Metal Hammer
Na ja – Stücke wie ‚Born To Be Indian‘ (tolle Leadgitarre) oder ‚Rhythm Of A Loving Machine‘ hören sich ja teilweise ganz nett an, doch mit einem Mindestmaß an Groove und arrangementtechnischer Finesse (wenigstens einer ganz klitzekleinen Prise davon) hätten daraus echt starke Hammer-Songs werden können – hier darf sich ruhig einmal die gesamte Rhythmusabteilung […]
Von seiner Plattenfirma fälschlicherweiser als Solodebüt angekündigt, ist FEARLESS nach 91er WELCOME IN THE WILD COUNTRY-Album (nur in Japan erschienen) bereits das Zweitwerk des ehemaligen It Bites-Sängers und derzeitigen Robert Plant-Gitarristen. Fast im Alleingang eingespielt und komponiert ist FEARLESS viel mehr als nur ein ‚einfaches Rockalbum‘. FEARLESS ist Rock, ist Reggae, hat monumentale Orchesternummern, erinnert […]
Aus Italien war bisher zumindest meinereiner entweder übelstes Geprügel der Sorte ‚Massenkarambolage‘, entsetzliches Schmalz der Marke Herz!-Schmerz!-lch-häng-mich-auf! oder gepanschter Rotwein gewöhnt. Vergeßt zumindest die ersten beiden Punkte! Guitar-Hero Aldo Giuntini hat mit Sänger Charles Bowyer einen mehr als fitten Frontmann und Songwriting-Partner verpflichten und ein Album abliefern können, das Fans von Impellitteri, den alten Rainbow, […]
Voll der Alarm, eh hörmal. Punk Rock der frischen Sorte, frech und respektlos herausgerotzt, coolen Bassgrooves und lockeren Drum-Breaks. Die Krönung aber: der melodische und geradezu entwaffnend-ironische Gesang, bei dem aus jeder Zeile der blanke Spaß und die bissige Weltanschauung von Shouter Jonathan Valania herauszuhören ist. Da wünscht sich der Mann ‚I Wanna Be Jack […]
Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung. Und in Skandinavien offenbar ganz besonders. Wer beispielsweise Roxette mag und bei ABBA nicht gleich an Abführmittel denkt, wird sich auch für die rockigere Variante namens Sannè begeistern können. In Nordeuropa jedenfalls gereichen seit Jahren die kalorienarmen Mainstreamalben der Vollblut-Dänin zu Goldehren. Diesesmal packt die Rocklady […]
Hoppla, mhm, aha, geil, knallt rein; so oder so ähnlich war wohl mein Gedankengang, als ich mir die ersten Songs des Debütalbums der ‚Edlen Verwesung‘ bei Brotzeit und Bier einbaute. Und tatsächlich, nach zweimaligem Reinhören entpuppte sich der Neuling aus deutschen Landen als abwechslungsreiches, eigenständiges Stück Metall, naturbelassen und ohne Konservierungsstoffe. Hier wird nicht versucht, […]
Das können die nicht ernst meinen: Ein besoffener Sänger, der teilweise derart penetrant herumlallt, als würden seine Polypen volltrunken durch den Nasen und Rachenraum torkeln…! Vom songwriterischen Standpunkt hergesehen sowie bezüglich des teilweise recht eindrucksvollen, virtuosen Gitarrenspiels ist den Jungs zwar ein recht ansprechendes Mainstream/Heavy Rock-Album gelungen, doch was nutzt’s, wenn die erwähnten Polypen (oder […]
Unleashed covern Judas Priest, Edge Of Sanity Manowar, Sentenced Iran Maiden – ,weiche Luschen, Metalposer‘ haben sich die Grindrecken Necrony wohl gedacht und konsequenterweise alles gecovert, was dem wahren Death Metal-Fan eine Wonne sein muß. Verpackt in Carceskes NECROTICISM-Artwork knallen sie wohlgelittene Nummern von Napalm Death, Carcass, Repulsion, Bolt Thrower etc. raus. Coole action an […]
Mainstream – made in Ruhrpott (Bochum). Die Band dürfte ihr Klientel zweifellos aus dem Heer der Axxis-, Domain- und Railway-Fans rekrutieren, wobei die Phrasierung des Sängers Uwe Merz teilweise an Ralf Scheepers (Gamma Ray) erinnert. Dem zweifellos vorhandenen handwerklichen Können jedes einzelnen des Quintetts steht eine völlig verunglückte Produktion (zuviel Keys, Gitarren zu weit im […]
