Metal Hammer
Die Wege des Rock’n’Roll sind unergründlich: Gestern noch beim Major Phonogram gefeiert – heute schon in der Masse der Indie-Veröffentlichungen halbwegs abgetaucht… Vorliegende Scheibe ist ein Konzert-Mitschnitt, der 15 Songs aufweist und hinsichtlich seiner Intensität und Live-Atmosphäre kaum zu überbieten ist. Alleine schon die häufige Erwähnung des beliebten Wörtchens „fuck“ in den Ansagen von Blaze […]
Dreckiger Rock’n’Roll mit leichtem Sleaze-Einschlag in der EZO-Richtung (Kennt jemand von euch überhaupt noch das FIRE FIRE-AIbum?). Der gequälte, rauhe, rotzige Gesang von Sänger Kain K. Karsinzky kommt voll auf den Punkt und ist zweifellos das Glanzlicht dieses Albums. Sämtliche Songs (in Ansätzen übrigens gar nicht mal so schlecht) werden jedoch durch eine völlig unterdurchschnittliche […]
‚Rockin‘ ‚round The World‘, der Opener dieses Albums, schlägt voll in die Dokken-Kerbe und läßt, wie ‚If Looks Could Kill‘ für das Album hoffen – auch wenn die Produktion für meine Begriffe recht drucklos rüberkommt und mit entschieden mehr Wumms die Magengegend treffen könnte. Doch dann wird’s ziemlich kriminell: Die Ballade ‚Hard Life‘ schielt in […]
Zwei Songwriter, bei denen man weiß, was man hat – zumindest in musikalischer Hinsicht. Daß diesmal die Sache in der Muttersprache angegangen wird, dürfte mittlerweile so etwas ähnliches wie Grundwissen darstellen – zumindest in Dschörmänie. Und dank eben dieser deutschen Vokals gewinnt die Mucke der beiden eine Dimension, die irgendwo zwischen rockig veranlagten Maffay, Westernhagen […]
Ein besseres Abschiedsgeschenk des Line-Ups Lessmann/Deisinger/Patrik/Schleifer ist halbwegs unvorstellbar: Sämtliche Highlights aus den bisherigen vier LP-Produktionen in einem stimmungsvollen Live-Mitschnitt! Alleine schon die Songliste spricht für sich: ‚Ready 4 Reaction‘, ‚Bang Down…‘, ‚Hard On Me‘, ‚Sweet Obsession‘, ‚You’re Back‘, ‚Look Of Love‘, ‚Know Right Now‘, ‚SDI‘, die Wahnsinns-Ballade ‚You Make Me Feel‘, ‚Who’s Foolin‘ Who‘, […]
Sinfonischer Art-Rock mit diversen Genesis-, Rush- und Marillion-Einflüssen. Neben Sänger Geoff Mann (Ex-Twelfth Night) und Keyboarder Clive Nolan (Ex-Pendragon) zeichnen sich fünf weitere Musiker der in Deutschland nach wie vor sträflichst unterbewerteten Progressive-Elite für CASINO verantwortlich. Dabei herausgekommen ist ein knapp einstündiges Produkt, das unter anderem drei atmosphärische Rock-Suiten plus drei weitere getragene Stücken aufweist. […]
Der erste Teil von Herrn Dickinsons Abgesang kommt – bis auf ‚From Here To Eternity‘ und ‚Can I Play With Madness‘ (klingt etwas ausgelaugt und ausdrucksschwach) – restlos überzeugend rüber. Elf Aufnahmen aus neun Ländern wurden von Steve Harris makellos zu einem Mitschnitt verarbeitet, so daß der Eindruck entsteht, man wohne einem einzigen Konzert bei […]
Melodic Rock-Freaks, die auf eine Stimme mit leichtem Lessmann-Appeal sowie ein Songwriting können, das Heroen wie (Don) Dokken, Baton Rouge oder Bonfire zu FIRE WORKS-Zeiten durchaus ebenbürtig ist, sollten sich unbedingt einmal das Debüt dieser fünf Schweden genehmigen. Eine rauhe Produktion mit der nötigen street credibility stellt dabei einen wohltuenden Abstand zu der der Band […]
1989 debütierte diese Dame aus dem Victory-Dunstkreis mit einer knackigen Hard Rock-Scheibe. Vier Jahre später hat sich ihr Sound stark in Richtung Blues Rock verändert. Die neuen Songs sind mittelschnell, häufig von einer stöhnenden Hammond-Orgel untermalt, hier erklingt ein sanftes Sax, dort erschallt ein volles Blech-Gebläse im Hintergrund. Was einen Reifeprozeß dokumentieren soll, wirkt (auf […]
Nein, an Led Zeppelin erinnert auf der siebten Solo-Scheibe Robert Plants wirklich kaum noch was. Auch mit Hard Rock hat FATE OF NATIONS nichts zu tun. Die zwölf Songs würde ich als monumentale Rock-Poesie mit Folkeinfluß sowie indisch-orientalischen Einsprengseln bezeichnen – eine Klasse für sich halt. Griffige Riffs und Rhythmen ertönen nur gelegentlich, viele Titel […]
