Metal Hammer
Die wissen schon, warum sie so heißen. Suffersystem ist ein Krümelmonster, das dein Hirn ungewaschen frißt; ist eine Stricknadel, die im Ohr steckt; ist eine Waschmaschine, in der man während des Schleuderprogramms sitzt. Kein Erbarmen! Schon beim Blick aufs Line-Up hat man keine Fragen mehr: Sechs Leute in der Band, und außer den zwei Gitarristen […]
Hilfe, die Soundgarden-Clones sind los, und ihr Nest befindet sich in Schweden. Schon vor einigen Wochen hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, Mental Hippie Blood der Cornell & Co.-Klauerei anzuklagen, und genau das tue ich auch in diesem Fall. Eleven Pictures sind im Vergleich eine Spur leichtgewichtiger, dennoch: Der Klanggarten wird geplündert, was das Zeug hält. […]
Zwiespältig. Nicht, weil Jon Oliva etwas völlig anderes als erwartet von sich gibt – im Gegenteil: ‚Mr. Metal‘ röhrt, kreischt und schreit sich seine geschundene Musiker-Seele aus dem Leib wie zu kultigen Bestzeiten. Absolutely: Die Prioritäten werden beim ‚Doc‘ auf roughe Power, kreischende Gitarrenriffs und unbändige, thrashlastige Energie (‚Don’t Talk To Me‘, ‚I Hate…‘) gesetzt, […]
Das Fazit schon mal gleich vorweggenommen: Diese 70minütige Symbiose aus rauher Power, sägenden Rhythmen und hymnenhafter Melodik darf in keiner H.M.-Sammlung fehlen! Akustische Gitarren (‚Trail Of Tears‘) ergänzen sich hier geradezu vorbildhaft mit tollen Piano-Einlagen (‚Warrior’s Lament‘); erstklassige Hymnen (‚Will Come For You‘, ‚Weeping Of The Spirits‘) werden von astreinen Doublebass-Nummern flankiert (The Raven Song‘, […]
Children Of A Lesser God … was wohl soviel heißt wie ‚Gottes vergessene Kinder‘. Es gab mal ’nen Film, der so hieß, deswegen konnte ich das jetzt auch so prima übersetzen. Im Falle von Rape hat das wohl zu bedeuten, daß Gott schlicht und ergreifend vergessen hat, den Mannen auch nur ein kleines Fünkchen Musikalität […]
‚Long Time Dead‘ – dieser Songtitel ist Programm. Auferstanden von den (Un)Toten sind auch die L.A. Guns. Mit einem Album, das niemand so stark erwartet hätte. Andrea findet Vicious Circle „komisch“. Kann ich nachvollziehen, denn eigentlich sind es zwei verschiedene Bands, die die Grundlage der L.A. Guns 1994 bilden: Einmal die punkig-metallischen Killing Machine von […]
Wer Van Halen (in der zweiten Generation) liebt, wird auch dieses Ding hier abkönnen. Weil es den Jungs immer leichter zu fallen scheint, flüssige Kompositionen zu verfassen; die zwar exakt in die Kerbe der letzten Scheiben hauen, aber trotzdem frisch wirken. ‚Rock für Erwachsene von Erwachsenen‘ nennt das der Ami und hat damit recht: Auf […]
Man hat sich also ihrer erbarmt. Vor Monaten noch als selbstproduzierte CD in der ‚Demo Zone‘ besprochen und mit einem ‚Warum signt die keiner?‘ versehen, fand sich nun endlich doch jemand, der das Trio aus Los Angeles für Europa unter Vertrag genommen hat. Dummerweise ist wegen der ganzen Warterei das Material auf diesem Album mittlerweile […]
Hurenfunksexmaschine. Alle wichtigen Wörter der Welt in einem Kompositum. So müssen Bandnamen sein. Und dann noch das Cover. Hunde, die wissen, was sie wollen, notfalls eben auch das nächste Menschenbein. So müssen Hunde sein, so müssen auch Plattencover sein. Und dann: ‚100.000.000‘, ‚Elvis, Satan and Jimmy Page‘, ‚Newton’s 3rd‘. So müssen Songtitel sein. Fazit: Alle […]
Was Amorphis mit ihrem zweiten Album zuteil wurde, solltet ihr ihren Landsmännern Sentenced auch zugestehen. Warum? Weil hier einfach eine wunderschöne und wahnsinnig interessante Musik aus lappländischen Death Metal-Wurzeln zu keimen beginnt. Sie bekennen sich zu Kapellen wie Iran Maiden, und wenn man hört, was sie draus machen, kann man es ihnen noch nicht einmal […]