Die CDs zum Festival. Wer Pfingsten am Ring oder in Riem war, dürfte die Ansage immer noch auswendig können… Allerdings dürften die beiden Zusammenstellungen (aus dem 94er Line-Up und den zehn Jahren davor) nur diejenigen interessieren, die auf der VIP/Presse-Tribüne trotz Programmheft in der Hand ständig fragten, wer „denn da gerade“ spiele. Die aktuellen Beiträge […]
Langsam, aber stetig arbeitet sich der alte Bluesrock-Haudegen die Erfolgsleiter empor, jetzt werden Trouts Scheiben bereits von einem Major vertrieben. Zusammen mit seiner dreiköpfigen Band bewegt sich der Gitarrist/Vokalist zwischen Stevie Ray Vaughn, (den alten!) Bad Company und John Mayall – Balsam für Ohren und Seele also. Zusammen mit einer minimalistisch effektiven Rhythmusabteilung und einer […]
Ihr Beitrag zur gandiosen Split-LP mit Emperor war für mich immer so etwas wie das heimliche Highlight: Nordische Mythengesänge über dräuendem Black Metal, vermengt mit an Pan.Thy.Monium erinnernden avantgardistischen Sprengsein. Enslaveds erstes vollständiges Werk ist da ein wenig enttäuschend, denn wo früher die schon immer langen Songs mit vielen interessanten Facetten aufwarten konnten, regiert jetzt […]
Long Island Mainstream (übrigens made in Holland), der am ehesten die Traditionslinie der Bon Jovi und Bryan Adams verfolgt. Allerdings scheut sich Herr Parry nicht davor, uns auch mal gelegentlich experimenteller und epischer ausgelegte Materialien (‚Turn Back The Tide‘, ‚Counting The Score‘, ‚Dreamin‘ It All‘) anzubieten, womit geschickt die Brücke zum gemäßigteren Prog-Rock geschlagen wird. […]
Nach drei Alben sowie einer weiteren Umbesetzung hält Jeff Waters die Zeit für gekommen, ein kleines akustisches Resümee zu ziehen. 16 Kracher fanden auf BAG OF TRICKS platz, wobei drei Demo-Versionen (‚Knight Jumps Queen‚, ‚Bats In The Belfry‘, ‚Phantasmagoria‘), vier Live-Tracks (‚Human Insecticide‘, ‚W.T.Y.D.‘, ‚Word Salad‘, AC/DCs ‚Live Wire‘) sowie die remasterte Version von ‚Alison […]
Einen Gefallen haben sich Great White mit SAIL AWAY sicher nicht getan. Größtenteils ‚unplugged‘ eingedudelt mangelt es dem Einstieg bei der neuen Company eindeutig an bedeutenden Ideen. Deren Umsetzung kann man zwar als ‚einwandfrei‘ zu Buche tragen, den Songs fehlt jedoch die Qualität, die die früheren Werke der ‚Großen Weißen‘ auszeichnete. Da hilft auch die […]
Ich schreibe diese Kritik tanzend und gleichzeitig träumend, deswegen bitte nicht über die unleserliche Handschrift wundern. Schweiß und Freudentränen rinnen gleichermaßen über mein Gesicht. Schweiß, weil jeder einzelne Song einen Weltklassegroove hat und Freudentränen, weil Senser einem die Lieblinge, für die man sonst immer in gar nicht mal so gute House- und Hip Hop Clubs […]
Daß Blackheart Rec. Joan Jetts Plattenfirma ist und selbiges Label unter anderem auch den Metal Church-Opus HANGING IN THE BALANCE veröffentlicht hat, dürfte mittlerweile kalter Kaffee sein. Neu ist hingegen FLASH-BACK, ein – wie der Name schon sagt – Rückblick auf das bisherige Schaffen von Frollein Jett. Neben dem obligaten ‚I Love Rock’n’Roll‘ dominiert jedoch […]
Die Hosen auf englisch, nach dem – im Vergleich zu den deutschsprachigen Scheiben mäßigen Erfolg von LEARNING ENGLISH PART I der zweite Versuch, den internationalen Markt zu knacken. Müßte eigentlich hinhauen, denn die Super-Hits ‚The Return Of Alex‘, ‚Year 2000′ (Alles wird gut‘), ‚All For The Sake Of Love‘ (‚Alles aus Liebe‘), ‚Lovesong‘, ‚Wasted Years‘ […]
Eigentlich ist es ja ein Kiss-Album, eigentlich auch wieder nicht. Sicher, es sind alles Kiss-Songs, aber natürlich nicht Kiss, die da spielen. Das ist jedenfalls der einzige Unterschied; der auch nicht ganz so entscheidend ist. Wichtig ist, daß man nach dem mehrmaligen Hören dieses Albums (wieder mal) zwei Nächte lang durch seine Kiss-Sammlung streift und […]
