Immerhin: Den Club auf der Reeperbahn machen Amy Lee und ihre männlichen Komparsen locker voll – was bei überzogenen Ticketpreisen von über 40 Euro recht respektabel ist. Im Gepäck haben sie dabei lediglich einen Support: die Rival Sons, die mit ihren bluesig angehauchten, verspielten Rocknummern nicht so recht zum pompösen Evanescence-Sound passen wollen, sich aber ungeachtet dessen als formidable Live-Band erweisen. Und wer einen Sänger am Start hat, der als (Early)Ozzy-Lookalike durchgeht, hat eh schon mal gewonnen.
Mit dem Opener ihres aktuellen EVANESCENCE-Albums ‘What You Want’ steigen die Düster-Rocker aus Arkansas anschließend in ihr 16 Songs starkes Set ein und entfachen ein blendendes Lichtgewitter auf der Bühne, auf der Amy wie ein Ballerina-Rumpelstilzchen umherzappelt. Selten, dass ihre Kollegen mal von etwas Licht angestrahlt werden – wie so oft bei ähnlicher Besetzung liegt auch hier der Fokus klar auf der weiblichen Galionsfigur.
Die Stimmung im Saal kann sich sehen lassen, zumal mit ‘Going Under’ gleich ein Hit vom 2003 Debüt FALLEN folgt und Amy beteuert, dass sie begeistert seien, heute Abend hier spielen zu dürfen. Nach dem dritten Song müssen leider alle Fotografen den Saal verlassen (damit auch ja kein Foto geschossen wird, auf der Amy eventuell ein Schweißperlchen auf der Stirn haben könnte?), so dass uns der Großteil des Gigs leider verwehrt bleibt. Aber es gibt wohl Schlimmeres.
Setlist Evanescence
What You Want
Going Under
The Other Side
Weight Of The World
Made Of Stone
Lithium
Lost In Paradise
My Heart Is Broken
Sick
The Change
Whisper
Sober
Imaginary
Bring Me To Life
—
Your Star
My Immortal
—
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