Phillip Boa läutet jetzt auch in Sachen Metal die Neuzeit ein. Nachdem sich sein Projekt Voodoocult über eben dieses Projektstadium hinweggerettet hat und jetzt frei vom Superstar-Gerangel Boa/Lombardo (der einzige Gaststar auf dieser Platte ist Jim Martin, Input: zehn bis zwanzig Gitarrenparts) als Band agieren kann, stehen alle Zeichen auf Sieg. Voodoocult II bietet ausschließlich […]
Diese Platte macht die Tür zu einer anderen Welt auf. Einer Welt voller Schönheit und Liebe, in der keiner dem anderen weh tut, in der man aus der Toilette trinken kann, in der es immer warm ist, in der es nur lodernde, wohlige Farben gibt. Man muß beim Hören dieses Albums in die Sonne blicken, […]
Die Amis lieben dieses kleine Wörtchen ,Die‘- im Deutschen schlicht ein Artikel (also ,Die Heilung‘), im Englischen ‚Stirb!‘ (also Heilung durch Tod/Selbstmord?). Jedenfalls hat sich Vitus-Mastermind David Chandler bei der Betitelung dieses ersten Vitus-Albums seit Ewigkeiten im originalen Line-Up, d.h. mit der kraftvollen, sehr emotionalen und wenig Ozzy-mäßigen Sangeskraft eines Scott Reagers, sicherlich ein selbstgefälliges […]
Sun sind so eine typische Band, die man total klasse findet, und dann doch im Regal verstauben läßt. So geschehen mit ihrem grandiosen Urban Glowing-Album. Wäre da nicht die Hyper-Version von Elvis‘ ‚In The Ghetto‘ auf einer meiner Auto-Kassetten gelandet, hätte ich sie bestimmt schon lange aus Versehen verkauft oder verschenkt. Doch gehört habe ich […]
Erste Szene: G.G. Allin. Splitternackt in Cowboystiefeln. Verdrischt erst einen im Publikum und zieht dann einen anderen an den Haaren heraus und versucht ihm auf den Kopf zu scheißen. Cooler Anfang. Cooles Begleitschreiben auch: ,,Wir versenden diese Videocassette nicht zur persönlichen Luststeigerung dekadenter Journalisten, sondern um die Botschaft der seriösen Kommune unter den ungläubigen Mob […]
Virgin Home Video „Garantiert 150 % Punkrock , verspricht das Cover. Wer mal auf einer Bates-Show war, weiß, daß kein Prozent davon übertrieben ist. Sogar Fernseher und Videorecorder scheinen nach Schweiß zu stinken, wenn Songs wie I’m Alright‘, ‚It’s My Party‘ oder ‚Hello‘ da rauskommen. Zusätzlich zu diesen drei Songs gibt’s noch 24 andere, ebenfalls […]
BMG Video „Er kann der einfachste Mensch der Welt sein – aber auch der schwierigste. Wenn ihm beispielsweise morgens was quer kommt, ist Ritchie für den Rest des Tages ein Problem. And if he’s a problem we’re a problem!“ – mit diesen Worten zieht lan Paice ein Fazit unter die unerfreulichen, zufällig mitgefilmten und hier […]
Irgendwo auf der Welt sitzt zur Zeit immer jemand, der gerade einen Krupps-Song remixt. In Berlin tat dies kürzlich Bela B. von den Ärzten. Ergebnis: Der sag mir wo die Blumix ’94 von ‚Bloodsuckers‘. Vollkommen großartig mit komischen Sprachsamples, MG-Salven un’d Marusha garniert. Erhältlich auf Maxi-CD. Auch noch drauf: Der Video Edit von Kirk Yano […]
Shark/RTD Wie man Pantera, Biohazard & Co. mögen darf und trotzdem coole Musik machen kann, zeigen uns die Deaf Indians auf dieser Platte. Da mischen sich intelligente Zitate dieser Bands mit eigenem Querdenkertum, unterwandern alternativ-avantgardistische Strukturen die bekannten Sounds. Herausgekommen ist ein Album, das jedem Neuzeitbanger gefallen darf, dabei aber stets nach Höherem strebt. Aus […]
Skagerack: Deren selbstbetiteltes Debüt (87) war bisher nur als Vinyl erhältlich und wird derzeit von Long Island Rec. als CD-Re-Release offeriert. Hardrock vom Feinsten ä la Asia, Hardline, Europe und Journey. Beeilen! Denn die Auflage ist auf 2.000 Exemplare streng limitiert (6 Punkte)! Kaum jemand dürfte realisiert haben, daß Joshua Periahias mit seiner Band Joshua […]
