Metal Hammer
Weia! Ein in Kapitel aufgeteiltes Konzeptgeknüppel. Zwei Trilogien. Drei Einzelsongs. Irgendein mit Adjektiven wie ‚bestial‘, ‚forgotten‘ oder ’supernatural‘ vollgestopfter Brei. Nach mir die Sintflut (aka Kataklysm)… würde ihnen so passen, meine Herren. Aber ich habe noch nicht vor, zu gehen und dieser Flut von pseudo-bombastischem Brutalogeklotze Platz zu machen, ohne das Folgende zu sagen: Wenn […]
Dismember und der lange Weg zur Eigenständigkeit. Casket Garden, der neuen und doch schon lange aufgenommenen Mini-LP der Stockholmer Death Metal-Puristen muß eben das, nämlich das relative Alter, zugute halten. Drei Songs sind drauf, die zwar erfrischende Ansätze zeigen, aber dennoch nicht ganz aus dem inzestuösen Verhältnis zu früheren Entombed-Aufnahmen ausbrechen können. Fünf Punkte voller […]
Mit Sign In The Sky lieferten die Schweizer Chinesen einen Hard Rock-Klassiker ab, mit dem in der Folgezeit nicht viele AOR-Veröffentlichungen konkurrieren konnten auch die eigenen nicht. Genau das wird sich mit dem reichlich umgekrempelten und sich heute mit dem Ami-Sänger Douglas McCowan präsentierenden Line-Up kaum ändern, denn gerade seine nasalen, hyperaffektiert auf Soul und […]
Nein, so geht das nicht. Erstens: Wenn man schon Discharge so toll findet, daß man gleich eine ganze Platte voll mit Songs macht, die wie Discharge klingen sollen, dann muß man sich einen Namen wählen, der mit ‚Dis-‚ beginnt – wie es diese ehrlichen Jungs von Disgust, Dischange, Disorder und so gemacht haben. Zweitens: Es […]
Seit dem Ausstieg Gar Samuelsons bei Megadeth im Anschluß an die Peace Sells-Tour war es lange Zeit sehr still um den Trommler. Die Aufnahmen des Fatal Opera-Debüts liegt zwar auch bereits einige Zeit zurück (inzwischen arbeitet die Band bereits am Nachfolger), erblicken jedoch erst jetzt via CD das Licht der Außenwelt. Ansässig in Florida, kämpft […]
Jede Medaille scheint tatsächlich ihre drei Seiten zu haben. Im Falle des Ulmer Quintetts Chroming Rose, von dem wir seit dem plötzlichen EMI-Dropping nach der Veröffentlichung des dritten Albums Pressure außer Auflösungsgerüchten kaum was vernommen haben, trifft das um so eher zu: Präsentieren uns die Rosen im ersten Teil (Songs 1-4; live aus der Regglisweiler […]
Erdiger Metal-Rock’n’Roll mit mächtigen Backingvocals ist das Aushängeschild der Formation Stitch. Dabei bedienen uns die Jungs mit klischeebehafteten Abartigkeiten, die sich heute eigentlich kaum mehr eine Band leisten kann, ohne richtig gepflückt zu werden. Ganze drei herausragende Songs konstantieren wir auf Freakshow Box – namentlich den schnellen Rocker ‚Kids Get Rocked‘, das treibende ‚Dancing With […]
Während vielen Combos für die zweite Platte sowohl Ideen als auch Puste ausgehen, gibt’s beim Hildesheimer Dreier keinerlei Konditions- und Inspirationsmängel zu beklagen. Er setzt weiter auf rabiate, Punk-beeinflußte Reißer, ohne den geringsten Schnörkel. Die zweite JJ-Scheibe lebt von Spontaneität und purer Aggression, wer spielerische Höchstleistungen braucht, soll sich King’s X oder Rush besorgen, hier […]
Sie werden auf einem ganz langweiligen Weg langsam die Superstars der norwegischen Black Metal-Bewegung. Immortal touren regelmäßig, veröffentlichen konstant neue und bessere Platten und werden nicht von irgendwelchen Gesinnungsgenossen ermordet. Kein Spott, sondern Tatsache. Battles In The North ist dicht wie nie am Schwarzschildradius (d.h. dem Punkt, wo ein schwarzes Loch alles in sich einsaugt) […]
Derber Industrial-Stuff aus deutschen Landen. Hinter R.E.C. verbergen sich die beiden Love Like Blood/Project Pitchtork-Köpfe Yorck Eysel und Peter Spilles, also unsere Teutonen-Gothic/Electro/Wave-Lieblinge. Sehr angenehm, daß die beiden nicht einfach planlos die musikalischen Vorlagen ihrer eigenen Kapellen nachbeten, sondern sich auf neues musikalisches Terrain wagen. Da entdeckt man Ministry/Nine Inch Nails-Grundstimmungen (‚R.E.C.‘), Wave-Schmalspuropern (‚Valley Of […]
