Dave Evans, seines Zeichens Originalsänger von AC/DC, wird in steter Regelmäßigkeit immer wieder gebeten, über die Anfänge der Aussie-Rocker zu plaudern. In einem kürzlich über die Bühne gegangenen Interview bei Belgische Radio Unie rief der 72-Jährige Erinnerungen an das erste Live-Konzert der Formation überhaupt wach.
Spontanität für den Gewinn
Auf die Frage, ob sich Evans noch an den ersten Auftritt von AC/DC erinnert, erwiderte der Musiker: „Ja, natürlich. Das erste Konzert vergisst man nie. Es war im Nachtclub Chequers — dem Nummer eins Nachtclub in Australien. Und es war an Silvester, was riesig war. Jedenfalls war es bis zum Bersten gefüllt. Jeder war da, einfach verrückt. Und wir sollten um 23:30 Uhr am 31. Dezember 1973 auf die Bühne gehen. Wir wollten durch Mitternacht ins Jahr 1974 hineinspielen.
Und ich habe den Countdown gemacht und so weiter. Ich erinnere mich eindeutig daran, weil wir nicht genug Lieder hatten. Wir hatten zwei Sets zu spielen. Malcolm fragte: ,Was sollen wir machen?‘ Ich meinte: ,Ich lasse mir einfach ein paar Song-Namen einfallen und sage sie während des Sets an. Wir spielen die Songs, die wir kennen. Dann sage ich einfach einen Song-Namen an — und ihr fangt an zu jammen, und ich lasse mir das Lied an Ort und Stelle einfallen.‘ Das habe ich früher als Kind immer gemacht. […] Und das haben wir dann getan.“
Des Weiteren packte Dave Evans erneut die Geschichte davon aus, wie AC/DC auf ihren Namen gekommen sind. Im Interview bei Podpokas holte Evans Anfang schon einmal dazu aus: „Wir waren gerade freudig am Proben. Und ein Typ, der uns managen wollte, rief Alan Kissack [den ersten Manager der Band — Anm.d.R.] an. Er meinte: ‚Hey Jungs, ich habe eine Show für euch in ein paar Wochen.‘ Und sie war an Silvester, am 31. Dezember 1973, im Chequers Nachtclub. Das war der beste Gig in Australien. Doch wir mussten uns einen Namen geben, denn der Auftritt stand nur wenige Wochen bevor. Also fingen wir an, Namen in den Raum zu werfen, aber konnten uns auf keinen einigen. Ich hatte ein paar wirklich tolle Namen, doch die anderen mochten sie nicht.
Eingebung von außen
Wie dem auch sei: Schließlich machten wir aus, dass sich jeder bis zur nächsten Probe am Tag darauf drei Namen einfallen lässt. Die wollten wir auf Zettel geschrieben in einen Hut stecken und einen Zettel ziehen. Welcher auch immer es sein würde, so wollten wir uns nennen. Denn wir brauchten schnell einen Namen. Ich ließ mir also drei Band-Namen einfallen, was jedoch egal war. Denn was passierte, war Folgendes: Als wir alle ankamen, berichtete uns Malcolm Young, dass seine Schwägerin — die Frau seines älteren Bruders George — einen Namen vorgeschlagen hat. Da fragten wir: ‚Okay, wie lautet er?‘ Und Malcolm sagte: ‚AC/DC.‘
Schnell dachte ich mir: Daran erinnert man sich leicht. Es stand an der Seite auf vielen elektronischen Geräten. AC/DC bedeutet Wechselstrom und Gleichstrom. Da war mein Gedanke: ‚Toll, kostenlose Werbung überall!’“ Malcolm habe in die Runde gefragt: „Sollen wir uns dann AC/DC nennen?“ Evans führt weiter aus: „Wir hoben alle unsere Hände — und es war einstimmig. Und so sagten wir: ‚Okay, wir sind AC/DC.‘ Wir schüttelten uns alle die Hände und waren AC/DC. Den Zettel mit meinen drei Band-Namen packte ich wieder ein und schmiss ihn zu Hause weg.“
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