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Lautmaler, Folge 3: Andreas Marschall – der Großmeister

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Andreas, du hast deine berufliche Laufbahn 1981 als Illustrator von CD- und LP-Covern begonnen. Wie kam es dazu?

Ich bin damals nach Berlin zur Bundeswehr gegangen. Dort lernte ich Karl Walterbach von Noise Records kennen. Für ihn machte ich mein erstes Metal-Cover für den Sampler ROCK FROM HELL. Zum ersten Mal habe ich so mit meiner Arbeit Geld verdient. Vorher zeichnete ich Comics, aber das war mir auf Dauer zu zeitaufwändig, da ich diese Comics, genau wie meine Cover, immer sehr detailliert gestaltete. Es dauerte eine Ewigkeit, bis ich fertig war. Das erste richtig gute Cover war dann DOOMSDAY NEWS (der zweite Teil der Sampler-Reihe mit unter anderem Coroner, Rage und Watchtower – Anm.d.A.) mit einem platzenden Kopf.

Du blickst du auf eine große Karriere als Illustrator von CD-Artworks zurück. Wie gehst du an ein Projekt heran? Nehmen wir einmal eines deiner bekanntesten Bilder als Beispiel: IMAGINATIONS FROM THE OTHER SIDE von Blind Guardian.

Ich arbeite mit einer Uhrmacherlupe, ganz feinen Pinseln und Acrylfarben. Darüber hinaus verwende ich viel Airbrush-Technik. Meine Originalbilder sind nicht so riesig, da ich nicht auf Leinwand male, aber trotzdem mit vielen Details ausgestattet. Da ich in den letzten Jahren vorrangig Filme mache, male ich immer mal zwischendurch an Cover-Projekten. Meistens so drei Stunden am Stück und dann über einen langen Zeitraum. Als ich in den Achtzigern permanent gemalt habe, musste ich pro Woche zwei Cover fertigstellen. Was die Grundidee anbelangt, kommen die Bands meistens zu mir und äußern ihre Vorstellungen. Bei IMAGINATIONS FROM THE OTHER SIDE erzählt die Band auf dem Album viele Geschichten: In diesem Fall konnte ich mich an den Texten orientieren. Was die reine Eingebung angeht, so lasse ich mich von der Musik und auch den Texten inspirieren. Da laufen dann Bilder in meinem Kopf ab, aus denen sich dann wiederum weitere Ideen konkretisieren.

Auf der einen Seite ist deine Kunst Arbeit, die dir Geld einbringt. Bei Künstlern muss man aber natürlich auch die künstlerische Ebene hinzuziehen, die die Passion erklärt. Der Sportler kann sich ja Pokale ins Regal stellen. Das geht als Maler eher weniger. Was treibt dich an?

Momentan drehe ich mehr Filme, als Cover zu zeichnen. Für die Filme habe ich dann in der Tat auch meine Pokale beziehungsweise Auszeichnungen bekommen. Aber Filmemachen artet in unsagbaren Stress aus: Man ist immer auf 180 und weiß nie genau, ob dieses oder jenes hinhaut. Es spielen so viele externe Faktoren mit. Malen stellt genau das Gegenteil dar: Es entspannt mich geradezu, zumal ich natürlich auch weiß, dass da nichts schief gehen kann. Es hat geradezu etwas Meditatives.
 

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