmachen, daß Leute wie „der in der kalifornischen Mojave-Wüste geborene Bassist“ und der „in den Slums von Los Angeles aufgewachsene“ Rapper sowie drei andere ähnlich illustre Persönlichkeiten sich gefunden haben und nach ihren ersten […]
Allein dafür, daß Raven nach so vielen Jahren immer noch so frisch und unverbraucht klingen, gehört schon einmal ehrfürchtig der Hut gezogen. Hier ist nichts von dem Genöle anderer NWOBHM-Legenden zu verspüren, die letztendlich doch nur andere dafür verantwortlich zu machen versuchen, daß es mit dem Erfolg nicht mehr so klappt. Raven trumpfen viel eher […]
Der Tod als zentrales Thema der Menschheit. Genicke brechen, Pump Actios werden durchgeladen und abgefeuert, ‚2 Minutes Of Death‘ werden zum Song. Amerika, das Land aus dem Stuck Mojo kommen, finden sie scheiße. Hatten mit Sicherheit eine schlimme Kindheit und sind mit diesem Album mächtig am Kompensieren. Nicht zimperlich in der Wortwahl (das volle Programm […]
Manchmal kommen sie wieder – die Heroes des wahren Metal-Undergrounds. Und manchmal sogar noch brachialer als der vielzitierte Phoenix aus der Asche: Okay, zu behaupten, die fünf Amis würden jetzt nach knapp dreijähriger Szene-Abstinenz mit ihrem Up-Tempo-onentierten, von düsteren Gitarrenriffs geprägten Metal etwas bahnbrechend Neues machen, käme in etwa einer ähnlichen Übertreibung gleich, als wenn […]
Dieses Album hat die Kraft eines Lanz-Bulldogs, die Eier von zehn Bullen, die Kraft der zwei Herzen, die Eier von einer Million Hühnern. Die Musik ist so ehrlich wie der Papst, so leidenschaftlich wie Cyrano de Bergerac, so uplifting wie ein Trip im Fesselballon. Verstehen werden das dennoch nicht viele, wenn ich dieses Album jetzt […]
„Wennst dein Kast’n net sofort leiser machst, spreng‘ en in d’Luft!“ Mein Nachbar (ca. Mitte 40; nicht nett) heute morgen. Meine Erklärung/Rechtfertigung, daß man diese Platte nicht leise hören KANN, stößt bei ihm auf taube Ohren. Schnaubend zieht er schließlich von dannen. Dabei hätte ich ihm noch so viel zu sagen gehabt. Zum Beispiel, daß […]
So fatal ist das mit schnellebigen Moden. Bereits im Jahr Eins nach Cobain’s Himmelfahrt wird Grunge allenthalben als beendet erklärt. Seine einstmaligen Vertreter parlieren irritiert über stilistische Weiterentwicklung und suchen ihr Heil vermutlich im, ‚Yank-Punk‘. Mudhoney bilden die ruhmreiche Ausnahme, stehen zu ihrer Vergangenheit und bekennen sich als Überlebende des Seattle-Abgesanges. Das alleine schon macht […]
So manch hoffnungsvoller Newcomer wagte bereits einen derartigen Drahtseilakt auf dem gar dünnen Pfad zwischen trendgerechtem Neuzeitmetal und 70ies Urzeitflair. Die meisten Combos gingen mit solcherlei Unterfangen kümmerlich baden, nicht so The Ungrateful aus Schweden. Hier stimmt die Mischung! Ihr temporeicher Kraftmetal kombiniert ungewöhnlich clever Grunge, Yank-Punk und eine Art NWOBHM-meets Biohazard Donnerladung. Speziell Sänger […]
Nachdem das Ende von New Model Army jetzt wohl unabwendbar ist, haben sich Skyclad wohl endgültig damit abgefunden, ihre Nachfolger werden zu müssen. Eine wundervolle Idee, haben sich doch die letzten Thrash-Anachronismen aus ihrem nun formlos und doch formvollendet in den Traditionen der angelsächsischen Volksmusik verwurzelten Metal verzogen. Man könnte The Silent Whales Of Lunar […]
Eine melancholische Stimmung durchzieht diese Scheibe, und das liegt hauptsächlich an dem leicht klagenden Gesang und dem relativ gesetzten Tempo der elf Nummern. Das kanadische Trio ist klar dem Alternative-Bereich zuzuordnen. Einflüsse von Bands wie Soundgarden, Curve, Red Hot Chili Peppers und Ministry verschmelzen zu einem Sound, der keinesfalls geklont ist, Salvador Dream halten eine […]