Pech gehabt, John! Ich komme ja nicht oft nach L.A.; daß ich aber gerade an dem Tag und zu der Stunde an der Radioskala kurble, da du superoutendes Interview gibst, ist natürlich echte Ironie des Schicksals. Wie oft habe ich dieses „You people gotta come down to the show, it’s gonna be really cool! gehört? […]
Angra ist das Baby des Ex-Viper-Frontmannes Andre Matos. In Sachen Gesangsphrasierung sagt das bereits alles, könnte der Shouter doch glatt als brasilianische Version von Michael Kiske durchgehen (‚Carry On‘). Auch in Sachen Songwriting sind gewisse Anlehnungen an die Kürbisköpfe absolut nicht zu leugnen. Dabei sorgt jedoch der ‚klassische Faktor‘ (das Intro ‚Unfinished Allegro‘, Titelsong) für […]
Bostons erste (die mit ‚More Than A Feeling‘) ist wohl immer noch das erfolgreichste Vinyl-Debüt aller Zeiten (acht Mille). Danach kamen mit DON’T LOOK BACK (’78) und THIRD STAGE (’86) nicht schlechtere, aber auch nicht grundlegend andere Alben. Die nunmehr vierte Scheibe paßt – wen wundert’s? – mit seinen Bombast-Harmonien genauso ins Siebziger-Revival wie Schlaghosen […]
Muttertag. Neben Mutha’s Day Out, Motherland, demnächst Mothers Tongue, schickt Amerika mit Mother Station seine vierte ,Mutter‘-Band innerhalb weniger Wochen ins Rennen. Mother Station stammen aus ,Elvis-Town‘, also aus Memphis/ Tennessee, und haben den Blues im Blut. Stilistisch in unmittelbarer Umgebung der Black Crowes einzuordnen, hat das Quartett einen stimmlichen Bonus. Sängerin Susan Marshall vereint […]
So richtig auf einen grünen Zweig scheinen die Klagenfurter Lärmer Disastrous Murmur im Gegensatz zu ihren ebenfalls dort heimischen Genossen Disharmonie Orchestra nie kommen zu können. Mehr oder wenige dubiose Veröffentlichungen auf den verschiedensten Labels – ob’s damit jetzt ein Ende hat? FOLTER, die zweite amtliche Langrille der schlimmen Jungs, erscheint unter der Ägide des […]
Wir erinnern uns: Die Werbung für Panteras letztes Album FAR BEYOND DRIVEN wurde illustriert mit einem Männlein, in dessen Kopf sich ein Schraubbohrer hineindrehte. Skrew schrauben da noch einen drauf. Sie machen das Loch im Kopf so groß, daß da auf jeden Fall auch noch ein Zehner-Dübel reinpaßt. Dann verspachteln sie die ausgefransten Stellen mit […]
Das kalifornische Quintett nannte sich mal Ivory Tower, mußte sich aber aus irgendwelchen Gründen umbenennen. Wem beide Namen nichts sagen: Medicine Wheel ist die neue Band von Gitarrist Mark Ferrari, einigen vielleicht noch aus seligen Keel/Cold Sweat-Tagen bekannt. Hinzu kommt mit Danny Gill (g) ein Musiker, der sich bei Hericane Alice (damals auf Atlantic) und […]
Was sich lange um den Hype von gestern scheren, das Trendkarussel dreht sich weiter. Der Bandname Bonham erschien nach einem erfolgreichen Debüt und einem gefloppten Nachfolger wenig zukunftsträchtig, so daß man jetzt unter der Bezeichnung Motherland an den Neustart geht. Was hat sich geändert? Besetzungstechnisch nicht viel, neben Jason sind auch noch Gitarrist lan Hatton […]
Da war aber einer schwer verliebt. ‚We All Need To Be Loved‘, ‚Hard Hearted Woman‘, ‚Back In Your Arms‘, so die Titel der ersten Songs auf ROCK ART. Andererseits geht es für Magnum-Verhältnisse ziemlich hart zur Sache. Die Stagnation des Magnum-Sounds Ende der Achtziger/Anfang der Neunziger, aus der sie mit dem letzten Album SLEEPWALKING erwachten, […]
Wie allö Sachön überfransössische Bands werdö isch auch diesö LP-Critique in eine angemessene Accent schreibön. Les Dirty Hands gommön wie allö gutö fransössische Bands aus Angers, France, der Eimat von Les Thugs. Ähnlisch wie diesö machön auch sie tollön Independent-Breitwondö-Gitarrönroque. Ab un su singön sie sogar öh in fransössisch, was klingt tres charmante. Sie konntön […]