Blues Rock aus Texas, das kann bestimmt nichts Sensationelles sein. Ist es auch nicht! Dennoch verbreitet das Quartett aus Austin selbst auf diesem Studiowerk eine Stimmung, als sei man in Pearl’s Oyster Bar, dem Heimatclub des Texas-Blues. Natürlich ist SAY WHAT nicht ganz so rauh wie eine Live-Performance, schließlich hat man sich zur Auflockerung der […]
In die gleiche Kerbe wie Don Patrol schlagen Horsepower aus Finnland. Hardrock pur, mit den gängigen Blueswurzeln, seit Mitte der 80er Standard. Kurz, knapp und immer schön kernig auf den Punkt gebracht. Gegenüber ihren Landsmännern der Patrouille haben Horsepower allerdings den immensen Vorteil, schon nach drei Takten zu zeigen, wo es lang geht und den […]
Die Erfolgsjahre der mittelenglischen Band sind hier auf ein Album gebannt worden. Ob das sein mußte, wage ich zu bezweifeln, aber es gibt ja immer noch diese sogenannten Plattenverträge. Nichts für ungut. Das ‚zweite Leben‘ der Band um Songschreiber/Gitarrist Tony Clarkin und Frontmann Bob Catley begann 1985 mit dem Album ON A STORYTELLER’S NIGHT. Das […]
So alle zwei Jahre läßt Billy Squier ein weiteres Juwel amerikanischen Mainstream Rocks auf uns Europäer los, doch meistens passiert hier nichts. Obwohl Squier mindestens so originell ist wie Bryan Adams oder Stan Bush; dafür sorgt schon sein Reibeisen-Kehlkopf, der wirklich unverkennbar ist. Seit CREATURES OF HABIT – wie erwähnt, vor zwei Jahren erschienen – […]
Achtung FFFs (Fear Factory-Fans): kein neues Material, nur altes inTechno/lndustrial/Noise-Version. ‚Seif Immolation‘ in zwei verschiedenen Mixen, einmal in original Albumfassung, ‚Scumgrief, ‚Martyr‘ und ‚Scapegoat‘ je in einem anderen Frontline Assembly-Remix. Naja, Techno-DJs werden wahrscheinlich eh ihren Spaß dran haben, ich personlich finde diese ‚andere Art von Härte‘ unter folgenden Aspekten recht OK: muß breit sein […]
Da gab es einmal diesen Talent-Wettbewerb eines großen japanischen Medien-Konzerns, an dem auch gestandene Kombos mit drei Alben im Rücken teilnehmen durften – so wie Suckspeed, die auch gleich gewonnen und mit der Kohle nicht den Leberriß gezüchtet, sondern ein Studio gemietet haben. Selbiges wurde dann mit allen möglichen Kumpels besetzt, mit deren Hilfe alle […]
Das, was sich mit dem letztjährigen Promo-Tape und zugehöriger Single andeutete, wird mit der neuen Scheibe NOTHING LASTS FOREVER deutlich unterstrichen: Die Geister poltern besser denn je zuvor! Musikalisch hat man sich gegenüber den beiden bisherigen Veröffentlichungen deutlich gewandelt. Der Verlust von Geschwindigkeit hat einen Gewinn an Intensität gebracht. Die Songs von Poltergeist haben mehr […]
Speckmann kann es nicht lassen. Wenigstens hat er sich anscheinend mittlerweile damit zufrieden gegeben, nur noch unter einem Namen der Welt die Kronjuwelen des Death Metals zu servieren. Ihr wißt ja, on the 8th day God created Paul Speckmann, den wahren Erfinder des Death Metal… zumindest denkt Paul das über Paul. Ehrlich gesagt: Glücklicherweise ist […]
Irgendwie kann ich mir nicht helfen – der Name klingt vielversprechender als die Musik. Mal im Ernst: Monolith ist ja wohl geradzu klassisch geeignet für – ähem – monolithischen Death Metal. Der ist nun aber leider nicht drauf, auf den makabren Geschichten… Monolith sind Engländer, irgendwo aus dem erweiterten Cancer-Umfeld, und ihre Musik zelebriert – […]
Das Label der Young Gods hat es mal wieder vermocht, etwas heranzuschaffen, was Industrial-Marktführer Ministry mindestens ebenbürtig ist. Diesmal ist es ein Typ namens Joakim Thastrom, gebürtig aus Schweden, der Rezepturmäßig wenig Neues bringt, aber trotzdem Energisches und Originelles. Also, Drum-Maschine angeworfen, Samples rein, martialischen Gesang und allerfetteste Gitarren dabei – fertig. Was allerdings der […]