Die so viele andere Magazine bewegende Frage, ob für Faith No More ein Leben nach dem Rauswurf des ehemaligen Gitarristen Jim Martin überhaupt möglich sei, sollte hier ein für alle mal mit einem klaren ‚Ja‘, vielleicht sogar besser noch mit der Gegenfrage ‚Warum eigentlich nicht?‘ beantwortet werden. Optisch mag der Rauschebartträger ja durchaus von allen […]
Trieben sich ursprünglich um die letzte Jahrzehntenwende in der Münchner Psychobilly-Szene herum. Was man aber nicht mehr hört. Jetzt klingen sie wie eine coole schwedische Band. Wenn man schlampig ist, könnte man sie auch in die Grunge-Kiste packen. Sänger Christoph Süß jedenfalls ist klasse. Vor allem bei ‚Spring, Summer, Fall & Death‘ hat er stimmlich […]
Ganze drei Demos hat die definitive Rhein-Main-Kult-Combo Fracture derweil veröffentlicht, die allesamt mit schöner Regelmäßigkeit je drei traditionelle Heavy-Songs prallvoll mitorgiastischem Riffing. Dampfhammer-Rhythmik und schrecklich-schön-schrillem Shouting beherrbergen. Ebenso sind Fracture ein Garant für mördermäßige Liveshows, bei denen – Ehrensache – die halbe Bühne mit Hilfe von Pyros abgefackelt wird und zudem in eine Lichtshow getaucht […]
Klar und eindeutig: Dream Theater haben auch in der bajuwarischen Mucker-Szene Eindruck geschunden… Als ’sphärischen Metal‘ bezeichnen die fünf Münchner jene Sounds, die sie unter anderem auch mittels vorliegendem 4-Track Demo reproduzieren. Womit die Jungs auch völlig richtig liegen: Sphärische Klänge – in etwa vergleichbar mit bei weitem nicht sooo ganz progressiv veranlagten Dream Theater/straighten […]
Funky angehauchter Heavy Rock in der Extreme-meets-Kyuss-Richtung. Für die Funk-Komponente zeichnen sich in erster Linie Sänger Dannad und die aus Horst Zaunegger (b) plus Alex Vesper (d) bestehende Rhythmsection aus – die härteren Nuancen, die teilweise an die ersten beiden Black Sabbath-Alben erinnern, bringt Gitarrist B. Lipps in das Unternehmen mit ein. Trotz der erstaunlich […]
Hinter dieser Truppe verbirgt sich das neue Bandprojekt von Ex-Crimson Glory-Guitar Hero Jon Drenning. Wir erinnern uns: Mit Crimson Glory (86) und dem 88er Album Transcendence lieferte das Florida-Quintett zwei episch-orchestrale Heavy Metal-Highlights ab, die eigentlich noch heute als Klassiker an sich gelten, bevor mit Strange And Beautiful eine herbe Enttäuschung folgte. Auch das vorliegende […]
Schon seit 1987 sind die Ungarn Classica zugange und haben mit der brandneuen Mannschaft einen deutlichen Stilwechsel vollzogen. Weg von klassisch-angehauchten, sozusagen nomen-estomen-Stil, hin zu einer rockigeren, moderneren Variante, die aber immer noch den Flair der Eigenständigkeit besitzt. Auch wenn mir die alten, ‚klassischen‘ Classica deutlich besser gefallen haben – weshalb ich euch nahelegen möchte, […]
Mit exzellenter Aufmachung hatte das Tape des Colorado Fünfers gleich mal meine Aufmerksamkeit sichergestellt. Hinzu kommen ein mehr als plattenreifer Sound und über 30 Minuten Musik, die sich gewaschen hat. Diese kann man recht genau auf den Punkt als kraftvollen, melodischen, eingängigen US-Metal definieren. Man darf Psyco Drama getrost als kleine Sensation bezeichnen, denn solche […]
Erst zu Büchern mit vielen Bildern. Zwei Fotobiographien, die nach Mark Putterfords Tod nun quasi posthum erscheinen, enthalten viele großartige, teils bis dato unveröffentlichte Aufnahmen von zweier eurer Lieblingsbands. Sowohl Aerosmith Live! als auch Metallica Live! haben 32 bunte Seiten, ein Riesenposter, eine Diskographie und eine faktenreiche Biographie am Start. Schön, daß man in beiden […]
