Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24

Hammerfall + Sabaton + Bloodbound live

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Das Positivste gleich vorweg: Der Anteil an weiblichem Geschlecht bei diesem Konzert bewegt sich bei zirka 0,02 Prozent. Was für ein Segen in Zeiten, in denen Frauen sogar in Fußballstadien (!) und Morbid Angel Konzerten (!!) gesichtet werden! Wo sonst können Männer noch Männer sein, außer im Trappistenkloster, im Pornokino oder eben beim Hammerfall-Konzert? Und so treffen sich im hammervollen Gasometer Träger von Bierbäuchen, Manowar-Shirts und gewagten Vokuhila-Frisuren, um den Behütern der Wahrhaftigkeit zu huldigen und sich ihrer Männlichkeit zu vergewissern. Mama, I’m coming home, quasi.

Die Gruppentherapiesitzung eröffnen dürfen Bloodbound aus dem schwedischen Heavy Metal-Kaff Bollnäs. Die machen in ihrer Rolle als Anheizer zu Hammerfall das einzig Richtige: sympathisch rüberkommen und sich selbst nicht übermäßig ernst nehmen. So spielt etwa der Tastenmann – der übrigens aussieht wie Jon Oliva vor 40 Jahren, also um 100 Kilo leichter – auf einem „Gayboard“. Muss er auch, wenn er jeden Abend das Eiergekneif von Sänger Urban Breed ertragen muss. Die Wiener Urologen haben am nächsten Tag jedenfalls Hochbetrieb.

Solche Probleme kennt Sabaton Sänger Joakim Brodén natürlich nicht – der hat nämlich keine Eier mehr. Andernfalls könnte die Primaballerina des schwedischen Panzerfahrer-Ballets niemals solche Spagateinlagen hinlegen. Optisch kommt er rüber wie eine Cyborg-Variante von Konservendosen-Oscar, allerdings hat der Mann durchaus Entertainer-Qualitäten und kann das Publikum mit spontanen „Noch ein Bier!“-Chören mitreißen. Keine Frage, auf der Bühne lassen Sabaton nichts anbrennen, ernten die besten Publikumsreaktionen des Abends und zwicken sich vor lauter Freude gegenseitig in den Popo – das sind halt noch echte Männerfreundschaften! Und als Joakim beim vorletzten Song „Primo Victoria“ die Meute zum Springen auffordert, bebt in den Abruzzen noch mal die Erde.

Was uns direkt zu Hammerfall führt, deren Bühnendeko diesmal eine zerstörte Stadt bildet. Wo sind die Zeiten, als noch die Zugbrücke zu Boden rasselte und die Ritter des Blechordens den wahren Stahl verteidigten? Jetzt ist leider Schluss mit Romantik, also wird die Show mit „Punished And Enslaved“ eröffnet – ein passendes Motto für alle, die sich eine Karte für diesen Abend gekauft haben. Titan Oscar (Achtung: jetzt kommt ein Witz!) lässt die Muskeln spielen und präsentiert stolz seine neuesten Übungen aus dem Taekwondo-Kurs. Optisch muss er sich diesmal jedoch Neuzugang Pontus Norgren geschlagen geben, der aussieht wie ein Lametta-Christbaum in Adidas-Turnschuhen.

Zwischen den Songs gibt es wie immer fröhliches Geplapper von Chorleiter Joacim Cans, der mit seinen auswendig gelernten Phrasen deutlich besser zurecht kommt, als mit so mancher hoher Passage. Die Domkosaken zu Wien hat er trotzdem fest im Griff – die tragen die Songs vom neuen Album NO SACRIFICE, NO VICTORY mit Fassung, grölen begeistert jeden Chorus mit und küren den Rausschmeißer „Hearts On Fire“ zur neuen, schwedischen Nationalhymne. Jedes Damen-Curlingteam wäre angesichts dieser Stimmgewalt chancenlos. Aber ihr wisst ja wie das ist mit Hammerfall und den Frauen… Nach gut 100 Minuten ist es jedenfalls überstanden.

Mama, I’m coming home.

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