Okay, okay. Samplersind pure Geldmache, ich weiß. Die Dinger haben den Vorteil, immerhin, daß man sich zum Beispiel nicht gleich das letzte L7-Album BRICKS ARE HEAVY zulegen muß, nur von dem Umstand begleitet, daß einem ‚Pretend We’re Dead‘ ziemlich gut gefällt und man(n) es versäumte, in den Laden zu rennen, als die Single draußen war. […]
Scott Bums hält/hielt sie für die brutalste Band des Erdenkreises, James Murphy für verkannte Genies, deren filigrane Riffstrukturen nur keiner herauszuhören vermag. Und ich? Ich halte Suffocation für eine Band, die entweder überhaupt nicht verstanden hat, was Death Metal ist (nämlich Musik!), oder aber ein Verständnis davon hat, das sich mir völlig entzieht. Brutalität schön […]
52:53 in der Totalen ist der erste Longplayer von Hai Patino (b, Ex-King Diamond), Tony Ne Misto (d, Ex-Europe), Sänger Yenz Cheyenne (Ex-Geisha) und dem norwegischen Neuzugang Swen Boleyen lang. Und darin liegt wohl auch das Problem: Zwar hat sich im Vergleich zum selbstbetitelten EP-Appetizer sowohl in soundtechnischer als auch in stilistischer Hinsicht kaum etwas […]
Die Band, die einmal als die unverschämteste, aber auch beste Entombed-Kopie Anerkennung erntete, wird mit dieser Platte wohl fast als Thronanwärter in konservativen Fankreisen der Eingesargten gehandelt werden – bedenkt man die sehr antitraditionalistische Abwendung Entombeds vom klassischen Death Metal auf ihrer neuen HOLLOWMAN-EP. Bei Dismember dürfte das Motto frei noch Opa Konrad gelautet haben: […]
Selten so ein mißratenes Werk gehört. Cement ist die neue Band von Chuck E. Moseley (ex- Faith No More,- Bad Brains), der Mann also, dem wir die allzeit beliebte FNM-Hymne ‚We Care A Lot‘ zu verdanken haben. Die Plartenfirma verkauft die 13 Songs als alte Schule des Crossovers‘ und ‚ungeschliffenen Mix aus Metal, Hardcore und […]
IT AIN’T OVER TILL ITS OBEL, genau. Mann, die Plattentitel in diesem Monat sind ja teilweise echte Knaller. Weiteren Grund zur Überraschung lieferte unlängst der Nürnberger Indie Musical Tragedies mit dieser Comeback-CD des in Ehren ergrauten, ehemaligen Motörhead-Bangers ins Haus. Wer da allerdings meint, Fast Eddie werde wieder sein altes Fastway-Weichspülprogramm laden, sieht sich in […]
…damit er einer Platte wie dieser hier mal zumindest etwas abgewinnen könnte. Doch Fishbone sind wieder einmal Opfer der unbarmherzigen Bananenflanken unseres selbsternannten Bewahrers von Stechschritt und Ordnung im Heavy Metal. Der aus sage und schreibe sieben Musikern bestehenden Westcoast-Combo wird, ähnlich den Red Hot Chili Peppers oder Living Colour, eine Art Schmelztiegelei zwischen Funk/Reggae/Soulund […]
Z steht für die Frank Zappa-Söhne Dweezil und Ahmet. Damit wäre im Prinzip auch schon alles über dieses Album gesagt. Jeder, der Dweezils vorherige Alben kennt, weiß von der Vorliebe des Gitarristen für Hardrock und Eddie Van Haien; aber auch, daß er, ähnlich wie sein Alter, zu unruhig ist, um nur aus einer Quelle zu […]
Noch eine Band, die es so gerade eben geschafft hat, aus dem Sumpf der Nachahmer von Nachahmern zu klettern und sich mit eigenem Stil zu kleiden. Boghandle waren bei mir bisher als dänische „Seattle ist überal“-Strategen abgelegt, die sich von Jack .Granschgott‘ Endino die letzten Weihen versprachen. Nun, Jack Endino drehte auch für WORTH DYING […]
Mit ihrem vor etwas mehr als zwei Jahren veröffentlichten Harvest/EMI-Debüt CRAWL kamen die Briten in den Genuß, europaweit als Vorgruppe von Living Colour zu fungieren. Was jedoch nicht heißt, daß da songtechnisch in irgendeiner Weise etwas abgefärbt zu haben scheint. „Muß ja auch nicht sein“, mag sich das Quartett gedacht haben, und hat wohl bewußt […]