Die zehn meistgespielten Songs in den Kreuzüber-Schuppen der Republik: 1 (1) The Cranberries – Zombie 2 (-) H-BlockX – Move 3 (3) Green Day – Basket Case 4 (6) The Offspring – Seif Esteem 5 (4) Mr. Ed Jumps The Gun-Wild Thang 6 (5) Downset – Anger 7 (-) Body Count – Born Dead 8 […]
DJeuse im ‚Extra‘ (August-Horch-Str. 2a, 56070 Koblenz), einem der größten rheinischen Tanztempel: Andrea Welsch-Gerlach. In dem in mehrere verschiedene Einzelclubs aufgeteilten Riesenladen legt sie sonntags im ‚Konfetti‘ (21-3 Uhr) und donnerstags (2-3 Uhr) im Planquadrat auf. Ihre derzeitige Playlist: 1 Downset – Anger 2 Body Count – Born Dead 3 Nostyle – Masterdick 4 Machine […]
In diesem Monat von uns für euch: CD Maxis von Mr. Ed Jumps The Gun, Dub War, Beastie Boys, Senser, H BlockX, u.v.a. Die Adresse für diese und alle anderen Einsendungen (macht also euer Anliegen klar) diese Kolumne betreffend ist: MVG, Redaktion Metal Hammer, Stichwort: KKK, 81536 München
Daß sich auf Soundtracks hin und wieder ganz großartige Kreuzüber-Sachen finden, wissen wir ja nicht erst seit Judgment Night. Gleich drei neue Soundtracks, deren Anschaffung oberste DJ-Pflicht ist, gibt es in diesem Monat. Jenen zu Demon Night kann man eigentlich die ganzen zehn Songs durchlaufen lassen. Besonders empfehlenswert sind davon die Songs ‚Tonight We Murder‘ […]
So ganz taufrisch ist die Debüt-CD der Amis von The Last Things inzwischen nicht mehr. Aufgelegt im Jahre ’93, findet sich allerdings erst jetzt ein deutscher Vertriebspartner. Das Quartett um Mainman und Multitaient (Vocals, Gitarre, Violine, Flöte, Percussion und Keyboards) Richard Elliott IV, ehemals Blakkout, die ’90 mal ein Demo draußen hatten, macht es dem […]
G N’R-Gitarrero Slash ist erklärter Tales-Fan, deshalb darf er in dem Streifen auch eine kleine Nebenrolle bekleiden. Musikalisch tritt er allerdings nicht in Aktion. Das besorgen, neben schon bekannten und beliebten Titeln u.a. von den unsympatischen Pantera (‚Cemetary Gates‘) und Ministry (‚Tonight We Murder‘), andere. Machine Head haben mit ‚My Mysery (‚Demon Knight‘) einen unveröffentlichen […]
Das letztendlich originelle Industrial-Intro läßt Schlimmstes befürchten – doch der Aha-Endeffekt folgt auf dem Fuße: Mit vorzüglich strukturierten Hard Rock-Songs voller überraschender Arrangements (‚Really There‘, ‚Prisoner Of Hell‘), zünfigen Up-Tempo-Bangern (‚I Love It Wild‘, ‚We Will Be Strang‘), ab und zu auch moderateren Melodieführungen (‚Heart In Flames‘ – erinnert mit seinen Akkustik-Gitarren etwas an ‚House […]
Deutsch-Metal mit deutschen Texten. Sowohl Musik als auch Lyrics würden von ihrer Konzeption her gesehen bequem irgendwo zwischen Die Ärzte und Die Toten Hosen passen. Lediglich das ‚Wirtschaftswunder‘ erinnert in seiner Machart etwas an das ‚Bruttosozialprodukt‘ von Geier Sturzflug. Als renomierter Gastmusiker konnte für die Position hinter der Hammond Orgel Alfred Kritzer von der Grönemeyer-Band […]
Schwedens Pendant zu Dokken, Tyketto oder Giant. Daß die Skandinavier zu jedem etablierten Metalact aus Amiland eine entsprechende Antwort parat haben, ist hinlänglich bekannt. Zudem hat Dick Bewarp, Gitarrist und Kopf der Crew, bei den Großmeistern seiner Zunft selbst auf die Finger geschaut: Zwischen ’86 und ’88 war er am Guitar Institute in Los Angeles […]
Wahlweise wie Lava, die nach Scheiße stinkt, oder einfach nur zähflüssige, heiße, pure Scheiße, fließt einem American Revolution (AmRep/Indigo) von Love 666 in die schmalzbewehrten Ohren. Klingt, als würde man eine Helmet-Platte zu langsam abspielen, mit Melvins mischen und trashige White Zombie B- und C-Geräusche plus Gitarrenfeedback galore dazudingsen. Singen tun sie schön. Ehrlich. Sehr […]