Stärke 8000 auf der nach oben hin voll offenen Streßskala. Hilft jetzt auch nichts, daß diese stets charmante, nun wieder im Original-Line Up antanzende Band mit ihrem Funk-Jazz-Metal-Hardcore-Gebräu irgendwann Ende der 80er, als ihre erste Platte erschien, der Zeit weit voraus war. Leider ist genau da auch die Uhr von 24-7 Spyz stehengeblieben. Fehlenden Zeitgeist […]
Die Scorpions unterstützen Solo-Interpreten: Die Hauptperson – der englische Gitarrist Dee Cooper verzog sich zusammen mit Scorps-Drummer Herman Rarebell, Bassist Ralph Rieckermann sowie Scorps-Gastkeyboarder Luke Herzog in ein nicht näher ergründbares Studio nach Monaco. Das Endergebnis enthält sechs rockige, teils bluesig angehauchte Instrumental-Rocknummern sowie eine aus Dees eigener Feder stammende Ballade und drei Coverversionen. Musik, […]
Die Bates sind irgendwie clever: Bei der Frage, ob sie weiterhin als (Fun)Punk Kapelle gelten wollen, die in der Tradition britischer Vorbilder den Pogo-Knüppel herausholt und die Punx gen Hosianna jagt oder statt dessen lieber mit poppigen Ohrwürmchen die Tür zur Radiolandschaft aufstößt, wählen sie den goldenen Mittelweg. Denn die airplay-tauglichen Singleanwärter verstecken sie auf […]
Auf diese 6-Track-Special Edition Collectors-CD soll ganz einfach aus dem Grunde gesondert hingewiesen werden, weil neben den beiden Youthanasia-Tracks ‚Train Of Concequences‘ und ‚Black Curtain‘ auch noch der bisher unveröffentlichte Song ‚Crown Of Worms‘ sowie die bis dato noch nicht auf einer regulären CD erhältlichen Live-Tracks ‚Ashes In Your Mouth‘, ‚Peace Seils…‘ und ‚Anarchy In […]
Die Älteren unter euch werden sich noch erinnern, wie praktisch es damals war, sich die neue High Life zu holen. Da waren sie alle drauf, die Hits. Kaum ein Mensch hatte genügend Mäuse, um sich die Singles, geschweige denn die Alben zu kaufen, auf denen sich die jeweiligen Songs von Abba, Smokie, Queen, Kiss und […]
Drittes Album der Austro-Metaller, rechnet man die ’93er quasi-Compilation Raritiers n’Gauggs nicht mit. Zu früheren Zeiten wurde den Österreichern bekanntlich vereinzelt Hoch- und Höchstnoten verliehen. Ein derartig wohlwollendes Urteil kann sich aber eigentlich immer nur auf einzelne Songs bezogen haben, wohl kaum auf ein komplettes Album. Denn Schubert gelingt es zwar stellenweise (‚In The Name […]
Die musikalischen Vorlieben der einzelnen Musiker offenbaren bereits den Rad, der schlußendlich zum stilistischen Endprodukt bei Zaxas führt. Dale Anthony, Sänger und Gitarrist, schwört auf Ronnie James Dio, Bruce Dickinson und Geoff Tate. Mikki Christian Suvia, ebenfalls Gitarnst, liebt Chris De Garmo (auch Queensryche) und David Gilmour (Pink Floyd), Fourstringer A.C. fühlt sich bei Maidens […]
Der Plattentitel der holländischen Death Metaller Altar klingt ja reichlich Hardcore-mäßig. Und so die Platte: straight, kein Firlefanz, die Riffs treffen die Sechzehntel punktgenau, die Double Bass wummert, der Haß auf alles Religiöse schlägt einem mitten ins Gesicht. Leider findet sich dabei für meinen Geschmack etwas viel vom Sabber des Fanatikers, der Haß auf dieser […]
Es gibt sie doch noch – die Newcomer aus deutschen Landen mit einer kompromißlosen Ausrichtung auf gnadenlose Wucht: Ähnlich wie Capricorn besticht das Osnabrücker Quintett Enola Gay mit einer förmlich durch den Raum marschierenden, alles zermalmenden Rhythmussektion, die sich ohne Rücksicht auf Verluste in den Bauch des Zuhörers eingräbt. Melodien und zum zum Teil recht […]
Was kann man von Mastermind Timo Tolkki anderes erwarten als fanfarenhaften True Metal? Eben! Auch in der vierten Dimension offeriert uns die zum Quintett mutierte Finnen-Combo (Timo T. wird durch Timo Kotipelto ‚am Gesang‘ entlastet) einen erstklassigen Longplayer, dessen Vorzüge einmal mehr in seiner Ausgewogenheit und seinem Abwechslungsreichtum liegen: Ein leichter Helloween-Appeal (‚Against The Wind‘, […]