Waren live als Support von Mucky Pup schon toll. Jetzt ist endlich die Platte da, und die ist auch toll. Hier wird geglänzt: flotte Reime in drei Sprachen (englisch, deutsch, französisch); sehr treffsichere, zurückgenommene, handgetrommelte Beats; Gitarren, so fett und massiv wie fünf Stücke Hubba Hubba gleichzeitig im Mund oder so funky wie James Browns […]
Das 90er Wächter-Album knallte ja durch ohne Ende: Power Mainstream vom Feinsten. Inzwischen sind die Wächter zu einer pathetischen Weichspülercombo der Sorte Southern Rock meets Beatles/Neil Young/Bon Jovi regelrecht verkommen. Ich meine, nichts gegen solche balladesken Stücke wie ‚See You In Heaven‘, ‚Your Love‘ oder ‚Let The Whole World‘ – aber man kann den Bogen […]
Ein Muß für die anständigen Schwermetaller unter euch: die CD-Version des 1982 veröffentlichten Metal Massacre – Vol. I. Neben Metallica (hier noch mit einem gewissen D. Mustaine an der Gitarre und einem Bassisten namens Ron McGovney), Black N Blue und Bitch dürften solche Raritäten wie das Demon Flight-Stück ‚Dead Of The Night‘, der zumindest meines […]
Die Vergangenheit des belgischen Quartetts verspricht viel – hält aber letztendlich nicht alles. Simples 08/15-Riffing regiert die ersten fünf Tracks, bevor mit der Halbballade ‚You And I‘ endlich das Niveau erreicht wird, für das solche Namen wie eben die der beiden Ex-Crossfire-Kämpen Peter De Wint (v) und Chris De Brauwer (d) in den Mittachzigern standen. […]
Von Harem Scarem-Barde Harry Hess nicht gerade schlecht (aber eigentlich auch nicht besonders gut – sprich: nur mäßig druckvoll) produzierter, earcatching Mainstream Heavy Rock in der Cheap Trick/Queen/Journey-Richtung mit leichten The Black Crowes-Einflüssen. Allerdings wechseln sich fesselnde Rocker (‚Lookin‘ Out For #!‘, ‚Miracle‘, ‚Blindman‘, ‚Sweat Better In The Dark‘, ‚Press Play‘) in schöner Regelmäßigkeit mit […]
Die meistgewünschte Todesform von Leuten, die man Arschlöcher nennen könnte: Herzinfarkt beim Sex. Das können sie mit dem Albumtitel nicht gemeint haben, denn Pond sind Gute. Sie geben uns Texte (Soll man sie hintersinnig nennen? Nun, der Sänger ist jedenfalls kein Depp.), einen bisweilen nach kotzendem Bär klingenden Bass, mitunter nach Raumschiff Enterprise mit Kolbenfresser […]
The Javelins: Ian Gillan im Reunion-Fieber. Nun hat er sich mit alten Kumpels seiner Jugendcombo wieder reformiert. Zum letzten Mal spielten sie 1963 zusammen. Ihr Album (RPM/RTD) klingt denn auch entsprechend. Fast so, als wären die frühen 60er in einem Club im Londoner Vorort Hounslow wieder lebendig. Elvis und Buddy Holly mit britischem Akzent. Lustig. […]
Obwohl in der Zwischenzeit nicht untätig, ist er dennoch fast vergessen: Ex-Toto Sänger Bobby Kimball, der mit seiner Harmoniegetränkten Kehle die Hits ‚Africa‘, ‚Rosanna‘, ‚Georgy Porgy‘ oder ‚Hold The Line‘ mit auf den Weg brachte. Das alles ist weit über zehn Jahre her, Toto ist mittlerweile ziemlich abgewirtschaftet, Kimball quasi in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht. Doch […]
Es ist schon etwas komisch: Die Braven liefern die Platte ab, die ich von den Labelkollegen Guardian erwartet hätte – und umgekehrt… Wobei The Brave ihre bluesigen, Coverdale/Page- bzw. Plant-verdächtigen Untertöne jetzt noch ein wenig aufgepeppt und markiger in den ihnen ureigenen, erdigen Sound mit eingebaut haben. Allerdings droht der Vierer zum letzten Drittel der […]
30 Songs, alle volles Rohr. Wie ging nach die Mär von dem heilige ,Dis‘? Es gab da den großen Priester Discharge, der verdammte auf unerhört laute Hardcore-Art alles, was böse und schlecht ist: Krieg, internationale Konzerne, Tierschlächter etc.. Recht hatte er. Und alle, die im folgten, trugen fortan ein ,Dis‘ vor ihrem Namen. Ruppert wurde […]