Für alle, die immer noch etwas zwischen Priests PAINKILLER und dem legendären, selbstbetitelten Metal Curch-Debüt suchen: er/sie/es ist endlich da und heißt CYBER-CHRIST! Wenn Priest nach dem Ausscheiden der Herren Haiford und Francis tatsächlich den Löffel abgeben, sind Phantom die aussichtsreichsten Mitbewerber um den freien Socket. Die sprichwörtlich tierischkraftvolle Röhre eines Falcon Eddie, die hervorragende […]
Ex-Candlemass-Prediger Messiah Marcolin hat sich nun also mit den ehemaligen King Diamond-Jüngern Mike Wead (g) und Snowy Shaw (d) sowie Marty Marteen (b, Ex-Hexenhaus) und Nikkey Argento zusammengeschmissen… Die musikalische Richtung des Quintetts dürfte somit auch feststehen: Doom/Power Metal, der in erster Linie von der markigen Röhre des Messiahs und den düsteren, aber sensenscharfen Gitarrenriffs […]
Treffender hätten die Hamburger ihr fünftes Studioalbum nicht nennen können. Es bedarf schon mehrerer Durchgänge, um diese Scheibe als ein Helloween-Produkt in sein Herz zu schließen. Dabei sollte man allerdings die branchenüblichen Werbesprüche, so von wegen, „jetzt endlich haben wir das Album gemacht, das wir nie machen durften“, vergessen. Sicher, Helloween anno 93 sind zwar […]
Was soll man beim Erscheinen einer neuen Bad Religion-Platte eigentlich großartig verkünden? Immerhin sind sie so etwas wie der Archetyp der beständigen, stets bewährte Rezepte neu verpackenden Hardcore-Band. Also nach dem Motto: Die Bad Religion-Platte ist auch dieses Jahr wieder erschienen, aber die Musik ist die gleiche geblieben. Na, genug davon… in Wahrheit ist RECIPE […]
Ich muß mich schon schwer zusammenreißen, dieses Album nicht allzu sehr in den Himmel zu loben. Vielleicht ist es auch nur die Freude, einen Sänger wie Graham Bonnet wieder in einer Heavy Metal-Combo zu erleben. Und erleben ist das richtige Wort für seinen Gesang, der einst Rainbow in die Charts brachte. Einen dieser Chartstürmer (‚All […]
Was mit TRACKS FROM THE WILDERNESS begann, wird nun mit JONAH’S ARK konsequent fortgesetzt; Gerade die für Heavy Metal eher untypische Violine kommt erneut mehr denn je zur Geltung — diesmal sogar als melodietragendes Instrument. Natürlich sind die heidnischen Elemente im Sound wieder auf diesem Album zu finden. Und selbstverständlich wird uns mit JONAH’S ARK […]
Kommt gut ‚rüber, die neue Anacrusis. Würde mal sagen, die machen so diesen oberklassischen „Demo-Meta“. Also schon mal auf jeden Fall „progressiv-undergroundig“. Zweistimmige Gitarrenläufe, flüsternde Keyboards und pfundige Rhythmusgitarren, die endlich mal so, wie wir’s bereits vergessen hatten, richtig bullig ins Mett hauen. SCREAMS AND WHISPERS, bereits viertes Album des amerikanischen Quartetts, klingt zu reiflich […]
Welcome back, Diamond Head! Ihr habt es glücklicherweise geschafft, euren originellen NWOBHM-Sound in die 90er zu retten. DEATH AND PROGRESS braucht sich hinter CANTER-BURY, DEM britischen Bombast Rock-Album der 80er, überhaupt nicht zu verstecken; vielmehr schließt es nahtlos an 83er-Nummern wie ‚Knight Of The Sword‘ oder ‚Makin‘ Music‘ an. Schon der Opener ‚Starcrossed‘ bahnt den […]
Nach der SOUL SACRIFICE-EP war meine Erwartung sehr hoch, daß Cathedral mit der zweiten CD tatsächlich die endgültige Synthese aus der traditionalistischen Substanz des Doom Metals und seiner zeitgemäßen neo-hippiesken Modefähigkeit schaffen würden. Gewissermaßen Monster Magnet härter legiert. Naja, enttäuscht worden bin ich nicht: THE ETHEREAL MIRROR hat in der Tat nur noch wenig von […]
Nach 1974 und 1977, ihrer Glanzzeit, haben Stanley, Simmons & Co. inzwischen genug erstklassiges Material gesammelt, um ein drittes Live-Album auf den Markt zu schmeißen. Und wieder geht das Gemecker über die Songauswahl los – Redaktionshippie Groß beschwert sich beispielsweise, es seien zu wenig Titel vom tollen Comeback-Werk REVENGE drauf. Immerhin fünf Tracks haben es […]