Mit A Step Beyong mögen sich Mystic Force eventuell einbilden, sie hätten einen Schritt nach vorne/in die richtige Richtung gemacht, aber ich behaupte mal einfach, daß sie da mit ihrer Meinung ziemlich alleine stehen. Sicherlich wird es noch ein paar hundert Leutchen geben, die sich mit dem recht antiquierten Progressiv-Metal der Truppe anfreunden können, meine […]
New Wave Of British Heavy Metal meets Running Wild… Sicher: Es läßt sich nicht verleugnen geschweige denn überhören, daß Axel Morgan (g), Jens Becker (b) und Stefan Schwarzmann (d) nachhaltig den Sound von Rock’n’Rolfs-Kapelle über die Jahre mitprägt haben. Allerdings läßt sich auch zu keiner Zeit bestreiten, daß der britische Sänger Frank Knight mit seiner […]
Komisch: Genau dieses Album hatte ich eigentlich eher von den Proberaum-Nachbarn der frustrierten Kids – Morgana Lefay – erwartet… Flüssige Power, die an eine Mischung aus ‚entschärften‘ Metal Church, Dio und alten Rainbow erinnert, sowie orchestral angelegte Kompositionen (von denen selten eine kürzer als sechs Minuten ausgefallen ist), dominieren Sender Of Thoughts und dürften daher […]
Axxis goes international. Klafften auf The Big Thrill noch gelegentlich Lücken zwischen Anspruch und Wirklichkeit, so gelingt Berhard Weiß und seinen Gespielen dieses Mal endgültig der kreative Wurf über die teutonischen Musikgrenzen hinaus. Den Löwenanteil daran besitzt zweifelsohne die Cleverness, die Axxis hinsichtlich Komposition und Arrangement an den Tag legen. Zudem hatte Produzent Keith Olsen […]
Hatte mich so gefreut – und jetzt das! Kein Wunder, daß die ihren Deal bei Sony loswurden… Kurz und schmerzlos: Bandboß Jani Lane sind trotz Frischzellenkur (Rick Steiger und James Kottak von Kingdom Come mischen jetzt mit) leider die Ideen ausgegangen. Und wenn er welche hatte, dann sind die in diesem konfusen Mischmasch aus Alt […]
Wenn tatsächlich ein Funken Wahrheit dran ist, daß das dritte Album darüber entscheidet, ob ein Band ‚hot is or not‘, haben die Hannoveraner zweifelsohne die Weichen richtig gestellt. Denn Sargant Fury mausert sich erfolgreich zu einer trend-resistenten Rockband und setzt zusehends stärker auf songorientierten Hardrock. Dieser Prozeß verlief natürlich nicht ohne interne Diskussionen: Bassist Bauke […]
Was ist denn mit der Frau los? Sie macht ja auf einmal richtig ernstzunehmende Musik. Oder habe ich vor lauter in die Kameralinsen gehaltenen Titten nie auf ihre Musik geachtet? Denke nicht, denn zwei oder drei ‚anständige‘ Stücke sind mir ja noch in Erinnerung geblieben. Doch auf Black gibt es nicht nur ein schlichtes Coverphoto, […]
Fester. Norweger. Und dazu noch unverkennbar mit einer gewissen Affinität zum Black Metal, insbesondere im Gitarrensound und beim Gesang. Dennoch ist ihr Zweitwerk Silence weit entfernt vom Toben ihrer Landsleute wie Enslaved, Immortal, Emperoroder gar Mayhem (R.I.P.). Fester versuchen ihre von Mystik geprägten Gefühle auch entsprechend hintergründig musikalisch umzusetzen. Mich erinnern sie an Katatonia, aber […]
Ich hasse solche Platten. Platten, die im Mittelmaß ertrinken. Die nicht mal so scheiße sind, daß sie für einen zünftigen Verriß taugen, sondern immer noch ein bißchen ok sind. Platten, ohne die jeder Mensch – bis auf die Band selbst – genauso glücklich wäre, andererseits tun sie auch niemanden weh. Immer wieder erstaunlich, wie doch […]
Seelenwinter! Was für ein Name? Genauso ungewöhnlich wie der Name gestaltet sich der Sound auf diesem ebenso betitelten Machwerk. Vielleicht ist der Name jetzt für viele auf Anhieb kein Begriff, aber dämmert es unter Umständen bei dem Ausdruck Damien Breed? Richtig, ein aus der Umgebung von Rostock stammendes Quartett, das bereits 1993 und 1994 mit […]