Long Island Hach ja: wildes Herumgecore, ideenloses Repetieren schon zigmal gehörter Thrash-Riffs, gelegentliches Einbrüllen des heutzutage von Nachahmern sehr gerne für sich entdeckten F-Wortes (in Verbindung mit ,you‘ – selbstredend)… Also: Mit den neuen Veröffentlichungen von Testament und/oder Forbidden ist der geneigte Konsument da entschieden besser bedient. Das, was die vier Bielefelder hier kreieren, ist […]
Long Island Long Island Records scheint sich als ultimative Hochburg für den Vertrieb melodischer Hardrock Acts zu entwickeln. Mit den Schweizern Transit haben sie wiederum einen AOR Vertreter am Start, der ohne viel Tamtam und technischem Brimborium ihren druckvollen Groove gen Tanzbein/Headbangen bürstet. Genau wie beim ’90er Debüt DIRTY PLEASURES und dem ’91er Nachfolger HEARTCORE […]
Faith Ein mehr als gelungenes Debüt hat der New Jersey-Fünfer Ziad hingelegt. Melodischer PowerMetal, der sich meist im MidTempo voranbewegt, mit schwerem Groove, eingängig, Eindruck schindend. Eben jene saubere Leistung mit beschwörendem Sänger, gewitzten Riffs, auflockernden Keyboards und machtvollem Rhythmusgebäude. Macht begierig nach mehr! Den Importsilberfisch könnt ihr für 30.- DM bei CONCRETE RE-CORDS, c/o […]
Die Engländer Shy melden sich nach etlichen Jahren Funkstille mit Album Nummero fünf WELCOME TO THE MADHOUSE (KDC) und neuem Sänger zurück. Brauchen tut das allerdings niemand. Druckloser Mainstream, der schon Mitte der 80er genervt hätte. (2) Einen Tick besser das Solodebüt des ehemaligen Babys/Journey/Bad English-Keyboarders Jonathan Cain. BACK TO THE IN-NOCENCE (KDC) liefert Sänger/Songwriter-kompatible […]
Bitzcore/EFA F.O.D. sind irgendwo meine Haßliebe Nummer Eins in der Hardcore-Szene. Immer lavieren sie irgendwo zwischen dem abwechslungsreichsten und psychotischsten Gefrickel dieses Planeten und der nervtötendsten Katastrophenmusik überhaupt. Ständig steht alles zur Disposition – Struktur, Melodie, einfach alles. HATE ROCK ist auf der sicheren Seite, zwar nicht direkt Rockmusik, aber schon 1 A-Teenage-Angst-Pop für Fortgeschrittene. […]
EMI Die ,,18 berühmtesten Songs“ in ,,Remastered Quality“ mit einer Spieldauer von 77 Minuten -wie es kurz und bündig im Info zu dieser Compilation heißt. Sei nur noch mal explizit darauf hingewiesen, daß SMOKE ON THE WATER lediglich die Schaffensperiode bis einschließlich COME TASTE THE BAND umfaßt und NICHT das mittlerweile lang und breit angekündigte […]
KK/RTD Auf dieser Platte ist alles drauf, was Recker haßt: Billige wummerige Technobeats, verzerrter Gesang, unbewegliche Gitarrenwände. Sielwolf machen mehr Industrial (im tanzbaren Sinne) als Metal, aber sind trotzdem reichlich mit Härte gesegnet. METASTASEN ist eine Platte, zu der einem nur ganz gelegentlich der ewige Standard-Vergleich Ministry einfallen darf, für mich sind sie eher ein […]
Our Choice/RTD Neuer Versuch von Testify. Glaube allerdings nicht, daß es zu dieser Mucke zu Mordtaten im Tanzsaal kommt. Industrial Metal is the name of the game, billige Beats treffen auf metallische Gitarrenaktionen, der olle ‚Ballroom Blitz‘ wird in dröger Anti-Ramones-Haltung verwurstet, ansonsten wird viel Aggression versucht, erscheint mir aber durch die difusen Verzerrungen sehr […]
Pila Einfach haben es sich Saviour Machine nicht gemacht, und auch den Hörern verlangen sie eine Menge Zeit und Geduld ab. Mit SM II setzen sie die Tradition von Queensryche, W.A.S.P. oder Marillion fort und haben ein Konzeptalbum erarbeitet. Musikalisch haben sie sich dabei ein riesiges Stück vom Sisters Of Mercy-Prog-Bombast des Erstlings entfernt. Das […]
Rave/MMS Das exzellente Debüt des Hamburger Quartetts war vor etwa zwei Jahren leider ziemlich untergegangen. Doch nun wagt man einen neuen Anlauf, der vom progressiven Metalrock vergangener Tage wegführt hin zu moderneren Sounds. Es mischen sich Funk, Dance, Swing oder vielleicht auch mal Reggae in die immer noch sehr fortschrittliche Musik. Mal glaubt man, in […]