Es gehört ja schon eine gewisse Portion Unverschämtheit dazu, seine Platte ATROCITY’S BLUT zu nennen, als Artwork das Filmplakat zu ,Bram Stroker’s Dracula‘ abzukupfern und dann auch noch nach Transsylvanien zu brettern, videohalber. Aber sie sind schon coole Arschlöcher, die Ludwigsburger, und lassen die Klischees mit diesen Dingen enden – die Mucke hat wenig zu […]
Dreimal gekaut und noch immer nicht eindeutig identifiziert. Die Geschmacksnerven haben mächtig zu tun, um zu sortieren, wonach Bad Juju mundet. Klar ist: Die Grundsubstanz ist Heavy Metal, verfeinert mit einer leichten Prise Hardrock. Hinzu kommt ein Viertel Rap, zwei Eßlöffel Industrial, ein Schuß Crossover und ein wenig Gitarrenwave. Schlauerweise wird dieses Gebräu nicht sinnlos […]
Dem Death Metal „Servus“ sagten die Schweizer und feuerten bei der Gelegenheit auch gleich noch zwei ihrer alten Mitglieder. Statt dessen besannen sich die Eidgenossen ihrer Wurzeln und wandten sich dem technisch anspruchsvollen Thrash zu. Spielerisch muß man den Zürichern tatsächlich ein hohes Niveau zugestehen, neue Ideen entwickeln sie indes nicht. Hier erinnert ihre vierte […]
Dicke Frontmänner sind – sofern sie nicht gerade Meat Loaf heißen – süß, und R.D.P.s Gordo ist ein ganz besonders feines Exemplar dieser Spezies. Optisch ein Monster, aber irrsinnig lieb. Oft sind es die Gegensätze, die das Leben spannend machen… Ratos De Porao dürften einigen bekannt sein als Sepulturas brasilianische Busenfreunde, waren sogar schon ‚mal […]
At The Gates bleiben auf Kurs! Überraschend schnell nach dem letzten Album WITH FEAR I KISS THE BURNING DARKNESS legen sie nach, um, so Sänger Tomas Lindberg, „das sagenhafte neue Bandgefühl mit unserem neuen Gitarristen der Welt mitzuteilen“. Der Wunderknabe heißt Martin Larsson, war früher bei House Of Usher, und obwohl er songwritermäßig sehr wenig […]
So lange Grave ihrer Linie treu bleiben, können sie eigentlich nichts falsch machen. Keine andere Band hat den Death Metal so pur und rein im Blut wie das Trio aus Gotland. SOULLESS ist nach all den Jahren (sie haben die Zange gehalten bei der Geburt des schwedischen Death Metals) erst ihr drittes Album, aber es […]
Wer ist im Haus? Es ist die Gunjah-Posse! Und damit wieder mal ein Beweis, daß es auch in Deutschland Streets mit Dreck gibt und Homies, die schon lange Metal im linken und Hip Hop im rechten Ohr haben. Wenn sich die dann hinstellen und Musik machen, dann wird das cool und korrekt, und es entstehen […]
Heja, der olle Rick Medlocke hat sich mal wieder am Riemen gerissen. AFTER THE REIGN könnte oberflächlich betrachtet auch von einer Band wie Great White stammen, wäre da nicht die charismatische Stimme des oben erwähnten Häuptlings. Blues Rock fällt mir da als Oberbegriff viel schneller ein als Southern Rock; aber egal, eine Sommerscheibe ist dies […]
Wenn es an der Volkshochschule einen „Wie hasse ich richtig“-Kurs gäbe, wären Grinch wohl die Kursleiter und EDEN die Platte zum Warmhassen vor Kursbeginn. Von Gott, Geld, Glück und Frauen verlassen baden die vier armen Schweine aus Oakland, Kalifornien, in ihren eigenen ausgekotzten Texten. Man könnte jeden Satz daraus als Beleg für ihre wirklich schlechte […]
Aus meinem Tagebuch: 11 .5.:(…) Nach der Arbeit noch im Englischen Garten spazieren gewesen, im Walkman die neue STP. Komisch, klingt, als ob die jetzt ’nen neuen Gitarristen und ’nen neuen Sänger hätten. Manche Songs erscheinen auch richtig langweilig. Schade, hab‘ mich nach CORE so drauf gefreut. Heim, duschen, lesen, schlafen. 13.5.:(…) Den ganzen Tag […]
Hatte man bei ihrem letzten Album THE ART OF REBELLION noch das Gefühl, daß die Entwicklung der Suicidal Tendencies in eine immer melodischere Richtung gehen würde, sieht man sich diesmal vom Gegenteil überzeugt. Härter, schneller und jede Menge ‚motherfucker‘-Sprüche ist so in etwa die passende Umschreibung für SUICIDAL FOR LIFE. Songtitel wie ‚Don’t Give A […]