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Celtic Frost: 35 Jahre VANITY/NEMESIS

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1990 erschien mit VANITY/NEMESIS nicht nur das fünfte Studiowerk von Celtic Frost, sondern auch das letzte vor ihrer 13 Jahre andauernden Trennung. Die Arbeiten an dem Album waren geprägt von den gemischten Kritiken, die der Vorgänger COLD LAKE erhalten hatte. Davon ließen sich Celtic Frost jedoch nicht beeindrucken, erzählte Frontmann Tom Warrior kurz nach der Veröffentlichung in einem Interview während der Fernehsendung ‘Headbangers Ball’. „Es ist einfach typisch für uns, unberechenbar zu bleiben und das zu tun, was wir möchten. Wir richten uns nicht nach kommerziellem Erfolg, sondern nach unseren Gefühlen.“ So wurde aus VANITY/NEMESIS ein Album, das sich irgendwo zwischen Heavy- und Thrash Metal bewegt und dem man die Gothic Rock-Einflüsse deutlich anmerkt.

Sturz der Berliner Mauer als Inspirationsquelle für Celtic Frost

„Das ist unser progressivstes Album bis jetzt“, erzählte Warrior. „Das beste, das wir je aufgenommen haben. Zu Beginn unserer Karriere hätten wir das nie hinbekommen.“ Mit „progressiv“ meinte der Sänger wohl vor allem eines: experimentell. Von Keyboard-Melodien über orchestrale Einschübe bis hin zu einer Opernsängerin hat VANITY/NEMESIS alles zu bieten. Dieses Chaos, das im Inneren eines Berliner Studios Form annahm, spiegelt gut wider, was direkt vor dem Fenster geschah. Das Studio lag direkt an der Berliner Mauer, die fiel, während Celtic Frost mitten in ihrer Arbeit steckten. „Es war völlige Reizüberflutung und absolutes Chaos. Es war unglaublich und wir konnten kaum fassen, was dort gerade geschah“, erinnert sich Warrior.

Die Einflüsse der deutschen Hauptstadt sieht man auch in dem Musikvideo des Lieds ‘Wine In My Hand (Third From The Sun)’, welches in einer Industriehalle in Berlin gedreht wurde.

Das Musikvideo seht ihr hier:

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Vielschichtiger Titel

Auch über den Titel des Werks hatte Warrior 1990 einiges zu erzählen. „VANITY/NEMESIS bedeutet eigentlich das gleiche wie der Name Celtic Frost. Vanity steht für das Verhalten der Menschen auf diesem Planeten. Nemesis ist die Konsequenz, fast wie der Tag des Jüngsten Gerichts, das hat eine religiöse Bedeutung. Nemesis kommt uns holen, wenn wir so weitermachen.“ Weitergemacht ist bei den Schweizern jedoch ein ungünstiges Stichwort. Schon während der Aufnahmen kam es zu Streit zwischen den Gitarristen Curt Victor Bryant und Ron Marks, weshalb Zweiterer kurz darauf die Band verließ. 1993 kam es zur offiziellen Auflösung von Celtic Frost, die erst 2006 wieder rückgängig gemacht wurde.

Trotz allem war zumindest Tom Warrior einmal sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Arbeit, wie er schief grinsend der Moderatorin von ‘Headbangers Ball’ berichtete: „Es gefällt uns, wenn unsere Musik kräftig und mächtig ist. In diesem neuen Album geht es um Kraft und unsere persönlichen Gefühle.“


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Nuria Hochkirchen schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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