Um’s mit dem ‚Wanda‘-Spruch zu sagen: „Ich bin enttäuscht“! Weil, es ist keine GNR-News im Hardfax aufgetaucht. Dafür gönnt sich aber als dritter Gunner nach Duff McKagan (naja) und Gilby Clarke (ganz toll) Slash die Ehre eines Solowerkes. It’s Five O’Clock Somewhere ist noch viel besser als ‚ganz toll‘ geworden. Sehr reaktionär zwar, aber dafür […]
Achtung! Dieses Album kann auf den Kreuzüber-Tanzflächen zu schwerwiegenden Unfällen führen! Lassen Sie mich kurz den Unfallhergang schildern: Der Typ, der sonst zu Bob Marley oder Yellowman immer über die Tanzfläche smörft, kann nicht anders, als nun auch bei Dub (Sie!) War tüchtig einen aufzumoshen. Leider vergißt er, seinen Joint auszumachen. Bei Reggae und Dub […]
Aus Saarbrooklyn stammt dieser Fünfer, nach eigener Aussage, und sofort klingelt beim aufmerksamen Zeitgenossen das Stichwort ‚Crossover‘. Völlig richtig! Wieder so ’ne Combo, die Funk, Metal und Hip Hop kreuzt, New Yorker Ghettos romantisiert, Politiker für alles verantwortlich macht, unermüdlich gegen Gewalt und Rassismus wettert etc.pp. – alles nicht ganz falsch, doch hab‘ ich das […]
Nobbi von Depressive Age, der Musiker im Soundcheck, findet Unleashed immer noch langweilig. Hmmm, prinzipiell kann ich dem Mann durchaus nachfühlen, nur finde ich, daß Victory nach dem doch etwas fies und dumpf produzierten Across The Open Sea geradezu überraschend spannend geraten ist. Sicher, Unleashed machen Death Metal der schlichten und schlicht ehrlichen Rock’n’Roll-Kategorie – […]
Abstrakt Algebra – mich als ollen Mathematiker hat zuerst der Name fasziniert. Und ebenso schwer zu erklären wie meine Faszination für die Mathematik ist meine Faszination für diese Platte… Abstrakt Algebra ist die neue Band des ehemaligen Candlemass Bassisten Leif Edling – wäre trotzdem nie ein Thema für mich gewesen, agiert doch der Sänger in […]
Charmanteste, geschmackssicherste, korrekteste, sonnenscheinigste und liebenswerteste Platte des Monats. 20 Songs, die nur in ganz besonderen Ausnahmefällen länger als zwei Minuten sind, zaubern aufs Gesicht den Dauergrins. Klingt so hinreißend wie alte Ramones, was man ja nach Sators letztem Album Barbe-Q-Killers durchaus erhoffen konnte. Da coverten sie obskure 70ies-Punk-Kracher von längst verblichenen US-Bands, und dieser […]
Hier gibt es gar nichts dran zu meckern. Auf dem dritten Revelation-Album kommen nicht nur die lommi-Riffs wohldosiert und an der richtigen Stelle vor: 56 Minuten in neun Songs unterteilt, dies verspricht ausgedehnte Instrumentalpassagen. Da genau setzt Dennis Cornelius‘ Gitarre schon mal melodische Akzente. Und überhaupt, vom tristen Dumpfsound ach so vieler Doom-Iinge unterscheidet sich […]
Was hier im Busch ist, offenbart schon die erste Nummer, der hier entstehende Eindruck braucht während der gesamten 12-Titel-Tour de force nicht korrigiert zu werden – wuchtiger, Grunge-beeinflußter Rock von talentierten Musikern. Im Unterschied zu frühen Grungern legt dieser Vierer jedoch Wert auf einen transparenten Sound, der kraftvoll flüssige Bass ist ebenso klar zu vernehmen […]
Es hat wohl nicht nur am Plattenfirmenwechsel gelegen, daß Helpyourselfish erst jetzt, Anfang 1995, auf den Markt kommt: Auch an den vier Dänen sind die Veränderungen der letzten Zeit nicht spurlos vorbeigegangen; ihr Comeback‘ mit der fünften Studioscheibe hat weder was mit dem wirren Cow Punk der frühen Tage noch mit dem treibenden Hardrock der […]
Dr. Butcher – ‚The Altar‘ („Savatage!“, brüllt Johnny Hagel nach drei Takten vom anderen Ende des Tourbusses) Johan: „Er kennt alles… Ach, das sind gar nicht Savatage?. Nicht direkt?“ (Seufz) „Brauchst du mir nicht zu erklären. Das ist gut gemacht, erstklassiger traditioneller Metal, den ich mir nie im Leben anhören würde.“ Gary: „Kommt mir bekannt […]
